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Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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selbst zurechtzuweisen. Dennoch: Das böse Mädchen würde sich diesmal nicht kampflos zurück in seinen goldenen Käfig sperren lassen.
    Wir fuhren langsam die baumgesäumte Schotterstraße entlang und wurden dabei ordentlich durchgerüttelt. Die Scheinwerfer des Pick-ups erhellten sie, und verschiedene kleine Tiere huschten davon, als wir näherkamen. Dann lag der im Mondlicht schimmernde See vor uns. Sawyer hielt an. Er stellte den Motor ab und sah mich an.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht hier war, Ash. Grandma so zu verlieren muss schrecklich gewesen sein. Bist du sauer auf mich, weil ich weg war?«
    Das hatte gerade noch gefehlt – Sawyer, der absolut keinen Grund dazu hatte, plagten Schuldgefühle. Jetzt fühlte ich mich wirklich mies.
    »Natürlich bin ich dir nicht böse, Sawyer. Ich wünschte, du könntest zu einer glücklichen, fröhlichen Freundin zurückkehren. So einen Trauerkloß wie mich hast du echt nicht verdient.«
    Er tätschelte mein Knie, und ich musterte seine Hand. Sie war weder so groß noch so gebräunt wie Beaus.
    »Schon gut. Ich weiß, dass die alte Ash zurückkommen wird, wenn du nicht mehr trauerst.« Er verstummte, und ich warf ihm einen Blick zu. Eine kleine Falte erschien auf seiner Stirn. Irgendetwas setzte ihm zu. Ich kannte ihn fast mein ganzes Leben lang, und dieser Gesichtsausdruck war mir sehr vertraut.
    »Ein paar der Damen aus der Kirche haben erwähnt, dass Beau während der Totenwache deine Hand gehalten hat.« Er stieß ein gekünsteltes Lachen aus. »Es hat sie wohl schwer beschäftigt, und sie dachten, dass ich davon wissen sollte.«
    Ich schob keine Panik. Stattdessen wurde ich wütend. Blöde alte Tratschtanten. Mir war völlig klar gewesen, dass es so laufen würde. Jeder würde für Sawyer Partei ergreifen und anfangen, über Beau herzuziehen. Als ob ihm nicht sowieso schon von allen Seiten genug Missgunst entgegenschlug. Am liebsten hätte ich vor Wut losgeschrien, atmete aber tief durch und zählte innerlich rückwärts bis zehn. Manchmal half das. Als ich sicher war, dass ich antworten konnte, ohne allzu aggressiv zu klingen, sagte ich das Erste, was mir in den Sinn kam.
    »Als wir Kinder waren, war Beau mir genauso nah wie du. Er saß genauso oft mit Grandma auf der Veranda. Er hat genau wie du Cookies mit ihr gegessen und UNO gespielt. Sie war ein Teil seiner Kindheit, einer der wenigen Lichtblicke. Und jetzt wusste er eben, dass du weg bist und ich wiederum völlig zerstört sein würde. Also ist er in die Kirche gekommen und hat mich gefragt, ob ich nicht noch mal an ihren Sarg gehen möchte, um sie mir anzusehen. Ich habe zugegeben, dass ich nicht sicher bin, ob ich das fertigbringe. Und dann hat er mich dazu ermutigt, Abschied zu nehmen, und kam mit mir. Wahrscheinlich hat er gesehen, dass ich total Angst davor hatte, und hat deswegen meine Hand genommen. Später hat er mich aus der Kirche rausgeführt, weil er genau wie du merkt, wenn ich gleich nicht mehr kann. Und er kennt auch das kleine Mädchen in mir gut genug, um zu wissen, dass ich auf keinen Fall vor versammelter Mannschaft zusammenbrechen und mich dann von allen betüddeln lassen will.«
    Ein paar Minuten saßen wir schweigend da. Mir war selbst aufgefallen, wie sauer ich klang. Ihm bestimmt auch.
    »Erinnere mich dran, dass ich mich bei ihm dafür bedanke. Ich bin ihm wirklich was schuldig. Es war allerhöchste Zeit, dass euch beiden das wieder klar geworden ist: Ihr seid den Großteil eures Lebens beste Freunde gewesen. Ich habe mich immer ein bisschen schuldig gefühlt, dass das irgendwann aufgehört hat.«
    Er sprach schon wieder von seinem schlechten Gewissen! Ich wollte nur noch nach Hause und mich so tief wie möglich in meinem Bett verkriechen. Gerade wurde es mir wirklich zu viel: die ewigen Schuldgefühle, die Wut, der Frust, und dann dieser Schmerz. Ich hatte das Gefühl, bald durchdrehen zu müssen.

W ir liefen auf das Lagerfeuer zu. Ich hatte mich dagegen entschieden, Sawyer von Ryans schwachsinniger betrunkener Aktion letzte Woche zu erzählen. Die Sache war abgehakt und im Grunde auch nicht so tragisch gewesen. Natürlich hatte ich es ziemlich krass gefunden, wie Ryan mich betatscht hatte, aber immerhin endete mein Abend beim Billard mit Beau. Die Erinnerung daran, wie er mir über den Billardtisch hinweg zugegrinst hatte, löste schon wieder ein Stechen in meiner Herzgegend aus. Ich vermisste ihn so sehr …
    Auf unserem Weg zur Lichtung hielten einige Leute Sawyer auf, um

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