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Lockende Versuchung

Lockende Versuchung

Titel: Lockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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bestätigt zu erhalten. Die Ehe scheint Euch gut zu bekommen.“
    „Ich wäre der letzte Mann auf Erden, der das in Abrede stellen würde“, erwiderte Edmund lächelnd.
    Als er sich in seinem gewohnten Ecksitz niedergelassen hatte, bestellt er eine Tasse Schokolade und den Craftsman vom heutigen Tage. Dabei behielt er den Eingang ständig im Auge. Seine Aufmerksamkeit wurde auch bald belohnt, als nämlich Francis Underhill den Kopf durch die Tür hereinsteckte. Als er Edmunds Blick begegnete, hob er fragend die Brauen. Edmund erwiderte mit einem kurzen Nicken. Die Luft war rein.
    Daraufhin wandte sich Francis um und winkte irgendjemanden hinter sich herbei. Zum Glück betrat gerade eine Schar Zeitungsredakteure laut diskutierend das Gesellschaftszimmer. Francis und sein Begleiter nutzen diese Gelegenheit, um in ihrem Windschatten unauffällig in den Raum zu gelangen und sich auf eine Bank, Edmund gegenüber, zu drücken.
    „Gute Neuigkeiten, Sir Edmund“, zischelte Underhill aufgeregt, und seine hellblauen Augen blitzten hinter der schwarz geränderten Brille.
    „Jetzt nicht.“ Edmund schnippte mit dem Finger und bestellte zwei Gläser Punsch für seine beiden Gäste. Dabei musterte er eingehend Underhills Verbündeten, einen kleinen Mann undefinierbaren Alters mit scharfen Zügen und schlechten Zähnen.
    „Gute Neuigkeiten“, wiederholte Underhill, nachdem die Bedienung den Punsch gebracht hatte, und schob einen mehrfach gefalteten Zettel über den Tisch. „Das ist die Rechnung von Baker über die Käufe bei der Versteigerung von Onkel Alistairs mobilem Vermögen.“
    Gespannt überflog Edmund die Liste mit einer beträchtlichen Endsumme. Sein Agent schien den Auftrag, alles aufzukaufen, was für Julianna von ideellen Wert sein konnte, wortgetreu ausgeführt zu haben.
    „Ich habe inzwischen Erkundigungen einholen lassen“, erklärte er, während er die Übersicht sorgfältig in seiner Rocktasche verstaute. „Es hat sich kein Beweis dafür finden lassen, dass Skeldon ein Konkursverfahren über das Vermögen seines Stiefvaters beantragt hat. Wenn ich doch nur eine gerichtlich bestätigte Abschrift seines Testamentes in die Hände bekommen könnte!“
    „Hat denn der Bischof keine Kopie?“
    Edmund schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Aber vielleicht hat Euer Vetter auch noch in anderen Teilen des Landes Vermögen?“
    „Das ist es!“ Francis hob aufgeregt den Kopf. „Die Besitzungen von Juliannas Mutter.“
    Die beiden Männer sahen sich in die Augen und riefen wie aus einem Munde: „Canterbury!“
    „Ich werde noch in dieser Woche bei Seiner Lordschaft dem Erzbischof vorsprechen“, fügte Edmund hinzu. „Dann kommen wir der Sache vielleicht auf den Grund.“

    „Das klingt ja, als hätten die beiden Herren Mr Skeldon aufs Korn genommen“, mischte sich jetzt der Fremde ein. „Und wo ist dabei mein Anteil? Das möchte ich gerne wissen.“
    Edmund richtete seinen strengen Seekapitänsblick auf den Mann. „Ihr seid in Skeldons Diensten?“
    „War. Bekam den Abschied.“
    „Also ist keine Liebe mehr zwischen Euch und Skeldon.“
    „So kann man sagen“, erwiderte der Fremde grinsend.
    „Unehrliche Menschen haben eine bestimmte Eigenschaft, Mr …“
    „Sloan. Bill Sloan.“
    „Mr Sloan“, fuhr Edmund fort. „Sie sind sehr misstrauisch. Deshalb nehme ich an, dass Euer ehemaliger Brotgeber über jeden Penny Buch führt. Er kann es aber nicht wagen, in sein offizielles Hauptbuch die richtigen Zahlen einzutragen. Habt Ihr jemals bemerkt, dass er noch ein zweites Kontobuch benutzt, das er unter Verschluss hält?“
    Auf Sloans Gesicht erschien ein breites Grinsen, das sein schadhaftes Gebiss entblößte. Er wies mit dem Kopf auf Francis Underhill und entgegnete: „Wie ich Euerm Freund schon erzählt habe, gibt es ein dickes Buch, das er jeden Abend mit nach Hause nimmt. Dort schließt er es wahrscheinlich in seinen Geldschrank, wenn er noch einmal ausgeht.“
    Wortlos legte Edmund eine kleine lederne Geldbörse auf den Tisch. Mit einem raubvogelähnlichen Griff nahm Sloan sie an sich. „Die Hälfte sofort, die andere, wenn ich das Buch bringe?“
    „Das ist ein kleines Missverständnis, Mr Sloan“, erklärte Edmund. „Ich wünsche nicht, dass Ihr Mr Skeldons Kontobuch … an Euch bringt. Es genügt mir, seine Existenz zu kennen und zu wissen, wo er es aufbewahrt. In der Börse findet Ihr die gesamte Summe, die Ihr mit Mr Underhill ausgehandelt habt. Geht vernünftig damit um.“
    Mr Sloan

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