Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
Vom Netzwerk:
hängte.
    »Doch, schaffe ich«, murmelte Nikki, packte das Lenkrad
fester und nahm die Kurve. »Raushängen!«, schrie sie, als eines der Hinterräder vom Boden abhob.
    Val und der Fahrer krallten sich mit Fingern und Zehen an das Tuk-Tuk und verlagerten ihr Gewicht so weit wie möglich nach draußen. Das Tuk-Tuk nahm die Kurve auf zwei Rädern und bekam mit quietschenden Reifen wieder Bodenhaftung, als Nikki in der Geraden beschleunigte. Das Motorrad brauste die enge Gasse hinunter und auf einen offenen Hof zu. Nikki schätzte, dass sie sich mittlerweile in der Nähe des Flusses befinden mussten. Sie trat das Gaspedal ganz durch und grinste zufrieden, als sie sah, dass der Abstand immer kleiner wurde. Val schaute sie besorgt an, aber Nikki ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Fahrer fing schon wieder an zu schreien und zeigte wild auf das Ende der Gasse.
    »Scheiße«, sagte Val und zeigte in dieselbe Richtung.
    »Scheiße«, wiederholte Nikki, als sie den Elefanten sah. Der Mann im bunten Hemd brauste mit einer Unverfrorenheit, die Nikki nur bewundern konnte, an dem massigen Dickhäuter vorbei, während Nikki lieber hart auf die Bremse trat. Als sie stehen blieben, roch es nach verschmortem Gummi. Der Elefant, von dem Aufruhr etwas aus der Ruhe gebracht, stampfte und trompetete. Die Elefantenführer schrien und fuchtelten mit ihren Stöcken. Einer von ihnen kam angerannt und drosch auf das Tuk-Tuk ein.
    »Aufpassen! Empfindlicher Elefant!«, schrie er.
    »Wir könnten aussteigen und ihn zu Fuß verfolgen«, schlug Nikki vor, die Finger noch immer fest um das Lenkrad geklammert, und versuchte, sich von dem schreienden Elefantenführer nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
    »Ja, mach mal - lauf ruhig unter dem empfindlichen Elefanten durch«, spottete Val. »Ich warte hier und schaue zu.«

    Als der Elefant sich endlich weiterbequemte, lenkte Nikki das Tuk-Tuk an ihm vorbei in den Hof, in dessen Mitte verlassen das Motorrad lag. Sie waren näher am Fluss, als Nikki gedacht hatte. Der Hof führte direkt zu einem Fähranleger. Etliche Händler hatten hier ihre Stände aufgebaut, es herrschte dichtes Gedränge.
    »Die Fähre«, sagte Val, und Nikki nickte. Sie rannte los, Val hinterher. Als sie sich bis ans Ufer durchgeboxt hatten, sahen sie den Mann ihnen zuwinken. Sein buntes Hemd leuchtete an Deck der Fähre, die ihn über den Fluss brachte.
    »Verdammt«, fluchte Val.
    »Sorry«, sagte Nikki.
    »Manchmal beschert einem das Leben Elefanten«, meinte Val achselzuckend.
    Sie liefen zurück zum Hof, wo sie das Tuk-Tuk stehen gelassen hatten. Der Fahrer wartete auf sie, sein Handy drohend in der Hand.
    »Polizei!«, schrie er.
    Val zückte ihre Brieftasche. Der Fahrer ließ seine Finger über der Tastatur verharren. Val zückte ihre Kreditkarte. Nikki überließ die weiteren Verhandlungen Val und lief zurück zum Anfang der Gasse, um nach dem silbrigen Ding zu suchen, das der Mann auf dem Motorrad verloren hatte.
    »Cash«, hörte sie den Tuk-Tuk-Fahrer sehr entschieden sagen. Plastiksplitter lagen über das Pflaster verstreut. Nikki hob einen auf und schaute ihn sich genauer an.
    »Kein Problem«, sagte Val und zog ein Bündel Baht hervor. Nikki hörte, wie das Handy zugeklappt wurde.
    »Was hast du da?«, fragte Val. Ihre Schuhe hallten auf dem Pflaster wider.
    »Eine CD«, sagte Nikki und hielt einen der reflektierenden
Splitter hoch. »Selbstgebrannt. Nicht mehr zu gebrauchen, fürchte ich.«
    »Schade«, meinte Val.
    »Aber wenn sie auf einem der Computer in der Klinik gebrannt wurde, ließe sich vielleicht herausfinden, was drauf war«, überlegte Nikki laut.
    Val nickte nachdenklich. »Woher willst du wissen, dass sie auf einem der Rechner in der Klinik gebrannt wurde? Das eine muss mit dem anderen doch gar nichts zu tun haben.«
    »Aber natürlich!«, rief Nikki und schaute verwundert zu ihr auf. »Das ist doch wohl klar, weil …«
    »Weil?«, hakte Val nach.
    »Weil es so offensichtlich ist. Ich meine, dieser Zwischenfall in der Klinik war doch total verdächtig.«
    »Stimmt«, sagte Val und starrte der Fähre hinterher. »Total verdächtig. Lass uns zurück in die Klinik fahren. Ich will mich mal in Lawans Büro umschauen. Hey, du!«, rief sie dem Tuk-Tuk-Fahrer zu, der sorgenvoll seinen Wagen inspizierte. »Wie viel kostet es zurück zur Klinik?«
    »Nein!«, schrie der Fahrer, startete sein Tuk-Tuk und düste davon, als wolle Val ihn kidnappen.
    »Manche Leute verstehen echt keinen Spaß«, meinte

Weitere Kostenlose Bücher