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Listiger Freitag

Listiger Freitag

Titel: Listiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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genug, um einen Schatten zu werfen.
    »Wir hätten Fred vorangehen lassen sollen!«, flüsterte Arthur, während sie horchten, wer durch den Tunnel auf sie zukam. »Damit er ihnen Zeichen machen kann.«
    »Sie können doch hören«, wandte Susi ein. »Und ich hab zugeschaut. Ich denke, ich habe ein paar Zeichen gelernt. Ich könnte sie ausprobieren –«
    »Nein!«, sagten Arthur und Fred zusammen. Arthur wollte noch etwas hinzufügen, aber Susi hatte angefangen, mit einem Diener zu sprechen, den ihre beiden Gefährten nicht sehen konnten.
    »Morgen! Oder hallo nochmal, falls wir uns letzte Nacht schon begegnet sein sollten. Ich bin Susi Türkisblau, und hinter mir habe ich Lord Arthur, den Rechtmäßigen Erben der Architektin … und dann noch Fred, der eure Zeichen machen kann. Dürfen wir durch? Arthur muss Teil Fünf vom Vermächtnis der Architektin finden. Danke. Übrigens, hat euer Haufen nicht mal drüber nachgedacht, ein paar Abflussrinnen im Tunnel zu verlegen? Meine Füße sind pitschnass –«
    »Susi!«, zischte Arthur. »Was geht da vorn vor sich?«
    »Was? Oh, kein Problem, Arthur. Viel Nicken, ein bisschen Zischen, und jetzt geht er gerade weg.«
    »Hat er das Tor geöffnet?«
    »Nee, aber ich glaube, er geht jemanden holen.«
    »Ich hoffe, dass du Recht hast«, brummte Arthur. »Es ist wirklich nass hier drin.«
    Ein paar Minuten herrschte Schweigen, dann sagte Fred plötzlich: »Wisst ihr, was ist eigentlich, wenn dieser ganze Tunnel ein Abfluss ist?«
    »Fred …«, begann Arthur, aber dann hörten sie alle das Klirren von Schlüsseln, und Susi sagte: »Tachchen!«
    Ein Schlüssel wurde geräuschvoll im Schloss herumgedreht, und das Tor öffnete sich knarrend. Susi setzte sich in Bewegung, und die anderen platschten ihr hinterher. Der Tunnel beschrieb eine Kurve nach rechts und wurde allmählich breiter. Bald konnten sie alle drei nebeneinandergehen und im Licht von Susis Flügeln die Gestalt des Dieners erkennen, der sie an anderen Tunnelöffnungen vorbeiführte; vor manchen standen Diener, die entweder Wache hielten oder einfach nur neugierig waren, wer in ihrem Horst aufgekreuzt war.
    Hoffentlich werden wir ab Besucher respektiert, dachte Arthur. Ich weiß nicht, inwieweit der Schlüssel mich vor einem ihrer Feuerwellenwerfer schützen würde. Das gäbe wahrscheinlich furchtbare Brandwunden, aber sterben würde ich wohl nicht.
    Sie gingen wenigstens zehn Minuten durch diesen dunklen Irrgarten und bekamen viele Diener zu Gesicht. Die schwarz gekleideten Bürger trugen alle ihre geschnäbelten Helme und sahen der Prozession schweigend zu. Sie standen so still, dass man sie für Statuen halten konnte.
    Endlich mündete der Tunnel in einer Höhle, die immerhin so groß war, dass Wände und Decke im Schein von Susis Flügeln nicht auszumachen waren. Eine der schwarzen Gestalten erwartete sie. Arthur schwankte zwischen Erleichterung und Bestürzung, als er die Mondsteinkrallen an ihren Handschuhen bemerkte und daran Die-die-Dunkelheit-überlebte erkannte.
    Der Diener, der sie hergebracht hatte, verbeugte sich vor ihr und zog sich zurück. Arthur nickte, Susi salutierte, was tatsächlich respektvoller ausfiel als sonst, und Fred verneigte sich.
    »Seien Sie mir erneut gegrüßt«, sagte Arthur. »Ich bitte um Verzeihung, dass wir ohne Einladung Ihren Horst betreten haben. Ich bin gekommen, um Teil Fünf des Vermächtnisses der Architektin zu finden, denn ich denke, dass es hier irgendwo ist.«
    Er nahm den Kristall heraus und hielt ihn hoch. Dabei fiel ihm auf, dass der Pfeil jetzt steil nach unten zeigte.
    »Oh! Bisher hat er immerzu hierher gezeigt!«, wunderte er sich. »Jetzt behauptet er weiter unten. Gibt es noch tiefer gelegene Gänge und Höhlen?«
    Die-die-Dunkelheit-überlebte antwortete mit einer Reihe von Zeichen.
    Fred übersetzte: »›Ihr seid willkommen, Lord Arthur. Ich habe schon lange gewusst, dass jemand kommen würde, jemand aus meinem eigenen‹ … hmm, weiß nicht, was dieses Zeichen bedeutet … meinem eigenen, äh, ›Inneren‹?«
    Die Dienerin machte ein weiteres Zeichen.
    »Fast richtig«, erklärte Fred. »Na ja, jedenfalls hat sie gewusst, dass du hierherkommen würdest.«
    »Oh, wirklich?«, staunte Arthur. »Gut!«
    »›Der Ort, den Ihr sucht, liegt weiter unten‹«, entzifferte Fred. »›Ein Führer wird Euch dorthin bringen, zum … Innere‹ … nein … zur ›Inneren Finsternis.‹«
    »Danke«, sagte Arthur.
    »›Nur Ihr, Lord Arthur, dürft die geheime Stätte

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