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Lisa Kleypas

Lisa Kleypas

Titel: Lisa Kleypas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Winterwunder von Friday Harbor
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gemacht.
Er hat mir eine Portion
gegeben und behauptet, das sei ein Stück vom Regenbogen.«
    »Tatsächlich.«
Maggie warf Mark ein erstauntes Lächeln zu. »Schön zu hören, dass dein Onkel
seine Fantasie bemüht.«
    »Du hast ja
keine Ahnung«, meinte Mark. Er begleitete Maggie zur Tür und drückte ihr
eine schlanke Thermosflasche mit Kaffee in die Hand. Beunruhigt registrierte
Maggie, dass sie das heimelige Gefühl verspürte, zu Hause zu sein. Der Hund,
das Kind, der Mann im Flanellhemd ... sogar das Haus, ein
renovierungsbedürftiges viktorianisches Gebäude ... es stimmte einfach alles.
    »Das
scheint mir kein fairer Handel zu sein«, sagte sie. »Luxuskaffee im
Austausch gegen einen Tag mit Renfield.«
    »Wenn ich
dich dafür zweimal am Tag zu sehen kriege«, gab Mark zurück, »dann lasse
ich mich jederzeit auf diesen Handel ein.«

Kapitel 11
    In den folgenden zwei Wochen traf sie Mark
Nolan immer öfter. Zu ihrer Erleichterung hatte er anscheinend akzeptiert,
dass sie nicht mehr als Freundschaft wollte. Er kam häufig in den Spielzeugladen,
brachte ihr immer eine Thermosflasche Kaffee und Kleinigkeiten vom Bäcker mit:
frische Schokoladencroissants, Aprikosen-Muffins und süßes Blätterteiggebäck
in kleinen, weißen Papiertüten.
    Ab und zu
überredete er Maggie, mit ihm essen zu gehen. Einmal im Market Chef, ein
andermal in einer Weinbar, wo sie saßen und sich unterhielten, bis Maggie erschrocken
feststellte, dass fast zwei Stunden vergangen waren.
    Es gelang
ihr nie, seine Einladungen auszuschlagen, weil er ihr nicht ein einziges Mal
das Gefühl gab, dass er mit ihr flirten wollte. Im Gegenteil: Er tat alles, um
ihre Befürchtungen zu zerstreuen.
    Es gab
keine Küsse, keine zweideutigen Bemerkungen, nichts, was darauf schließen ließ,
dass er an mehr als bloßer Freundschaft interessiert war.
    Mark war
nach Seattle gefahren, um seine Beziehung mit Shelby zu beenden. Sie hatte das
offenbar so gelassen aufgenommen, wie es zu erwarten war. Als er Maggie hinterher
davon erzählte, ging er nicht auf Einzelheiten ein, zeigte aber offen seine
Erleichterung.
    »Es gab
keine Tränen, kein Geschrei und kein Drama«, sagte er. Nach einer perfekt
bemessenen Pause fügte er hinzu: »Auch nicht von Shelbys Seite.«
    »Ihr könnt
euch alles noch einmal überlegen«, erwiderte Maggie. »Womöglich habt ihr
eine Chance, euch wieder zusammenzuraufen.«
    »Nein,
vorbei ist vorbei. Es gibt nichts zu überlegen.«
    »Wer weiß. Hast du schon
ihre Telefonnummer aus dem Adressbuch gelöscht?«
    »Ja.«
    »Hast du
ihr alles zurückgegeben, was sie bei dir liegen gelassen hat?«
    »Sie hatte
keine Gelegenheit, etwas liegen zu lassen. Sam und ich halten uns an eine
Regel: Keine Übernachtungsgäste, solange Holly im Haus ist.«
    »Wenn
Shelby auf die Insel kam, wo habt ihr euch dann ...«
    »Im
Hotel.«
    »Aha. Ja,
ich schätze, es ist wohl wirklich vorbei. Bist du sicher, dass du nicht die
Augen vor den Tatsachen verschließt? Es ist normal, traurig zu sein, wenn man
etwas verloren hat.«
    »Ich habe
nichts verloren. Ich habe auch noch nie eine gescheiterte Beziehung als Zeitverschwendung
betrachtet. Man lernt immer etwas daraus.«
    »Was hast
du von Shelby gelernt?« Maggie war fasziniert.
    Eine Weile
schwieg Mark, dachte gründlich über die Frage nach, bevor er antwortete: »Eine
Zeit lang habe ich geglaubt, es sei ein gutes Zeichen, dass wir uns nie gestritten
haben. Heute ist mir klar: Das war ein Zeichen dafür, dass wir keine echte
Beziehung zueinander hatten.«
    Holly fragte schon bald, ob Renfield sie
nicht mal wieder besuchen könne, und Maggie brachte den Hund erneut nach Rainshadow
Vineyard. Als sie sich dem Haus näherten, entdeckte sie eine kleine,
bewegliche Rampe, die über die Treppenstufen am Vordereingang gelegt war. Der
Hund tapste die Rampe hinauf. Offenbar fiel ihm das viel
leichter als der Weg über die schmalen, hohen Stufen. »Habt ihr das extra für
Renfield aufgebaut?«, fragte Maggie, als Mark die Tür öffnete.
    »Die Rampe?
Ja. Hat es funktioniert?«
    »Bestens.«
Sie lächelte. Offenbar hatte Mark schon beim ersten Mal gesehen, wie schwer dem
Hund das Treppensteigen fiel, und sich deshalb etwas einfallen lassen, um es
Renfield leichter zu machen, hinein- und hinauszulaufen.
    »Versucht
ihr, also du und Renfield, immer noch, ein neues Zuhause für ihn zu
finden?« Mark hielt ihr die Tür auf und ließ sie eintreten. Er beugte sich
zu Renfield hinunter, um ihn zu streicheln und zu kraulen, und

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