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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Männer so beschissen verhalten?«, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich wusste, dass es so ist, und trotzdem war ich bescheuert genug, mich in einen von euch zu verlieben. Warum musste ich so eine Masochistin sein? Du schüttest dein Herz einem Mann aus, und was antwortet er? ›Kannst du mal auf einen anderen Sender umschalten?‹« Sie ahmte einen männlichen Tonfall nach. »Ihr seid alle erbärmlich kalt. Ihr macht euch aus niemandem etwas, außer aus euch selbst.«
    Acheron verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. »Soll ich dazu etwas sagen, oder ist das hier einfach nur eine Wuttirade, mit der du dir erst einmal Luft machen willst?«
    »Beides!«
    »Gut, du schimpfst, und zum Schluss sage ich etwas dazu.«
    Warum musste er so verdammt vernünftig sein? Sie überwand ihren Ärger tatsächlich so weit, um ein bisschen entgegenkommender sein zu können. »Nein, verdammt, wenn du etwas sagen willst, dann sag es.«
    »Ich möchte zu Protokoll geben, dass das keine Sache von Männern oder Frauen ist. Es hat mit den unterschiedlichen Menschen zu tun. Du sprichst davon, dass Männer kalt sind … du solltest mal von meinem Standpunkt aus Frauen betrachten. Da wäre die Tundra der Arktis wärmer. Glaub mir, du willst meinen Blickwinkel auf dein Geschlecht lieber nicht kennenlernen. Wenn ich als Mann deine Brüste begrabsche, dann werde ich festgenommen. Hast du eine Ahnung, wie viele Frauen sich die Freiheit genommen haben, mir zwischen die Beine zu greifen?«
    »Dad!«
    »Tut mir leid, aber das ist die Wahrheit. Frauen sind genauso schnell dabei, einen Mann zu gebrauchen, wie ein Mann eine Frau gebraucht. Es ist nicht gerecht, ein ganzes Geschlecht nach der Handlungsweise einiger Arschlöcher zu beurteilen. Und was hat Sin angestellt, dass du die gesamte Männerwelt hasst?«
    »Es ist ja nicht nur Sin«, sagte sie abwehrend. »Schau dir doch nur mal an, was Großvater Großmutter angetan hat. Was …« Sie verstummte abrupt, bevor sie ihren nächsten Gedanken in Worte fassen konnte.
    »Ich deiner Mutter angetan habe.«
    Verdammt, er hatte es erraten. Sie senkte den Kopf und fühlte sich unsensibel. »So hab ich das nicht gemeint.«
    »Entschuldige dich nicht. Du hast es gedacht, ich habe es laut und deutlich gehört.«
    Oje, das hatte sie vergessen: Er konnte ja Gedanken hören. »Tut mir leid.«
    »Nein, das tut es nicht«, sagte er mit einem verständnisvollen Lächeln. »Das ist etwas, worüber du viel nachgedacht hast. Vergiss nicht, du hast deine Fähigkeit, Menschen und ihre Gefühle zu durchschauen, von mir.«
    Jetzt wand sie sich wirklich vor Verlegenheit. Kein Wunder, dass der arme Kish sie am liebsten erwürgt hätte. »Bin ich dadurch wirklich so unausstehlich?«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Kein Wunder, dass die Leute verärgert über mich sind.«
    »Ich bin sicher, sie vergeben dir ganz schnell wieder.«
    Eigentlich war das nicht so, aber sie wollte jetzt nicht mit ihm streiten.
    Er beugte sich vor und schaute sie ernst an. »Nur fürs Protokoll: Ich habe deiner Mutter nichts angetan.«
    »Du hast sie verführt.«
    »Ich habe sie geküsst, und glaub mir bitte, es war nie meine Absicht, dass sie mich begehrte. Ich habe eigentlich gehofft, dass sie mich dafür töten würde.«
    Sein Geständnis erschreckte sie – es war eine völlig andere Darstellung der Geschichte, als sie sie von Artemis kannte. »Wie bitte?«
    Er nickte, und sie konnte seine Ehrlichkeit spüren. »Die Frau, die ich verführen möchte, ist noch nicht geboren, das ist die Wahrheit. Ich habe mein gesamtes Leben damit verbracht, Leute dazu zu kriegen, dass sie mich in Ruhe lassen. Ehe du mich also beschuldigst, dass ich deine Mutter erst verführt und später verachtet habe, solltest du die Fakten kennen. Ich habe sie ein Mal geküsst, weil ich auf den Tod hoffte. Und ab dieser Zeit hat sie mich verfolgt.«
    Es war schwierig für Kat, das zu begreifen, aber andererseits bekamen viele Ereignisse dadurch einen anderen Sinn.
    »Was meine Eltern angeht«, fuhr Ash fort, »so waren sie von Anfang an völlig verkorkst, aber das hat nichts mit dir oder mir zu tun. Und es hat ganz sicher nichts mit deiner Beziehung zu Sin zu tun, es sei denn, du trägst es dort hinein. Tu das nicht. Deine Probleme mit Sin sind einfach: Er hat Angst, und du drängst ihn dazu, einen Schritt zu tun, zu dem er noch nicht bereit ist.«
    »Du hast mir gesagt, ich soll zu ihm gehen. Das habe ich getan.«
    »Hast du dich

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