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Lockend klingt das Lied der Wueste

Lockend klingt das Lied der Wueste

Titel: Lockend klingt das Lied der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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Dienstmädchen sie im Rollstuhl ins Foyer, wo Karim schon auf sie wartete. Lisa hatte einen einteiligen Badeanzug gewählt und sich eine Frotteejacke über die Schultern gehängt. Karim trug Shorts und ein T-Shirt. Seine muskulösen Arme und Beine waren sonnengebräunt.
    „Danke für die Einladung.“ Lisa versuchte, das Prickeln zu ignorieren, das sein Anblick in ihr auslöste. „Ich schwimme für mein Leben gern, bin mir allerdings nicht sicher, ob ich das mit meinem verletzten Fuß kann. Aber ich finde es schon herrlich, einfach nur im Wasser zu sein.“
    Er sagte etwas zu Maliq in Arabisch, dann schob er Lisa nach draußen. Mühelos hob er sie mitsamt dem Rollstuhl hoch und trug sie die Stufen hinunter. Der Kiesweg, den sie einschlugen, war sicher nicht für die Räder eines Rollstuhls geeignet, doch Karim schien keine Schwierigkeiten damit zu haben. Als sie um die Ecke bogen, wurde der Kiesweg breiter und ging in Steinfliesen über, die auch den malerisch gelegenen Swimmingpool säumten. In einiger Entfernung erhoben sich die Berge.
    Das Schwimmbecken besaß olympische Ausmaße mit abgeteilten Bahnen. Am anderen Ende befand sich ein Whirlpool.
    „Oh!“, entfuhr es Lisa beeindruckt. Dort, wo ein paar Liegestühle standen, spendeten Dattelpalmen mit ihren mächtigen Wedeln Schatten. Das Becken selbst lag in der vollen Nachmittagssonne.
    „Sie können schwimmen?“, vergewisserte Karim sich, als er den Rollstuhl am Beckenrand zum Stehen brachte.
    „Ja.“ Plötzlich hatte sie Hemmungen, ihre Frotteejacke abzulegen.
    Karim dagegen zog sich ungeniert das T-Shirt über den Kopf und stieg aus seinen Shorts. Lisa betrachtete ihn atemlos. Er besaß einen fantastischen Körperbau. Seine breiten Schultern hatten die Farbe von Bronze, und seine Muskeln glichen denen einer griechischen Statue. Als er ihren Blick auffing, zog er leicht eine Augenbraue hoch, was ihr die Hitze in die Wangen steigen ließ.
    Rasch sah sie zur Seite. Hoffentlich war ihr Gesicht nicht so rot, wie es sich anfühlte! Sie streifte ihre Frotteejacke ab und versuchte dann vorsichtig aufzustehen, indem sie sich auf die Armlehnen des Rollstuhls stützte.
    „Ich trage Sie die Stufen hinunter“, erbot er sich.
    „Danke, es geht schon.“ Mutig sprang Lisa in das glasklare Wasser. Es war unbeschreiblich wohltuend. Mit raschen Stößen schwamm sie auf das andere Ende des Beckens zu. Hinter sich hörte sie es aufspritzen, als Karim ebenfalls in den Pool sprang.
    Die Beinbewegungen verursachten ihr neue Schmerzen im Knöchel, also schwamm sie nur mit den Armen. Als sie am anderen Ende angekommen war, strich sie sich prustend das Haar aus dem Gesicht und wischte sich das Wasser aus den Augen.
    „Kommen Sie zurecht mit Ihrem Fuß?“, erkundigte sich Karim, und in seiner Stimme lag echte Besorgnis.
    „Ja. Ich weiß, ich sollte ihn noch nicht bewegen, aber es ist einfach herrlich“, erwiderte sie lächelnd. Das schwarze Haar klebte ihm am Kopf, und der Blick seiner dunklen Augen war unergründlich. Schließlich begann er Bahnen zu schwimmen. Lisa schaute ihm eine Weile zu, dann ließ sie ihre Blicke umherschweifen. Es war so wunderschön hier, dass es ihr ganz eigentümlich ums Herz wurde.
    Nach einer Weile schwamm sie wieder zurück und ließ sich auf dem Beckenrand nieder. Ihre Füße baumelten im Wasser, während sie sich von der Sonne wärmen ließ.
    Lisa versank in ihren Gedanken. Von den letzten beiden Tagen würde ihr jeder Augenblick in Erinnerung bleiben. Sobald sie wieder zurück war, wollte sie alle Erlebnisse und Eindrücke in ihrem Tagebuch festhalten. Auch ihre wachsenden Gefühle für diesen Mann, der mit kräftigen Armen das Wasser teilte, als wollte er einen neuen Weltrekord aufstellen.
    Unermüdlich zog Karim seine Bahnen. Das Schwimmen half ihm zu vergessen. Die sportliche Betätigung hielt die Dämonen fern und ließ ihn nachts schlafen. Nicht für lange, aber ausreichend.
    Als er die Bahn abermals zurückschwimmen wollte, fiel sein Blick auf Lisa, die ein paar Meter weiter am Beckenrand saß.
    Er hatte einen Gast, um den er sich kümmern musste. Karim änderte seine Richtung und schwamm zu ihr hinüber.
    „Möchten Sie wieder ins Haus?“
    „Nein, noch nicht. Ich finde es herrlich hier und genieße jede Minute. Machen Sie auch bei Schwimmwettbewerben mit?“
    „Nein.“
    „Sie hätten das Zeug dazu. Mit Ihrer Schnelligkeit und Ausdauer würden Sie bestimmt jeden Wettkampf gewinnen.“
    Karim schwang sich aus dem Becken und

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