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Lockende Versuchung

Lockende Versuchung

Titel: Lockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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leerte sein Punschglas in einem Zuge und erhob sich dann unbeholfen. „Das werde ich, Sir, verlasst Euch darauf. Und ich hoffe, die Herren werden Skeldon verpassen, was er verdient.“ Nach einer kurzen Verbeugung entfernte er sich eilig, ohne auf eine Erwiderung zu warten.
    Francis sah ihm schmunzelnd nach. „Die Sache sieht ja sehr vielversprechend aus. Wenn Ihr die Kopie des Testamentes in der Kanzlei des Erzbischofs ans Tageslicht bringen könnt, gibt es eine ganz legale Möglichkeit zu beweisen, dass Jerome seine Stiefschwester um ihr rechtmäßiges Erbteil gebracht hat. Sein Geheimbuch wird dann alles weitere belegen. Warum sollte Sloan es übrigens nicht auf die Seite bringen?“
    „Weil wir das Julianna überlassen müssen.“
    Francis riss die Augen auf. „Das kann doch nicht Euer Ernst sein. Mit Jerome Skeldon ist nicht zu spaßen. Im übrigen hatte er immer eine Art, mit ihr umzugehen, die man nur als … abstoßend bezeichnen konnte.“
    „Genau das ist ja der Grund, warum sie es übernehmen soll. Eure Cousine ist eine außergewöhnliche Frau, und ich habe volles Vertrauen zu ihr.“
    Der junge Mann blickte in sein leeres Punschglas. „Ich hatte, offen gestanden, anfangs so meine Zweifel, dass es mit Euch und Julianna gut gehen würde, und ich freue mich nun aufrichtig über den so günstigen Verlauf dieser Verbindung. Jedem von beiden scheint es gelungen zu sein, die Leere im Leben des anderen auszufüllen. Julianna hat vorübergehend Crispins Stelle bei Euch eingenommen, und Ihr übernehmt auf Dauer die Stelle ihres verstorbenen Vaters.“
    Diese letzte Vorstellung verdross Edmund über die Maßen. Er erhob sich unvermittelt und griff nach seinem Hut. „Da wir gerade von meiner Gemahlin sprechen …“, er konnte es sich nicht versagen, dieses Wort besonders zu betonen: „… ich muss jetzt nach Hause zurück.“ Um jedoch diesen brüsken Abschied nicht im Raume stehen zu lassen, fügte er in verbindlichem Tone hinzu: „Wir haben eine Einladung für heute Abend, und sie wird verstimmt sein, wenn ich mich verspäte.“
    „Nun, Cecily erwartet mich auch.“ Francis stand ebenfalls auf und reichte Edmund die Hand. „Lebt wohl, Sir Edmund. Grüßt Julianna von mir und legt ihr ans Herz, nur ja vorsichtig zu sein, wenn sie sich mit Jerome einlässt.“
    Er war kaum zur Tür hinaus, als Langston Carew aus einer Gruppe Gentlemen auf Edmund zukam.
    „Fitzhugh, alter Junge!“, rief er erfreut. „Gerade habe ich mir gewünscht, dich zu treffen. Hast duein paar Minuten Zeit für einen alten Freund?“
    „Für dich immer.“ Edmund ließ sich wieder auf seinen Ecksitz nieder und winkte der Bedienung. „Du brauchst mich doch hoffentlich nicht wieder einmal als Sekundanten?“
    „Ha, ha, ha!“, wieherte Carew. „Du hast immer noch deinen trockenen Humor, Fitzhugh. Aber die Zeit für Duelle ist für mich vorbei“, erklärte er fast bedauernd. „Die meisten Ehemänner sind heutzutage höchstens äußerst missvergnügt, wenn ich ihren hübschen Gattinnen meine Bewunderung zu Füßen lege. Alberne Kerle!“
    Die beiden Männer hoben ihr Glas und stießen auf vergangene glückliche Jugendtage an. Doch dann wurde Carew plötzlich ernst. „Dein geschicktes Eintreten zu Oglethorpes Gunsten ist in den Zentren der Macht nicht unbemerkt geblieben.“
    Edmund zuckte die Schulter. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir Feinde gemacht habe, und wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein.“
    „Feinde? Keineswegs. Man bewundert dich wegen deines prinzipienfesten Auftretens und deiner meisterlichen Einflussnahme.“
    „Das war kein Kunststück, da die Anklagepunkte nichts als puren Unsinn enthielten.“
    Carew schüttelte so heftig den Kopf, dass seine Perücke verrutschte. „Darauf kam es gar nicht an. Der springende Punkt war, dass du dich in den Streit gemischt und deine Gegenargumente ins Feld geschickt hast, ohne dir dabei die Hände schmutzig zu machen. Das hat eine Menge Leute auf dich aufmerksam gemacht. So haben mich denn die Whigs beauftragt, bei dir einmal auf den Busch zu klopfen, ob du eventuell einen Sitz im Parlament übernehmen würdest.“
    „Ins Parlament? Ich?“ Edmund sah seinen alten Freund verdutzt an. „Da haben sie sich aber den Falschen ausgesucht.“
    „Nicht im geringsten.“ Carew schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Einige diskrete Nachforschungen haben deine umfangreichen sozialen Engagements zutage gefördert. Die einzige Hürde war dein überaus

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