Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
bisschen Herumgeknutsche. Nachdem ich ihn damals zurückgewiesen hatte, hatte er mich nicht mehr angerührt.
»Er hat’s nicht vorgeschlagen, und ich werde ihn ganz bestimmt nicht fragen. Kann ich vielleicht einfach ein Vorhängeschloss für mein Zelt haben?«
Ashton lachte hell auf und warf ein Paar Shorts auf ihr Bett, das sie mitnehmen wollte. »Bären kriegen den Reißverschluss des Zelteingangs sicher nicht auf, Lana.«
»Na, aber Kettensägenpsychos, die auf der Suche nach wehrlosen Mädchen durch die Wälder laufen, um sie in Stücke zu zerteilen, die können das sehr wohl!«
»Die gibt es da aber nicht! Ich kann nicht fassen, dass du wirklich noch nie zelten warst. Es ist eine ganz sichere Angelegenheit, Lana, versprochen. Und jetzt komm mal runter!«
»Du hast leicht reden. Du kannst dich schließlich in die starken Arme von Beau Vincent kuscheln. Bin mir ziemlich sicher, dass er es mit einem Schwarzbären aufnehmen kann …«, murmelte ich.
Ashton zog einen riesigen roten Rucksack aus dem Schrank, der dem königsblauen Modell, das Sawyer mit mir ausgesucht hatte, ziemlich ähnelte. Ich wünschte mir wirklich, ich könnte ihre Vorfreude auf den bevorstehenden Ausflug teilen … Aber sobald ich das versuchte, überschwemmten Horrorvisionen von Schwarzbären, Schlangen und Kettensägen mein Gehirn.
»Hör auf, so ein Gesicht zu machen. Alles wird gut. Ich finde jemanden, der das Zelt mit dir teilt. Wirst schon nicht alleine dastehen.«
Ich griff nach dem winzigen Bikini, den Ashton aufs Bett fallen gelassen hatte, und zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
»Den hat deine Mom aber noch nicht gesehen, oder?«
Ashton verdrehte die Augen und riss ihn mir aus der Hand. Dann warf sie sicherheitshalber einen Blick Richtung Tür. »Nee, natürlich nicht! Den hab ich für den Ausflug gekauft.«
»Hab ich mir schon gedacht«, neckte ich sie.
Ashton runzelte die Stirn. »Psst … Erinnerst du dich dran, wie sehr ich betteln musste, bis meine Eltern das erlaubt haben? Was sie schließlich überzeugt hat, waren zwei Tatsachen: zum einen, dass Sawyer dabei ist, und zum anderen, dass du und ich uns ein Zelt teilen! Na ja, und vielleicht habe ich auch vergessen zu erwähnen, dass Beau mitkommt …«
»Ashton, ist das dein Ernst? Was ist, wenn sie mit seiner Mutter sprechen?«, fragte ich entsetzt.
»Werden sie nicht. Meine Eltern und Honey Vincent sind nicht gerade dicke miteinander.«
»Okay, wenn du das sagst«, antwortete ich, als mein Handy eine neue Nachricht ankündigte.
SAWYER
: Was treibst du so?
ICH
: Schaue Ashton beim Packen zu.
SAWYER
: Und wieso packst du nicht auch?
ICH
: Stresse mich grade total rein wegen der Schwarzbären, die mich auffressen werden, während ich schlafe.
SAWYER
: HA
! Die werden dich nicht essen, die mögen nämlich keine Rotschöpfe. Bist in Sicherheit!
ICH
: Sehr witzig. Zufällig weiß ich, dass die nicht wählerisch sind und es eine Menge davon in Cheaha gibt.
SAWYER
: Hab nie welche gesehen.
ICH
: Es gibt sie aber. Google mal!
SAWYER
: Ich pass schon auf dich auf.
ICH
: Tagsüber vielleicht, aber wenn ich nachts allein in meinem Zelt liege, werden sie mich erwischen.
SAWYER
: Allein im Zelt? Ähm, nö. Du liegst in meinem.
Ich hob den Kopf und sah, dass mich Ashton die ganze Zeit dabei beobachtete, wie ich mir die Finger wund tippte. Sie amüsierte sich prächtig.
»Na, was sagt er?«
»Dass wir uns ein Zelt teilen.«
Sie hob die Augenbrauen. »Überraschung!«
ICH
: Bist du dir sicher?
SAWYER
: Oh ja. Oder was denkst du, weshalb ich mitkomme?!
ICH
: Weil du gern auf hartem, felsigem Boden schläfst und von Schwarzbären verfolgt wirst?
SAWYER
: Haha, lustig. Jetzt schieb deinen süßen kleinen Hintern in dein Zimmer und fang an zu packen!
ICH
: Zu Befehl, Sir.
»Oh, ihr Kleingläubigen!«, zitierte Ashton säuselnd die Bibel, als ich aufstand und mein Handy in die Hosentasche schob.
»Ja, ja, du weißt immer Bescheid«, antwortete ich.
»Also, packst du jetzt?«
»Ja, ich sollte das wohl mal angehen. Müssen wir denn morgen wirklich so früh los?«
»Ich fürchte, ja. Die Fahrt dauert fünf Stunden, und dann müssen wir hoch zum Campingplatz wandern und die Zelte aufgebaut haben, ehe die Sonne untergeht.«
Es war noch dunkel, als Sawyer am nächsten Morgen in dem Chevrolet Suburban vorfuhr, der seinem Dad gehörte. Er bot Platz für acht Leute, sodass wir alle zusammen hineinpassten. Ich hatte in meinen Rucksack so viel Kleidung gestopft, wie ich
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