Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
wirklich wahrgenommen hatte. Hatte gespürt, dass er sich von mir angezogen fühlte. Aber was wusste ich schon von Jungs und von Sex? Nichts, gar nichts. Wenn ein Typ sein Ding zwischen die Beine eines Mädchens drückte, bekam er wohl einen Ständer. Tja, so einfach war das. Soweit ich das mitbekommen hatte, waren sie dagegen völlig machtlos.
Ich seufzte, sank zurück in den Sitz und schlug die Beine übereinander. Meine Hoffnung, dass es heute Abend um mich gehen würde, hatte sich in Luft aufgelöst. Ethan hatte definitiv etwas Besseres verdient als eine Lana, die nur danach lechzte, irgendwie Sawyers Aufmerksamkeit zu erlangen. Immerhin hatte er mein Abendessen im Wings und meine Eintrittskarte bezahlt.
»Es ist mein allererstes Konzert«, vertraute ich ihm an, um das Thema zu wechseln.
Ethans Augen begannen zu leuchten. »Ehrlich? Also bin ich auch dein Erster. Also dein erster … Konzertbegleiter « , sagte er und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Da musste ich einfach loslachen.
»Scheint ganz so«, sagte ich in dem flirtenden Tonfall, den ich zwar schon allein in meinem Zimmer, aber noch nie wirklich in einem Gespräch mit einem Typen benutzt hatte.
Seine Augen weiteten sich für eine Sekunde, dann rückte er näher und ließ seine Hand über meinen Oberschenkel gleiten, um meine Hand zu nehmen. Und ich ließ ihn machen. Was sprach schon dagegen?
Bis wir schließlich im Strandrestaurant ankamen, hatte ich genug Zeit gehabt, meine Enttäuschung zu überwinden und mich endlich zu amüsieren – zumindest so halbwegs.
Wenn ich Sawyer allerdings den ganzen Abend dabei zusehen musste, wie er sich nach Ashton verzehrte, konnte es vielleicht doch noch passieren, dass ich heulend auf der Toilette endete. Grade eben fühlte ich mich aber okay.
»Das hier wird dir irre gut gefallen! Die haben da die besten Sandwiches mit frittierten Austern, die ich je gegessen habe«, schwärmte Ethan, als wir auf die Treppe des Restaurants zuliefen.
»Na, oder du isst sie einfach roh .« Sawyers Stimme erklang so nah an meinem Ohr, dass ich zusammenzuckte. Ich riss meinen Blick vom Restaurant los und sah Sawyer an, der jetzt neben mir herlief. Er warf mir ein kleines sexy Grinsen zu. »Ich werd mein Dutzend mit dir teilen.«
»Ein Dutzend ?«, fragte ich, immer noch ganz benommen von dem verführerischen Geruch seines Eau de Toilette und der leichten Berührung seiner Finger auf meinen.
»Rohe Austern«, wiederholte er genüsslich.
»Oh, ich habe noch nie welche gegessen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich da Lust drauf habe …« Ich klang ziemlich atemlos und natürlich total hin und weg. Sobald Sawyer im Spiel war, wurde ich einfach schwach.
»Ich werde dir ganz genau erklären, wie man sie isst. Dann wird das so richtig flutschen.« Seine Stimme war leise und heiser geworden. Ich hätte mir am liebsten sofort Luft zugefächelt, weil es hier irgendwie plötzlich sehr, sehr heiß geworden war. Auch die Meeresbrise brachte keine Abkühlung.
»Oh«, war die einzige Antwort, die ich zustande brachte.
»Also, wenn sie Austern haben will, dann werde ich sie ihr schon beschaffen!«, fuhr Ethan verärgert dazwischen und erinnerte mich daran, dass er ja auch neben mir herlief.
»Ich habe ihr nur angeboten zu teilen. Kein Grund, gereizt zu sein«, gab Sawyer zurück. Seine Finger verflochten sich lose mit meinen und wanderten dann liebkosend die Innenseite meines Arms entlang. Ich musste wirklich die Zähne zusammenbeißen, um nicht irgendeinen megapeinlichen Laut von mir zu geben.
Ethan öffnete die Tür und zog mich näher zu sich, ehe er seine Hand auf den unteren Teil meines Rückens legte und mich ins Lokal dirigierte. Er schob sich zwischen mich und Sawyer, und ich fühlte mich augenblicklich schuldig. Ich war wegen Sawyer total dahingeschmolzen, während ich eigentlich ein Date mit Ethan hatte.
»Ich muss mal kurz für kleine Mädchen! Komm mit, Lana«, sagte Leann, packte meinen Arm und zerrte mich hinter sich her zu den Toiletten, weg von der Gruppe.
Als die Tür hinter uns zugefallen war, wirbelte Leann herum.
»Woah, Mädchen! Soll ich dir mal ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht spritzen? Also, nachdem ich das mitbekommen habe, könnte ich selbst eine kleine Abkühlung vertragen …«
Ich seufzte tief und schlug meine Hände vors Gesicht. Super, alle hatten es mitbekommen. Warum tat Sawyer mir das an?! Ich tanzte absolut nach seiner Pfeife. Total lächerlich! Er benutzte mich, um Ashton
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