Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
nur als unterhaltsame Einlage, um mal wieder herzlich lachen zu können.
»Hör mal, ich bin nicht hier, um den Pausenclown zu machen, Beau. Sondern weil ich dämlicherweise einfach Zeit mit dir verbringen wollte. Ich vermisse dich. Und ich dachte … Ich dachte, du hättest zugesagt, weil es dir genauso geht.«
Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals, und ich griff nach meinem Geldbeutel. Ich musste hier raus, ehe ich mich noch absolut zum Affen machte und zu heulen begann. Ich war wirklich ein emotionales Wrack.
»Ash, warte!« Beaus Worte ließen mich kurz innehalten, aber ich sah nicht zurück und eilte weiter zur Tür. Das brachte doch alles nichts! Nichts wie weg hier.
B is zu mir nach Hause waren es ungefähr sieben Meilen, und den ganzen Weg durch die Dunkelheit zu Fuß zu laufen war wohl nicht so schlau. Außerdem würde mich Beau ohnehin finden, neben mir herfahren und mich zu überreden versuchen, in seinen blöden Pick-up zu steigen. Ich drehte mich um und rannte die schmale Asphaltstraße hinunter, die zur Highschool führte. Vom Hank’s zu meiner Schule war es nicht mal eine Meile, und durch die Straßenbeleuchtung war die Allee hell genug, um auch nachts nicht unheimlich zu sein. Ich konnte mich in der Highschool auf die offene Tribüne setzen und warten, bis Sawyer fertig war und mich einsammelte.
Mein Telefon vibrierte.
Beau: Ash, es tut mir leid. Bitte sag mir, wo du bist.
Ich drückte auf Ignorieren und lief weiter Richtung Sportplatz.
Kurz bevor ich das Eingangstor erreicht hatte, leuchteten hinter mir Scheinwerfer auf. Ich ging einfach weiter. Falls das Beau war – und da war ich mir eigentlich ziemlich sicher –, musste ich dringend weg. Ich wollte weinen, und das konnte ich nicht, wenn er in der Nähe war. Eine Wagentür knallte zu, und ich hörte, wie er über den Kies stürmte. Ich würde ihm niemals entwischen, aber ich konnte es zumindest versuchen.
Kaum war ich losgerannt, da hatte er mich auch schon eingeholt und schlang die Arme um mich. »Ash, es tut mir leid.«
»Beau, lass mich los! Ich will allein sein. Ich rufe Sawyer an, der kann mich später abholen und heimbringen.«
»Nein«, antwortete er.
»Wie bitte? Das war ein Befehl! Und jetzt hau ab.«
»Ash, bitte, hör mir zu. Ich habe das alles nicht so gemeint. Ich wollte doch nur das Feuer in deinen Augen sehen … Das habe ich so vermisst. Deshalb habe ich ganz selbstsüchtig ausgeteilt, obwohl mir völlig klar war, dass dich das ärgert. Das war gemein, es tut mir so leid. Bitte.«
Er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge und atmete tief ein. Mein Vorsatz, weiterhin böse auf ihn zu sein, löste sich in Luft auf.
»Du hältst das hier also nicht für einen Babysitter-Job, für den Sawyer dir ›was schuldig‹ ist?«, fragte ich in versöhnlicherem Ton.
»Um Gottes willen, nein, und das weißt du auch«, antwortete er und schnupperte weiter an meinem Nacken herum. Er verflocht seine Finger mit meinen.
»Und dass du mich als Spirit-Girl ausgesucht hast, hast du auch nicht ihm zuliebe gemacht? Ich kann nämlich immer noch ablehnen, und du kannst ein anderes Mädchen fragen.«
Er hielt kurz inne und küsste sich dann von meinem Nacken zu meinem Ohr entlang.
»Der Gedanke daran, dass du am Spieltag irgendwelche Dinge für Sawyer tust, ist hart genug. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie du für noch einen anderen Kerl Cookies bäckst, sein Schließfach schmückst oder ihn bei der Auftaktveranstaltung auf die Wange küsst. Das einzige Spirit-Girl, das ich jemals haben will, bist du.«
Ich drehte mich in seinen Armen um und sah ihm in die Augen.
»Ich bin gerade emotional nicht besonders stabil. Dieses ganze Theater zu Hause, und dann komme ich in die Schule und sehe dich …« Ich verstummte. Es wäre nicht fair, ihm zu sagen, wie sehr ich es hasste, Nicole in seinen Armen und an ihm hängen zu sehen wie eine Klette. Er legte seine Hände um mein Gesicht.
»Und ich bin das größte Arschloch der Welt, weil ich nicht nachgedacht habe, ehe ich dich so behandelt hab. Es tut mir so leid, Ash. Verzeih mir.«
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
»Entschuldigung angenommen«, flüsterte ich und trat dann schweren Herzens einen Schritt zurück.
»Wir sollten los«, sagte ich und ging zu seinem Pick-up.
Ich rutschte nicht zu ihm hinüber, als er aus dem Parkplatz bog, sondern sah nur auf seine Hand, die den Schaltknüppel fest umkrampfte. So war dieser Abend nicht gedacht
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