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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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kurzerhand aus. Manches war dann doch zu peinlich. »Und bis zum Vorstellungsgespräch sah eigentlich auch alles ganz gut aus.«
    »Was ist schiefgelaufen?« Z’ev stocherte in seinem Salat
herum. Nikki runzelte die Stirn. Vielleicht sollte sie ihm das doch nicht erzählen. Dann sah er sie an und lächelte.
    Die Welt schien stillzustehen, wenn er lächelte. Gut möglich, dass er den perfektesten Mund hatte, den sie je bei einem Mann gesehen hatte.
    »Ich bin versehentlich in die Herrentoilette gegangen«, sagte Nikki ohne nachzudenken. Das mit dem falschen Klo hatte sie erst recht nicht erzählen wollen, aber seine Lippen hatten sie abgelenkt.
    Er lachte und verschluckte sich an einem Stück Möhre.
    »Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Wie hast du das denn geschafft?«, fragte er und griff nach seinem Wasserglas.
    »Irgendwie muss ich mich wohl in der Tür geirrt haben. Auf jeden Fall war gerade einer der Typen drin, die dann später im Vorstellungsgespräch saßen.« Nikki wartete, während Z’ev lauthals lachte. »Und als wäre das nicht schon schlimm genug«, fuhr sie fort, »hat er mich dann was zu Ebonics gefragt. Spätestens da war mir klar, dass ich den Job nicht bekommen würde.«
    »Ebonics?«, wiederholte Z’ev entgeistert.
    »Willst du den Rest wirklich hören?«
    »Yeah«, sagte er und schien sich an ihrem Elend zu freuen.
    »Ich versuchte zu erklären, dass Sprachen keine unveränderlichen Strukturen sind«, fing Nikki mit einem tiefen Seufzer an. »Sie sind stetig im Wandel begriffen, kein statisches, sondern ein evolutionäres Modell. Unter Linguisten ist das afroamerikanische Englisch seit vielen Jahren schon als eigener Dialekt anerkannt, es hat seine eigenen grammatikalischen Strukturen, spezifischen Wortgebrauch, eben alles, was einen Dialekt ausmacht. AAE oder Ebonics oder Slang oder wie immer man es nennen will, gehört zum natürlichen Prozess
der Sprachentwicklung. Man kann eine Sprache nicht unveränderlich festschreiben, es sei denn auf dem Papier, aber dann ist sie tot. Mir war leider nicht klar, dass Mrs Densley, die Gesprächsleiterin, ein absoluter Englisch-Freak war.«
    ›Die Sprache Shakespeares dürfte wohl kaum tot sein‹, hatte Mrs Densley bissig bemerkt und ihre kleinen Schweinsäuglein weit aufgerissen.
    »Da war mir schon klar, dass ich den Job nicht bekommen würde. Ich wollte die Sache nur noch mit einem letzten Rest an Würde durchstehen, als auf einmal der Typ vom Klo, der während meiner Antwort die ganze Zeit total zwanghaft zur Decke gestarrt hatte, mich mit einem richtig fiesen Blick fixierte.«
    Nikki schaute auf das weiße Tischtuch und ihren abgeblätterten Nagellack. Jetzt kam das Schlimmste.
    »Was hat er gesagt?« Z’ev neigte den Kopf leicht nach rechts und fing Nikkis gesenkten Blick auf. Nikki schaute in seine Augen und vergaß, was sie hatte sagen wollen. Sie vergaß, wie peinlich es gewesen war, vergaß alles. Seine dunklen, kaffeebraunen Augen waren so voller Mitgefühl, dass es ihr auf einmal leichtfiel, auch noch den beschämenden Schluss zu erzählen.
    »Ich hätte noch eine Frage«, hatte der Toilettenmann gesagt, seinen Blick von der Decke genommen und ihn geradewegs auf Nikki gerichtet. »Was ist an Ihnen eigentlich besonders?« Völlig perplex hatte Nikki ihn angestarrt.
    »Was ist an Ihnen eigentlich besonders?«, wiederholte Z’ev fragend.
    »Mir ist schon klar, dass es peinlich für ihn war, dass ich ihn mit heruntergelassener Hose gesehen hatte, aber wie er das gefragt hatte, war einfach nur fies. Ich hatte gerade drei
Stunden damit verbracht, meine bloße Existenz vor diesen Leuten zu rechtfertigen, und da kommt er und …« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Er wollte, dass ich mich ganz klein und unwichtig fühlte. Mir ist auch nichts eingefallen, was ich ihm hätte sagen können. Mir ist erst recht nichts eingefallen, was ich in diesen Job einbringen könnte, was nicht auch fünf dressierte Affen erledigen könnten.« Z’evs Lippen zuckten kurz. Er versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen, was Nikki ihm hoch anrechnete.
    »Ich saß einfach nur da und habe ihn angestarrt, wahrscheinlich habe ich geglotzt wie ein Fisch, und am liebsten hätte ich ihnen allen den Stinkefinger gezeigt und mich aus dem Staub gemacht. Was ich vielleicht auch hätte tun sollen, aber natürlich bin ich geblieben und habe irgendwelchen Unsinn geantwortet und darauf gewartet, dass das Vorstellungsgespräch offiziell zu Ende war.«
    »Was hast du

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