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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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sie glaubt, es sowieso besser zu wissen. Wäre sie nicht so furchtbar großspurig, könnte man meinen, sie hätte einen riesengroßen Minderwertigkeitskomplex.«
    »Schmeißt sie raus«, riet er.
    »Ich glaube nicht, dass man die Teamleiterin einfach so rausschmeißen kann.«
    »Aber natürlich. Sagen Sie ihr ganz ruhig, dass Sie mit ihrer Teamleitung nicht zufrieden sind und beschlossen hätten, das Team anders zu führen.«
    »Das kann ich doch nicht machen!«, rief Nikki, fast ebenso entsetzt, als hätte er ihr vorgeschlagen, Dina den Knöchel zu brechen. »Ich tauge nicht zur Chefin.«
    »Chefin sein heißt nur, dass man als Erste bereit ist, etwas zu tun. Und eine gute Chefin ist immer offen für Vorschläge. Das schaffen Sie schon.« Nikki sah wenig überzeugt aus, aber er lächelte und nickte ihr ermutigend zu.
    »Gut, ich werde darüber nachdenken«, meinte sie und überlegte, ob sie vielleicht Ellen bitten könnte, die Team - leitung zu übernehmen.
    »Hallo Nikki«, sagte Mrs Merrivel, die plötzlich aus einem der hinteren Büros gekommen sein musste.

    »Hallo Mrs Merrivel.« Nikki stand rasch auf und fühlte sich ein bisschen ertappt.
    »Hallo, kleine Zuckerschote!«, rief Mr M., sprang auf und wollte seiner Frau einen Kuss auf die Wange geben. Anmutig neigte sie dafür den Kopf und legte ihren Arm um ihn.
    »Hast du Nikki den Brief gegeben?«
    »Den Brief?«, fragte Nikki und sah die beiden an.
    »Der Brief!«, rief er und schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Den habe ich doch glatt vergessen. Ist auch in der Tüte. Ihre Mutter hat ihn an uns nachsenden lassen.«
    »Aha«, sagte Nikki und sah in der Tüte mit ihren Sachen nach. Zusammen mit der Bürste lag ein Brief oben auf den frisch gewaschenen und feinsäuberlich zusammengelegten T-Shirts, weshalb er nun leicht nach Weichspüler roch.
    Der Brief war von ihrem Postfach in Kanada an ihre Hausanschrift in Tacoma nachgesendet worden, wo ihre Mutter - geizig wie immer und wahrscheinlich noch immer wütend wegen Nikkis plötzlicher Abreise - die Adresse in Washington durchgestrichen und daneben in ihrer kleinen, dicht gedrängten Schrift »an neue Anschrift verzogen« vermerkt hatte. Darunter hatte sie die Adresse der Merrivels geschrieben. Nikki warf einen kurzen Blick auf den Absender. Ihr Herz setzte einen Moment aus, als sie durch den verschmierten kanadischen Poststempel hindurch ein in kräftigen Druckbuchstaben geschriebenes »Z’ev Coralles« entzifferte.
    »Ich hatte keine Zeit mehr, meinen Freunden zu sagen, wo sie mich erreichen können«, log sie, versuchte ruhig durchzuatmen und hoffte, dass die Merrivels keine weiteren Fragen stellen würden.
    »Sie können direkt hier an die Ranch schreiben«, ließ Mrs Merrivel sie wissen. »Für gewöhnlich wird die Post einmal
die Woche zugestellt. Frag einfach das Mädchen am Empfang, sie kann dir die Adresse geben.«
    »Das werde ich machen«, versprach Nikki. »Und danke, dass Sie mir meine Sachen gebracht haben, Mr M. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.«
    »Keine Ursache!«, meinte er fröhlich.
    Als sie Mr M. zum Abschied umarmte, wurde sie verlegen, weil sie nicht wusste, ob sie Mrs M. auch umarmen sollte oder nicht, aber Mrs Merrivel löste das Problem, indem sie vortrat und sie ihrerseits in eine kurze, leicht nach Lavendel duftende Umarmung schloss, bevor sie sie entließ. In einem Tempo, das fast ihrem Laufschritt entsprach, eilte Nikki den Weg zurück zum Wohngebäude und konnte an nichts anderes mehr denken, als so schnell wie möglich auf ihr Zimmer zu kommen und den Brief zu öffnen.

Kalifornien IV
    Schießübungen
    Nikki stürmte ins Haus und die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Kaum dass sie auf dem Bett saß, nahm sie den Umschlag wieder aus der Tüte. Für einen normalen Brief war er zu groß und auch zu dick. Es musste irgendeine Karte sein. Nikki schlitzte den Umschlag mit ihrer Nagelfeile auf und zog eine hellblaue Grußkarte heraus. Vorne drauf war eine Illustration mit zwei Paar Schuhen: die Tanzschuhe einer Frau und ein Paar elegante Herrenschuhe, dazwischen zwei goldene Ringe. Nikki musste lachen. Es war eine Glückwunschkarte zum Hochzeitstag.
    Innen war ein Gruß vorgedruckt: Wir geben ein ziemlich fantastisches Paar ab! Herzlichen Glückwünsch zum Hochzeitstag! Darunter hatte Z’ev mit denselben kräftigen Druckbuchstaben wie auf dem Umschlag geschrieben: Meiner Lieblingsfrau ein dickes Dankeschön! Immer dein, Z’ev .
    »Idiot«, murmelte Nikki, ließ

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