Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03 Verführt von einem Vampir
Vom Netzwerk:
Ball statt, erinnerst du dich?“
    Der Ball, der Ball … Rebecca spricht von nichts anderem mehr und ich muss zugeben, dass ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht habe. Stimmt, eine Verkleidung,
„Weder sterblich noch Vampir“
. Das Thema inspiriert mich nicht wirklich, da sich mein ganzes Leben nur um diese beiden Gruppen dreht.
    „Also, stell dir vor, ein Theaterdirektor hat beschlossen „auszumisten“ und trennt sich von verschiedenen Kostümen.“
    Wir gehen in den Saal, doch nun – eine Premiere – lasse ich auch meine Karte in die Liste der Teilnehmenden aufnehmen. Mir wird Platz 9 zugeteilt, was ein gutes Omen ist, denn das ist meine Glückszahl.
    Der Auktionator tritt ein, er ist ein Komiker. Es werden 15 Kostüme angekündigt.
    Das Licht geht aus. Ich denke an die Zeit, als ich mit meinem Vater Videospiele spielte, denn ich lecke mir konzentriert über die Lippen und warte auf den Start. Das erste Kostüm, eine Schäferin … nichts für mich. Das zweite und dritte ist jeweils ein Herrenkostüm. Ich schmolle und Charles macht sich über mich lustig. Das vierte ist wunderschön und ich stoße Charles mit dem Ellenbogen an. Scheinbar ist es ein klassischer dreiteiliger Anzug, doch er ist in verschiedenen Grautönen gefärbt und wird durch eine riesige Wolfsmaske komplettiert. Charles' Augen beginnen zu leuchten, er will es. Ich betrachte ihn aufmerksam, wie er auf das letzte Wort lauert, als wäre es eine Beute, die er fangen will. Er ist ziemlich sexy, wenn er zum Raubtier wird. Der Mann beendet seine Erklärung zum Kostüm aus
„Rotkäppchen“
und ich sehe, wie Charles' Finger bereit ist. Als das letzte Wort ausgesprochen ist, drückt er sofort auf den Knopf. Sein Lämpchen blinkt, er hat gewonnen, sein Kostüm ist ihm sicher.
    Ich applaudiere, doch die Leute drehen sich zu mir um, offenbar gehört sich das nicht. Räuspern und wieder Stille, als Nächstes wird das Kostüm von Rotkäppchen selbst versteigert. Es glitzert und ist sexy, ich liebe es mit seinem Cape aus glänzendem Satin mit seidenem Band und großer Kapuze. Ich hätte es gerne, doch es hat nichts mit dem Thema zu tun. Schade. Es geht weiter und schließlich kommt das letzte Kostüm.
Einer Frau entfährt ein anerkennendes
„Oh“
. Meine Augen funkeln. Der Auktionator verliert sich in einem poetischen Diskurs über dieses Kostüm, das aus dem Ballett
Schwanensee
nach der Musik von Tschaikowski stammt. Das weiße Bustier ist mit winzigen glitzernden Strasssteinchen bestickt und hat schmale Träger, die mit Federn besetzt sind und die Schultern anmutig bedecken. Das klassische Tutu reicht bis zum halben Schenkel und besteht aus zahlreichen Musselinröcken, Seidentüll und Federn. Der passende Kopfschmuck ist ein Traum: eine Krone aus Federn, die an der Seite entzückende kleine Flügel bilden. Ich bin vollkommen hin und weg und maße mir schon an, mich in diesem Kostüm auf den Ball gehen zu sehen.
    Die Vorstellung ist bald zu Ende und ich halte mich bereit. Gleich ist er fertig, ich versuche durchzuatmen, um ruhig zu bleiben, und als das letzte Wort gesagt ist, drücke ich schnell auf den Knopf. Das Lämpchen leuchtet rot. Ich habe es nicht geschafft. Ich bin furchtbar enttäuscht. Charles legt den Arm um mich:
    „Man kann nicht immer gewinnen.“
    „Verflucht soll die sein, die es mir weggeschnappt hat!“
    Charles hebt mein Kinn und führt meinen Blick zu seinem Lämpchen, das blinkt. Er war schneller.
    „Ich konnte doch nicht zulassen, dass du etwas, das du dir so sehr wünschst, nicht bekommst.“
    Als die Lichter wieder angehen und der Saal leer wird, falle ich ihm um den Hals und schreie vor Glück.
    „Vielen Dank, mein lieber Charles. Ich bin so glücklich, ich hätte kein anderes Kostüm gewollt. Vielen Dank für dieses wunderbare Geschenk, wie kann ich dir nur dafür danken?“
    Charles sieht mich mit seinen strahlend blauen Augen direkt an. Es scheint mir, als würde die Zeit stillstehen. Er kommt ganz langsam mit seinem Gesicht auf mich zu und legt seine Lippen ganz zart auf meine. Er dringt mit seiner muskulösen Zunge zwischen meine Lippen und mir wird klar, dass ich ihn aufhalten muss, bevor es zu spät ist. Ich erwidere seinen Kuss nicht, weiche zurück und Charles senkt den Kopf.
    „Es tut mir leid, Héloïse, ich habe nicht nachgedacht.“
    „Entschuldige dich nicht dafür, es ist schon in Ordnung, reden wir nicht mehr darüber.“
    „Ach, es war ja gar nichts!“
    Charles entspannt die Situation, kneift

Weitere Kostenlose Bücher