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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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»Es tut mir nicht leid, was ich getan habe. Ich würde es noch einmal ganz genau so lachen.«
    »Machen«, hatte er geknurrt.
    Sie hatte seinen Einwurf mit einer Handbewegung weggewischt. »Ich möchte, dass zwischen uns Frieden herrscht.«
    Frieden? War sie verrückt geworden? Sie konnte von Glück sagen, dass er sie nicht auf der Stelle umbrachte. Wenn er keine Angst vor den Folgen gehabt hätte, die ihr Tod für viele Unschuldige hätte haben können, dann hätte er es getan.
    »Zwischen uns wird niemals Frieden herrschen. Nie! Du hast jede Hoffnung darauf zunichtegemacht, als du zugesehen hast, wie mein Bruder mich getötet hat – ohne dass du zu meinen Gunsten eingegriffen hättest.«
    »Ich hatte Angst.«
    »Und ich wurde auf dem Boden dahingemetzelt wie ein Opfertier. Tut mir leid, wenn ich deinen Schmerz nicht nachempfinden kann, aber ich bin zu sehr mit meinem eigenen beschäftigt.« Er drehte sich um, um fortzugehen, aber sie hatte ihn zurückgehalten.
    Da hatte er das leise Wimmern eines Säuglings gehört. Er hatte böse und voller Schrecken zugeschaut, wie Artemis das Kind aus den Falten ihres peplos holte.
    »Ich habe ein Baby für dich, Acheron.«
    Er hatte seinen Arm mit einem Ruck von ihr zurückgezogen. Er glühte vor Wut. »Du Miststück! Glaubst du tatsächlich, das würde mir je meinen Neffen ersetzen, den du hast sterben lassen? Ich hasse dich, und ich werde dich immer hassen. Tu ein einziges Mal in deinem Leben das Richtige und gib das Kind seiner Mutter zurück. Das Allerletzte, was ein Baby brauchen kann, ist, bei einer herzlosen Viper wie dir zu sein.«
    Sie hatte ihn so hart geschlagen, dass seine Unterlippe aufplatzte. »Geh und verfaule, du wertloser Bastard!«
    Er lachte und wischte sich das Blut mit der Hand ab, während er sie boshaft anstarrte. »Ich mag vielleicht ein wertloser Bastard sein, aber das ist immer noch besser als eine eiskalte Hure, die den einzigen Mann geopfert hat, der sie jemals liebte, und das nur, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, um ihn zu retten.«
    Der Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte ihn fast versengt. »Ich bin hier nicht die Hure, Acheron, du bist es! Von jedem gekauft und verkauft, der deinen Lohn zahlen konnte. Wie hast du auch nur einen Augenblick lang denken können, du hättest je eine Göttin verdient?«
    Der Schmerz über diese Worte hatte sich für alle Zeiten in sein Herz und seine Seele eingebrannt. »Ihr habt recht, meine Dame! Ich habe weder Euch noch irgendjemanden sonst verdient. Ich bin nur ein Stück Dreck, dass man nackt auf die Straße wirft. Vergebt mir, dass ich Euch je beschmutzt habe.«
    Und damit hatte er sie verlassen und es zweitausend Jahre lang vermieden, ihr zu begegnen. Das Einzige, was er von ihr akzeptierte, waren Flaschen ihres Blutes, damit er es trinken und überleben konnte.
    Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie nie wiedergesehen. Aber dann hatte sie die Kräfte benutzt, die sie ihm geraubt hatte, um die Dark-Hunter zu erschaffen. Das war unter dem Vorwand geschehen, sie als Schutz für die Menschen gegen die Daimons einzusetzen, die Apollo geschaffen hatte. In Wirklichkeit aber hatte sie die Dark-Hunter dazu benutzt, um Acheron für alle Zeiten an sich zu binden. Damit zwang sie ihn dazu, zu ihr zu kommen und ihr etwas zum Tausch für deren Freiheit zu geben.
    Sie waren der einzige Grund, weshalb er mit ihr zu tun hatte. Sie und die Schuld, die er darüber empfand, dass sie überhaupt erschaffen worden waren.
    Verdammt sollten sie alle sein.
    Aber das alles war schon lange her, und es war am besten, diese Erinnerungen ruhen zu lassen. »Warum zerrst du jetzt solche bitteren Erinnerungen ans Licht, Artemis?«
    Und sobald die Worte seine Lippen verlassen hatten, sah er auf einmal klar.
    » Ich habe ein Baby für dich, Acheron.«
    Ash trat ungläubig einen Schritt zurück, und der Schmerz traf ihn mit voller Wucht in den Magen. »Das Baby …«
    Artemis nickte. »Sie war deine Tochter.«

9
    Acheron taumelte von Artemis weg, und mit Krallen, scharf wie Rasiermesser, durchschnitt ihn der Zorn. Er drückte seinen Arm gegen die Wand und sah zu, wie seine Haut blau anlief. Sein Atem ging stoßweise, seine Zähne wurden zu großen Fangzähnen, und sein Gesichtsfeld umwölkte sich.
    Er wollte Artemis’ Blut so sehr, dass er es schon schmecken konnte. Und mehr noch: Er hätte ihr am liebsten die Kehle herausgerissen.
    »Verdammt sollst du sein!«, knurrte er.
    »Ich habe versucht, es dir zu sagen. Ich

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