Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Auto immer noch auf dem Schulparkplatz stand.
Plötzlich läutete Beaus Handy. Er blickte auf das Display und runzelte die Stirn.
»Oha. Es ist Sawyer.«
Ich griff nach seinem Handy. »Komm, lass mich rangehen. Ich kann das genauso gut erklären. Außerdem haben wir nichts Falsches gemacht.«
»Hallo?«
»Ash? Wo bist du? Wieso gehst du an Beaus Handy? Ich habe versucht, dich anzurufen.«
»Tut mir leid. Ich weiß. Ich wollte dich gerade zurückrufen – ich war eingeschlafen. Beau und ich haben uns auf dem Parkplatz getroffen – und ich hatte keine Lust auf das elende Drama zu Hause, weißt du? Er hat mir angeboten, sich mein Geschimpfe anzuhören … Na, und dann bin ich eingeschlafen, und er hat mich gelassen. Er bringt mich jetzt aber zu meinem Auto zurück.«
Einen Moment lang war Sawyer still. Ich blickte verstohlen zu Beau, dessen Gesichtsausdruck wie der eines Löwen aussah, der Gefahr wittert und jederzeit bereit ist zuzuschlagen.
»Okay. Dann warte ich dort auf dich«, antwortete Sawyer schließlich. Normalerweise konnte ich seine Stimmung am Telefon ganz gut einschätzen, aber diesmal gelang es mir nicht.
»Also dann, bis gleich«, sagte ich und gab Beau sein Handy zurück.
Er klappte es zu und nickte hinüber zur Beifahrerseite des Pick-ups.
»Wenn er auf uns wartet, solltest du wohl besser da rüberrutschen. Bin mir nicht ganz sicher, dass er dafür Verständnis haben würde.«
Beau ließ den Motor an und bog ab in Richtung Stadt. Widerstrebend glitt ich auf die andere Seite der Sitzbank. Weg von seiner Wärme.
»Beau … Danke. Ich habe das gebraucht. Ich habe … dich gebraucht.«
Er seufzte tief und schüttelte den Kopf. »Du machst es mir so verdammt schwer, wenn du solche Dinge zu mir sagst. Ich bin immer für dich da. Aber bitte sag nicht, dass du mich brauchst.«
»Es ist aber so, ich kann’s nicht ändern.«
»Verflucht, Ash. Ich kann mir das nicht anhören. Ich kann mir selbst verweigern, was ich brauche. Was ich will. Aber nicht dir.«
»Beau, du liebst Sawyer. Könntest du ihm denn wirklich so wehtun? Würdest du es aushalten, ihn wegen eines Mädchens zu verlieren? Ich weiß nicht, ob ich das zulassen könnte. Ich wette, eines Tages würdest du es mir übelnehmen, dass ich euch auseinandergebracht habe. Du würdest mich nie lieben können, weil ich dich immer daran erinnern würde, dass du Sawyer meinetwegen verloren hast.«
Ich lehnte meinen Kopf zurück und schloss die Augen. Es gab so viele Gründe, weshalb Beau nie mir gehören konnte. Und wann immer ich einen davon laut aussprach, brach es mir das Herz.
»Du hast recht«, flüsterte er heiser. Seine Zustimmung fühlte sich an, als hätte er mir ein Schwert mitten in die Brust gestoßen. Ich unterdrückte ein Schluchzen und wandte mich von ihm ab.
Keiner von uns sagte mehr etwas.
Als wir bei der Schule angekommen waren und er neben meinem Auto parkte, war Sawyer schon da. Er riss die Beifahrertür auf und streckte die Hände nach mir aus.
»Es tut mir leid, Baby! Ich bin so mit Football beschäftigt, dass ich dich total vernachlässige … Dabei hast du gerade deine Granny verloren, und noch dazu belagert deine Verwandtschaft euer Haus.«
Er umarmte mich, und ich ließ ihn. Gerade tat meine Brust so weh, dass ich jemanden brauchte, der verhinderte, dass ich einfach in tausend Stücke zersprang. Selbst wenn dieser Jemand nicht Beau war.
»Danke, Beau, dass du für sie da warst. Ich schulde dir was«, sagte Sawyer über meinen Kopf hinweg. Ich sah Beau nicht in die Augen, sondern verbarg mein Gesicht an Sawyers Brust.
»Kein Ding«, antwortete er. Sawyer schloss die Pick-up-Tür, Beau startete den Motor, und ich lauschte dem Knirschen der Reifen auf dem Kies. So hörte es sich also an, wenn Beau fortfuhr und mich hier bei Sawyer zurückließ.
»Komm doch mit zu mir. Heute Abend grille ich draußen mit meinem Dad, und meine Eltern würden sich sehr freuen, dich zu sehen«, sagte Sawyer und sah mich an. Ich konnte nicht Nein sagen und wollte es auch gar nicht. Nach Hause zu gehen hätte nur eine weitere Dosis Lana und Tante Caroline bedeutet.
»Okay.« Ich schaffte es, erleichtert zu klingen.
H ey, Beau.«
Ich drehte mich um und sah Kayla hektisch neben mir herlaufen, ein Klemmbrett in der Hand. Die Gänge waren gesteckt voll mit Schülern, die zwischen den Kursen an ihren Schließfächern standen. Der perfekte Moment für Kayla, um mich abzupassen und mir eine Frage zu stellen. Die Kombination aus
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