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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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ihrem Körper machen, Normy.
    O Gott . Er blieb stehen. Seine eigenen Gedanken erschreckten ihn. Fang ich jetzt wirklich an, wie Duke zu denken? Dass Menschen wie Kaugummi sind? Kau auf ihnen rum, und wenn der Geschmack weg ist, spuck sie aus.
    Obwohl es heiß war, spürte er eine innerliche Kälte.
    Trotzdem musste er an sein Überleben denken.
    Das Wichtigste muss zuerst kommen. Und das bin nun mal ich.
    Auch wenn das bedeutet, dass die süße Nicki bei den Affen begraben wird.
    Norman ging schnell zum Haus. Statt den Vordereingang zu nehmen, durch den Boots und Nicki verschwunden waren, schlich er an der Seite entlang.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Angst?
    Ja.
    Erregung?
    Auf jeden Fall.
    Norman fragte sich, ob er nicht auf die eine oder andere Art doch noch seine Unterhose beschmutzen würde.
    Er ging um die Rückseite herum. Die Fensterläden hingen schief in den Angeln. Sandstürme hatten schon vor langer Zeit die Farbe vom Holz geschliffen. Auch die Rahmen der Türen und Fenster hatten sich seltsam verformt. Doch in allen Fenstern waren Scheiben.
    Vielleicht hatte jemand dem Haus ein Mindestmaß an Wartung angedeihen lassen. Möglicherweise der alte Mann, der aussah wie ein Maultiertreiber. Hank kommt wahrscheinlich gelegentlich hier hoch, um das Haus vor dem Einsturz zu bewahren.
    Bedeutet das, dass etwas Wertvolles darin ist?
    Hinter dem Haus gab es keinen nennenswerten Garten. Es sah aus, als wäre das ganze Haus von irgendwoher genommen und auf diesen Hügel verpflanzt worden. Es war nur von trockener loser Erde und Steinen umgeben. Ein Steppenläufer war hinaufgerollt und vor einem Kellerfenster hängen geblieben. Hinter dem Haus lagen zerklüftete gelbe Hügel. Dieser Ort hätte einem Werbeprospekt für die Wüste entsprungen sein können. Er war so unfruchtbar wie die dunkle Seite des Mondes.
    Einen Moment lang verharrte Norman und betrachtete das zweigeschossige Haus mit dem unheimlichen schiefen Dach, aus dem ein noch schieferer Kamin aufragte.
    Keine Geräusche drangen heraus.
    Boots kicherte bestimmt beim Anblick der ausgestopften Affen.
    Besser, als wenn sie Nicki von ihren Abenteuern südlich von Oregon erzählte.
    Auf dieser Seite des Hauses konnte er weder von dem Café noch von den Wohnwagen aus gesehen werden, er musste sich also nicht verbergen. Er schlenderte zur Hauswand, um einen Blick durch das Fenster zu werfen. Hinter der Scheibe hingen rot karierte Vorhänge. Durch den Schlitz dazwischen sah er eine altmodische Küche mit einem großen eisernen Ofen. Ein Küchentisch und Stühle. Auf dem Tisch standen ein paar Porzellanteller.
    Nicht ganz so eine Ruine, wie er erwartet hatte.
    Aber auch nicht gerade wohnlich.
    Wahrscheinlich ringelten sich unter dem Klo im Bad ein oder zwei Schlangen und warteten darauf, dass ein Unaufmerksamer seine Hose runterließ, um sich zu erleichtern und dann …
    Zack!
    Zwei Giftzähne mitten in den Hintern.
    Verdammt, wer würde ihm hier das Gift aussaugen? Er dachte an Pamelas volle Lippen. Sie wäre mir am liebsten. Doch wie es bei Fantasien häufig geschah, schossen ihm Bilder durch den Kopf, die weniger erwünscht waren.
    Während er sich lächelnd vorstellte, wie Pamela auf ihn zukam und sagte: »Zieh dich am besten aus, Norman. Ich muss das Gift bis auf den letzten Tropfen aussaugen«, schlichen sich die schädlichen Gedanken ein. Dieses Mal war es der alte Hank mit seinem Goldgräberhut, der aussah, als hätten ein Maultier und sein bester Freund hineingeschissen, damit es Glück bringe.
    Norman konnte die Bilder nicht aufhalten.
    Er sah, wie der arme Norman zurück nach Pits rannte und schrie, eine Schlange habe ihn in die rechte Hinterbacke gebissen. Hank leckte sich die verschorften Lippen und entblößte dabei sein Zahnfleisch, aus dem nur hier und dort ein krummer brauner Zahn aufragte. Und um den Höllenschlund wucherte ein dichter Vollbart.
    Seine blutunterlaufenen Augen funkelten vor Vorfreude. »Sieht so aus, als hättest du den Arsch voll Schlangengift, Kumpel.«
    Norman sagte, es sei alles in Ordnung.
    Doch der alte Hank schnallte seinen Gürtel enger und schüttelte den Kopf. »Nein. Es geht nicht anders, ich muss das Gift raussaugen.« Er unterbrach sich, um ein Stück Kautabak in einem gelben Strahl Speichel auszuspucken. »Ja, lass deine schicke Unterhose runter, dann saug ich den Klapperschlangensaft raus, bevor dir dein Schwänzchen abfault.«
    »Nein, schon okay, danke.«
    »Du willst dich doch nicht den Rest deines Lebens wie

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