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Lobgesang

Titel: Lobgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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daran, dass es um die Bußfertige Folter ging, wie auch seine eigenen Anatomen sie angewendet hatten – jene verrückten Franziner, die T’Erys Whym und seiner düsteren Auffassung des menschlichen Verhaltens anhingen. Die Blutmagie war in die Benannten Lande zurückgekehrt, und dies waren die alten rituellen Schnitte, die Alten Wege. Der Pfad Xhum Y’Zirs und seiner sieben Söhne … und der Hexenkönige, die vor ihnen gewesen waren.
    Sein Verstand sprang zurück zum Ehrenfest seines Stammhalters. Es hängt alles zusammen. Jene Männer waren Sümpfler gewesen, und auch hier gab es Sümpfler. Männer mit Blutmagifizienten hatten die Schiffe der Tam gestürmt, genauso wie sie Hanric und die anderen getötet hatten, und das Haus Tam hatte sich ergeben. Es hätte Rudolfo nicht im Geringsten überrascht, wenn all ihre Klingen aus Eisen wären, dem Stahl der feilschenden Hexer.

    Plötzlich fiel ihm etwas ein, das der Erste Maat erwähnt hatte, und er bewegte die Hände. Zu mir, Späher.
    Ein warmer Lufthauch wehte heran, und Finger drückten sich in Rudolfos Unterarm. Ich bin hier, General.
    Rudolfo streckte die Hand aus, fand eine Schulter und stellte seine Frage. Die Zeichensprache, die sie verwendet haben; du hast sie erkannt, richtig?
    Ja. Eine Pause. Y’Zir.
    Rudolfo nickte. Ja . Eine Sprache, die immer noch von der Streunenden Armee der Neun Wälder und vom Sumpfvolk verwendet wurde – beides Völker, die einst mit Xhum Y’Zir verbündet gewesen waren … die für ihre Dienste und ihre Freundschaft mit diesem dunklen Haus die Neue Welt empfangen hatten. Mit einer Geste entließ er den Späher wieder.
    Rafe Merrique blickte Rudolfo an. »Hier sind Resurgenten am Werk. Dass es nach dem Verschwinden von Windwir dazu kommt, ist nachvollziehbar, schließlich waren es die Androfranziner, die ein wachsames Auge auf diese Dinge gehabt hatten.«
    Rudolfo dachte an das Bündel mit den Papieren, die sich inzwischen in Bruder Charles’ Obhut befanden, und sah zu dem alten Mann hinüber. Ihre Blicke trafen sich, und der Erzmaschinist neigte ganz leicht den Kopf. Was, wenn die Saat der Resurgenten nicht erst auf dem fruchtbaren Boden gediehen war, der nach dem Ende der Androfranziner entstanden war? Das Gebäude auf der Insel war mindestens fünfzig Jahre alt, und auch wenn eine Y’Ziritische Bewegung hier in den Geisterkämmen, wohin der Blick des Ordens nicht reichte, durchaus hätte wachsen und gedeihen können, so schien es doch sehr unwahrscheinlich.
    Nein , dachte Rudolfo, die Antwort ist noch finsterer.
    Y’Ziritische Resurgenten hatten es auf irgendeine Weise geschafft, in den Benannten Landen gut genug Fuß zu fassen, um Windwir zu Fall zu bringen. Sie hatten Sethbert in die Verschwörung
verwickelt und ihn und seine Paranoia benutzt, um den letzten Bannspruch ihres toten Meisters erneut über die Welt zu bringen. Wie weit mochte das noch reichen?
    Die Einzelheiten waren für Rudolfo nicht schwer zu entziffern. Sie hatten den Orden auf irgendeiner Stufe infiltriert. Und sicher war auch das Haus Li Tam nebst den Vereinigten Stadtstaaten betroffen.
    Die Erkenntnis erschütterte ihn, aber sie zwang seinen Verstand ins Hier und Jetzt zurück. Die Frau, die seinen Sohn heilen konnte, befand sich in einer Gefängniszelle unter diesem weißen Tempel – wenn sie nicht schon unter dem Messer gewesen war. Er durfte sich nicht gestatten, sich noch weitere Sorgen um andere Dinge zu machen. Rae Li Tams Befreiung und Jakobs Leben mussten sein vorrangiges Anliegen sein.
    Und dennoch.
    Wenn diese Resurgenten die einflussreichsten Familien der Benannten Lande benutzt hatten, um den mächtigsten Staat der Benannten Lande dazu zu manipulieren, dass er Windwir im Zuge einer mit größter Präzision inszenierten Intrige vernichtete, und auch noch die systematischen Anschläge in jener kalten Winternacht ihr Werk waren … ? Der Gedanke machte sich in seinem Magen breit, kalt wie Eis. Er blickte zu Rafe Merrique. »Was schlagt Ihr vor?«
    Rafe seufzte. »Ich schlage vor, dass wir mit einer Flotte und einer Armee zurückkehren, sie vernichten und diesem dunklen Treiben ein Ende bereiten.« Er hielt inne und fuhr sich mit der Hand durch sein graues, abstehendes Haar. »Aber das befreit Eure Alchemistin nicht. Wir sind jetzt hier, und wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    Rudolfo dachte einen Augenblick nach. »Sie sind uns haushoch überlegen. Und diese Eisenschiffe sind auf kurze Entfernungen tödlich.«
    »Wenn

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