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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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nicht sprach. »Frage nicht.«
    »Eine typische Artemis-Antwort?«
    »Ich sagte: ›Frage nicht.‹« Schweren Herzens ging sie hinüber zu den Waffen, die er aufs Bett gelegt hatte, und nahm sich eine kleine Armbrust. Am liebsten hätte sie in diesem Augenblick damit ihrer Mutter direkt in ihr bösartiges Herz geschossen.
    Kat hatte die Armbrust kaum zur Hand genommen, als ein heller Blitz den Raum erleuchtete. Sie drehte sich um und war bereit, auf die Quelle des Blitzes zu feuern.
    Bis sie Deimos sah … und fünfzehn andere Dolophoni.
    Sie hätte nicht erstaunter sein können, wenn ihre Großmutter dort gestanden hätte.
    Sin trat mit misstrauischem Gesicht zurück. »Was soll das?«
    »Verstärkung«, sagte Deimos ehrlich. Er starrte Kat mit seinem dunklen, tödlichen Blick an. »Ich habe gehört, was du zu Artemis gesagt hast … und ihre Antwort habe ich auch gehört. Wir sind aber nicht alle so kaltherzig.«
    Eine der Frauen lächelte. »Außerdem ist Kämpfen das, was wir am besten können.«
    Sin dachte einen Augenblick darüber nach, dann streckte er Deimos die Hand hin. »Willkommen zur Schlacht.«
    Deimos neigte den Kopf, dann schüttelte er Sin die Hand. »Nur um das klarzustellen: Das heißt nicht, dass ich dich mag.«
    »Geht mir genauso.«
    Als Sin Kats Plan holen wollte, um ihnen die Beschaffenheit der Höhle zu zeigen, erschienen D’Alerian, M’Adoc und M’Ordant.
    Kat war noch verblüffter, als sie es bei Deimos gewesen war.
    »Könnt ihr noch drei Leute brauchen?«, fragte M’Adoc Sin.
    »Natürlich«, sagte Sin. »Wir können jederzeit Nachschub für den Scheiterhaufen brauchen.«
    Kish schnaubte. »Also ich brenne gar nicht gut.«
    Xirena zerzauste ihm das Haar. »Glaub mir, Mensch, ihr brennt alle gut.«
    »Das stimmt«, fügte Simi hinzu. »Simi kann die meisten Leute anzünden und sie schön knusprig braten.«
    Kish seufzte. »Das ist ja ganz reizend.«
    Sin ignorierte das Geplänkel und besprach mit allen noch einmal den Plan. »Die gute Nachricht ist, dass die Gallu keine Zeit hatten, genug Menschen zu finden, die sie den Dimme opfern können. Ich hoffe, dass sie, was immer sie getan haben, um die Zeit schneller ablaufen zu lassen, davon selbst keine Ahnung hatten.«
    Damien zog eine Grimasse. »Und wenn sie es extra gemacht haben?«
    »Lass uns das Ganze mal positiv sehen, ja?«, sagte Kat im Tonfall einer Kindergärtnerin. »Wir stellen uns jetzt vor, dass wir alle die Sache überleben werden.«
    Kish grinste. »Ich sehe das Ganze wie Kat. Mir gefällt diese Idee – sehr sogar.«
    Sin starrte ihn an, dann klatschte er in die Hände, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken. »Alles klar, Leute. Wir gehen jetzt zu einer Party, wo uns keiner leiden kann. Weiß jeder, was er zu tun hat?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Kish fröhlich, »aber ich glaube, dass ich Tod und Verstümmelung bringe, danach einen leichten Regen von Gedärmen und abgelöster Haut.«
    »So viel zum positiven Denken, was?« Damien lachte.
    »Ich möchte mal sehen, ob du immer noch lachst, wenn sie deinen Arsch ans Tageslicht zerren.«
    »Ich glaube, damit komme ich gut zurecht.« Damien trat vor, aber Sin hielt ihn zurück.
    »Du musst hierbleiben.«
    Damien starrte ihn an. »Blödsinn!«
    »Nein«, sagte Sin in bestimmtem Tonfall. »Kish hat recht. Draußen ist Tageslicht, und ich bin nicht gewillt, dieses Risiko einzugehen.«
    Doch Damien gab noch nicht auf. »Wir kämpfen unter der Erde!«
    »Und wir werden Löcher in die Wände sprengen. Wenn jemand die richtige Stelle erwischt, dann: willkommen, Licht – und ade, Damien.«
    In Damiens Gesicht zuckte es, aber schließlich lenkte er ein. »Na gut. Aber wenn sie dich in den Hintern treten, dann denk daran, dass ich versucht habe, dich zu unterstützen.«
    Sin klopfte ihm auf den Rücken, ehe er jedes Mitglied ihres Teams ansah. »Ich wünschte, mir würde etwas Inspirierendes einfallen, das ich euch jetzt sagen könnte. Eine großartige Ansprache, mit der ich euch in die Schlacht schicken könnte, aber wenn ich mich hier so umschaue …«
    »Ich sehe nur Leute, die sterben werden«, jammerte Kish.
    Kat lachte. »Wahrscheinlich. Aber wenn wir schon gehen müssen, dann sollten wir so viele mitnehmen wie nur möglich.« Sie trat an Sins Seite und ergriff seine Hand. »Du bist nicht allein, Baby.«
    Er drückte ihr die Hand. »Danke euch allen, dass ihr hier seid. Die Menschheit mag nichts von euch wissen – aber ich weiß, dass sie euch dankbar ist.

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