Lockende Kuesse
ihr war. Wann immer ihre Hände einander aus Versehen berührten, sprangen Funken über. Wenn er sie ansah, wurde sein Blick heiß und seine Pupillen ganz schwarz, so sehr weiteten sie sich.
Obwohl sie bei der Vorstellung heftig errötete, wusste sie, dass er jedes Mal erregt wurde, wenn er in ihre Nähe kam. Jetzt, da sie älter war, ängstigte sie das nicht länger, es machte sie atemlos vor Aufregung. Sie ertappte ihn oft dabei, wie er ihren Mund oder ihre Brüste anstarrte, und sie sehnte sich nach dem Augenblick, in dem er sie leidenschaftlich an sich reißen und küssen würde. Wenn er mit ihr sprach, war seine Stimme heiser vor Erregung.
Kitty fand, dass es ihr noch weit schlimmer erging als Patrick. Sie hungerte geradezu nach ihm. Wenn er ihr nahe war, begann ihr Puls zu rasen, ihr Atem beschleunigte sich, und ihre Kehle wurde staubtrocken. Bei der leisesten Berührung wurde ihre Haut erst zu Eis, dann zu Feuer und ein köstliches Zittern überlief sie. Wenn sie mit ihm sprach, wurde ihre Stimme leise und wispernd, und sie liebte es, zu sehen, welche Wirkung das auf ihn hatte. Sie wusste, dass er unmöglich länger warten konnte.
Patrick lud Kitty ein, am Weihnachtsabend mit ihm im Clifford's Inn in der Fleet Street zu speisen. Kaum, dass sie einen
Fuß in die geschlossene Kutsche gesetzt hatte, wusste sie, dass die Zeit endlich gekommen war. Es war eng in der Kutsche und atemberaubend intim. Patrick hatte eine große Schachtel auf dem Schoß, deren Deckel er nun öffnete. Er nahm ein herrliches Silberfuchs-Cape heraus und schüttelte es aus.
»Hier ist eins deiner Weihnachtsgeschenke, Liebling«, murmelte er und reichte ihr das Cape.
»Oooooh«, rief sie entzückt und zog ihren dunklen Wollmantel aus. Dann schlüpfte sie in den Pelzumhang, den er für sie hinhielt und erlaubte ihm, sie fest darin einzuwickeln. Ganz Frau, blies sie auf den Pelz, um zu sehen, wie dick er war, und rieb dann ihre Wange an dem weichen Tierfell.
Patrick wurde jäh hart. Blut schoss in sein Geschlecht, und ein paar Augenblicke lang pulste es so heftig, dass er fürchtete zu explodieren. Am liebsten hätte er sie nackt ausgezogen und auf dem Pelz genommen, gleich hier, gleich jetzt, in dieser Kutsche, und er musste all seine Willenskraft einsetzen, um dagegen anzukämpfen. Wenn sie auch nur erriet, was ihm im Kopf herumging, würde sie aus der Kutsche flüchten wie ein Hase.
Patrick nahm den Arm von ihrer Schulter und rückte wieder ein Stück von ihr ab. Er traute sich nicht, sie noch länger zu berühren, weil er fürchtete, die Beherrschung zu verlieren.
Kitty konnte ihre Freude nicht vor ihm verbergen. »Danke, Patrick«, flüsterte sie und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Das Clifford's Inn war ein kleines, elegantes Hotel, und Kitty war ganz bezaubert von dem Weihnachtsbaum, der mit Federbüschen, Glöckchen, breiten farbigen Schleifen und handbemalten Glaskugeln geschmückt war, auf denen Vögel zu sehen waren. Im flackernden Kerzenlicht funkelten ihre Augen erwartungsfroh.
»Habe ich dir schon gesagt, wie schön du heute Abend bist?« Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Ihre Verliebtheit war für jedermann im Speiseraum unübersehbar. Seine Lenden bebten vor Sehnsucht und sein tiefes Verlangen nach ihr war fast greifbar. Nach dem Essen ergriff er ihre Hand und führte sie nach oben. Er schloss die Tür zu einer wundervollen Suite auf. Die Wände waren mit Holz vertäfelt, den Boden bedeckte ein dicker roter Teppich, und in einem herrlichen, handgeschnitzten Kamin flackerte ein warmes Feuer.
»Ich habe die Hochzeitssuite für uns reservieren lassen«, sagte er, die Tür hinter sich zudrückend und nahm sie in die Arme.
Jauchzend vor Glück blickte sie zu ihm auf. »Für heute Abend?« Gottlob, sie würden heute Abend heiraten! Sie schlang die Arme um seinen Hals, und als er sie herumwirbelte, glitt das Fuchscape zu Boden. Dann senkte er den Kopf, um sie zu küssen. Ihr Mund wurde weich unter dem seinen und öffnete sich wie von selbst, während sie amüsiert daran dachte, wie schockiert sie gewesen war, als sie zum ersten Mal seine unverfrorene Zunge gefühlt hatte.
Patrick hob sie schwungvoll auf die Arme und schritt dann mit ihr zu einem bequemen Sessel am Kamin. Er setzte sie auf seinen Schoß und strich mit den Lippen über die verführerischen zarten Löckchen, die sich an ihren Schläfen ringelten.
Kitty seufzte tief auf; sie hatte alles, was ihr Herz begehrte: einen vollen Bauch, ein warmes Feuer
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