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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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habe sie dir gegeben, und du hast sie abgelehnt.«
    Er fuhr herum und starrte sie an. »Du hast gesagt: ›Ich habe ein Baby für dich.‹ Und nicht: ›Ich habe dein Baby bekommen‹, Artemis. Das ist ein verdammter Unterschied! Ich dachte, das Baby wäre ein Angebot von einer deiner Gläubigen, das du mir als Ersatz für meinen toten Neffen geben wolltest – und das weißt du ganz genau!« Alle von Artemis’ Dienerinnen waren auf diese Weise in ihren Dienst getreten. Damals bedeutete es den Leuten nichts, ihre Neugeborenen als Opfergabe für die Götter zurückzulassen.
    Weitere verhasste Erinnerungen stiegen in Ash hoch und trafen ihn mitten ins Herz.
    Er sah sich selbst wieder als junger Mann auf den kalten Steinplatten liegen, mit Ketten gefesselt und von Sklaven festgehalten, während der Arzt mit einem Messer herantrat.
    Acheron zischte und zuckte zusammen, als er sich an die Schmerzen erinnerte.
    Er näherte sich Artemis, die Hände zu Fäusten geballt. »Sie haben mich kastriert. Ich kann keinesfalls ein Kind gezeugt haben. Es ist unmöglich.«
    Ihr Gesicht wurde hart. »Als Mensch bist du unfruchtbar gewesen. Aber an deinem einundzwanzigsten Geburtstag …«
    Damals war seine Göttlichkeit zutage getreten.
    Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, als er sich daran erinnerte. Damals waren alle Narben an seinem Körper verschwunden, körperlich war er vollkommen wiederhergestellt.
    Offenbar war nicht alles oberflächlich gewesen. In dieser Nacht war auch der ärztliche Eingriff unwirksam gemacht worden. Verdammt, wie konnte er nur so dumm gewesen sein?
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du schwanger bist?«
    Sie starrte ihn an. »Ich hab’s ja versucht. Du wolltest mir weder zuhören noch mit mir sprechen. ›Ich hasse dich, Artemis. Verrecke!‹ Zweitausend Jahre lang hab ich keinen anderen Satz von dir gehört.«
    Ash lachte bitter, während ihn der Kummer überkam. Ein einziges Mal hatte sie recht. Er hatte sie ignoriert. Bei allen Göttern – wer hätte denn auch gedacht, dass sie ihm so etwas hatte sagen wollen?
    Schlimmer noch, sie hatte ihm seine Tochter gezeigt, und er hatte sie dafür verflucht. Und jetzt verfluchte er sich selbst dafür, dass er so verdammt blind und dumm gewesen war. Wie hatte er es nicht begreifen können? Wie hatte er seiner Wut auf sie nur erlauben können, ihn in einer so wichtigen Sache völlig blind zu machen?
    Er hätte sich selbst für seine Dummheit töten können. Er hatte sein eigenes Kind verleugnet. Was musste sie von ihm und seiner Zurückweisung halten!
    »Das ist jetzt elftausend Jahre her, Artemis. Meinst du nicht, das hättest du mir gegenüber schon früher mal erwähnen können?«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich wollte dir damals wehtun. Ich habe sie dir gezeigt, und du hast mich beleidigt. Das, was ich im ganzen Universum am allermeisten liebte, hast du zurückgewiesen. Du hast ja keine Ahnung, was ich durchgemacht habe, um zu verhindern, dass irgendjemand mitbekommt, dass ich schwanger bin. Die Geburt habe ich ganz allein durchgestanden, ohne jede Hilfe. Ich hätte sie nicht bekommen müssen, weißt du!«
    Mit dieser letzten Bemerkung versuchte Artemis noch immer, ihn zu verletzen, aber damit wollte er sie nicht davonkommen lassen. »Und warum hast du es dann trotzdem getan?«
    »Sie war ein Teil von dir, und sie hat mir gehört. Das Einzige in meinem Leben, das je ganz und gar mir gehört hat. Ich hätte sie auf jeden Fall bekommen wollen. Als du wieder angefangen hast, mit mir zu sprechen, war sie schon erwachsen, und ich habe keinen Sinn darin gesehen, dich wegen etwas, das ich sowieso nicht mehr ändern konnte, wieder zu verlieren. Ich hatte doch schon alles getan, was mir eingefallen ist, damit du mich liebst.«
    Asch lachte bitter. »Ich freue mich für dich, Artie. Du hast meine Tochter geliebt, und ich bin nur ein Fremder für sie. Vielen Dank auch.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Ich hatte sie nicht lange für mich. Sie ist hinter meinem Rücken losgezogen, um deine Mutter zu finden. Sie ist genau wie ihr Vater – sie bestraft mich immer, dabei will ich sie doch nur in den Arm nehmen.«
    Bei ihren Worten fühlte er sein Inneres erstarren. » Meine Mutter weiß über sie Bescheid?«
    »Natürlich weiß das Miststück Bescheid. Ich musste die Dienste meiner Tochter an deine Mutter abtreten, damit ich dich in jener Nacht in New Orleans retten konnte, als Stryker kurz davor war, dich zu töten.«
    Ash kochte vor Wut, obwohl er

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