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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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polterte Sinith, der unter dem Tisch wieder vorkam, unter dem er sich schnellstens versteckt hatte. Nun kamen auch die anderen zaghaft und mit wackeligen Knien dem Zahn wieder näher, da sie wussten, dass es sich um einen gelungenen Scherz handelte. Allerdings nicht ohne schmerzendes Herzklopfen und einem nahenden Herzinfarkt.
    Nympfjet hatte an der Sache wohl auch als Einzige richtig Spaß. „Beruhigt euch. Ich erzähle euch jetzt, welch wunderbares Versprechen sich hinter dem Zahn der Treue verbirgt.“
    Sinith trampelte wieder ruhelos von einem Beinchen auf das andere und war schon ganz gespannt. Er liebte Geschichten, Mythen und Sagen. Und wenn eine davon jetzt auch noch von der Klobenberg-Herrscherin persönlich erzählt wird, dann konnte es nur die pure Wahrheit sein. Er war so aufgeregt. Seine Nympfjet wird nun berichten, was wirklich geschah, auch wenn sie die Geschichte für die Zuhörer spannender und spektakulärer ausmalen konnte, weil nur sie die Wahrheit kannte! Alle schenkten ihr die volle Aufmerksamkeit und lauschten mit neugierigen Ohren.
    Nympfjet fing leise an zu erzählen. Es schmerzte sie etwas in ihrer Brust, sich nun an unschöne Erlebnisse erinnern zu müssen, darum wählte sie die Erzählweise eines Märchens.
    „Es war einmal eine kleine Hexe! Die wurde von ihren Eltern über alles geliebt. Sie wuchs behütet und sorglos bei ihren Eltern auf. Jeder Wunsch wurde der Kleinen von den Augen abgelesen und erfüllt. Der Vater aber hatte eine böse Schwester, die dieser Familie das Glück und die Liebe, die sie zu einander hegten, nicht gönnte. Diese böse Schwester war arglistig, gehässig und verseucht von böser schwarzer Magie. Eines Tages schwor sie sich, dem Glück ihres Bruders ein Ende zu setzen und ihn und sein verhasstes Eheweib zu töten. Sie tüftelte einen gemeinen, hinterhältigen Plan mit einer Freundin aus, die genauso schlecht dachte wie sie. Die beiden kamen zu dem widerwärtigen Entschluss, die ganze Familie zu töten! Einige Tage später brachte die böse Hexe ihrem Bruder und seiner Frau zwei Kelche mit vergiftetem Wein ins Zimmer, die sie freudig und dankend von der Schwester entgegennahmen. Treuherzig und genüsslich setzten sie die Kelche anihre Lippen und tranken nichts ahnend den vergifteten Wein aus. Die böse Hexe brauchte nicht lange zu warten, bis sich ihr Bruder und dessen Frau an den Hals fassten und jämmerlich vor den Augen der bitterbösen und heimtückischen Schwester erstickten und tot vor ihre Füße hinfielen. Mit den Fußspitzen ihrer Stiefel stupste sie die bewegungslosen Körper noch einmal an, um ja sicherzugehen, dass sie auch wirklich tot waren! Mit ihrem Triumph über den Tod fing sie lauthals und gehässig an zu lachen. Das Schallen ihres ungestümen Gelächters hörte man durch die ganze Burg vom Klobenberg und löste sogar im Himmel knallende Donner und grelle Blitze aus.“
    Sinith, der schon ganz in der Geschichte lebte, unterbrach aufgebracht die kleine Hexe. „Du sprichst von der bösen Brunnen-Walpurga vom Klobenberg, nicht wahr?“
    Nympfjet nickte. „Ja, Sinith, das stimmt.“ Sie holte noch einmal tief Luft und fuhr mit ihrer Geschichte fort:
    „Die böse Brunnen-Walpurga wollte aber nicht als Brudermörderin vor dem Hexenrat angeklagt werden, weil sie ja wusste, dass ihr Bruder der beste Berater und Vertraute des Teufels war. Also musste sie vorsichtig sein …“
    Wieder wurde sie von Sinith unterbrochen. „Genau, und so hast du die Schuld gekriegt, nicht wahr?“
    Alle im Raum verdrehten die Augen. Brokk knuffte seinen Freund unwirsch an. „Mann, kannst du jetzt einfach mal zuhören? Rede doch nicht ständig dazwischen.“ Wütend setzte er noch einen Klaps nach und zwang seinen Freund, still zu sein.
    „So war es, Sinith. Du hast recht“, bestätigte sie.
    „Es dauerte nicht lange, da hatte die böse Tante ihre Nichte vor den Hexenrat befohlen, vor dem sie des Elternmordes angeklagt wurde. Die kleine Hexe flehte und weinte herzzerreißend und beteuerte immer und immer wieder vor dem Rat und vor dem Teufel ihre Unschuld. Doch es nützte nichts. Der Plan der hinterhältigen Tante ging auf und die kleine Hexe musste in den berüchtigten Zyklopenwald, um dort zu sterben …“
    „Ja, aber da bist du wieder rausgekommen, nicht wahr?“
    „Jetzt habe ich genug von deinem Dazwischenrufen. Geh raus, Sinith.“ Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete Brokk seinem Freund an, sofort aus dem Zimmer zu verschwinden. Die anderen sahen sich

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