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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sie die Felswände hinaufgeklettert und auf Anu, Anatum und Sin losgegangen.
    Sin hatte zwei von ihnen getötet, während sechs weitere Anatum angegriffen hatten. Die beiden Götter hatten sie befreit, aber ein Gallu hatte sie bereits gebissen. Zunächst hatten sie sich nichts dabei gedacht. Zu dieser Zeit wusste niemand, dass die Bisse der Gallu das Opfer selbst zum Gallu machen würden.
    Weil die Dämonen jung und ihr Gift noch schwach war, hatte Anatum sich nicht sofort verändert. Sie war nur krank geworden, und erst nach Einbruch der Dunkelheit hatten sie den wahren Schrecken dessen erfahren, was Anu erschaffen hatte.
    Anatum hatte Anu angegriffen, während er schlief. Er hatte sie gerade noch davon abhalten können, ihn zu beißen, sonst hätte auch er sich verwandelt. Nach kurzem Kampf hatte er sie in einen Käfig gesperrt.
    Obwohl sie Götter waren, gab es keine Möglichkeit, Anatum zu retten. Gerade wegen ihrer göttlichen Kräfte war sie noch gefährlicher.
    Sie hatten keine andere Wahl. Sin hatte seine Tochter Ishtar geholt, und sie hatten Anatum getötet und Ishtar gestattet, ihre Kräfte in sich aufzunehmen und Anatum im Pantheon zu ersetzen. Anu war über seinem Verlust verzweifelt, er wurde beinahe wahnsinnig vor Schuldgefühlen wegen dem, was er da entfesselt hatte.
    Zumindest, bis Enlil antrat.
    Er besaß die Kräfte, die Dämonen so sehr zu schwächen, dass sie sie wieder unter Kontrolle bekamen.
    Sin hatte alle darum gebeten, sie zu töten.
    »Warum sollten wir etwas so Wertvolles töten?« Enlil bestand darauf, dass die Gallu verschont wurden. »Sie sind die einzige Waffe, die wir besitzen, um die Atlantäer zu bekämpfen. Stell dir nur vor, wenn sie uns je angreifen!«
    »Das sind keine Götter, die Krieg führen«, hatte Sin argumentiert.
    »Sag das mal den Griechen, die mit ihnen kämpfen, während wir hier miteinander reden.«
    Sin versuchte, seinen Vater zur Vernunft zu bringen. »Die griechischen Götter haben die atlantäischen doch selbst angegriffen.«
    »Merke dir meine Worte: Eines Tages werden die Atlantäer unsere Feinde sein, und wir müssen den ersten Streich führen. Unsere Gallu sollen deren Charonte-Dämonen zerstören, ehe ihre Götter die Charonte auf uns loslassen.«
    Aber Sin hatte die Zukunft vorhergesehen. Er hatte sie gespürt, und doch hatte ihm niemand geglaubt. »Man kann einen Schakal nur eine bestimmte Zeit lang an den Ohren festhalten, ehe er sich gegen einen wendet, Vater. Wir dürfen diese Geschöpfe nicht am Leben lassen, denn früher oder später werden sie uns zerstören.«
    Enlil hatte ihn ausgelacht. »Du bist ein Dummkopf, Nana. Wir brauchen sie. Du hast doch die Atlantäer gesehen. Das hier wird sie von unseren Betten fernhalten … falls du verstehst, was ich meine.« Er hatte an Sin vorbei dorthin geschaut, wo Sins Frau mit Ishtar saß. »Ich weiß genau, dass du mich verstehst.«
    Bis in die Tiefe seiner Seele getroffen, hatte Sin sich zusammennehmen müssen, um seinem Vater nicht an die Kehle zu gehen. Solange Enlil im Besitz der Tafel des Schicksals war, gab es keinen Weg, um ihn zu besiegen. »Meine Männlichkeit benötigt keine Rückendeckung von einer Armee von Dämonen. Du säst die Saat für unsere eigene Zerstörung.«
    »Ich sichere unser zukünftiges Überleben.«
    Sin war, angewidert von der Unvernunft seines Vaters, fortgegangen. Leute, die das nicht sehen wollten, was man ihnen zeigte, waren nicht zu überzeugen.
    Auf seinem Weg nach draußen war Sin an seiner Frau vorbeigekommen. Ningal war seinem Blick zurückhaltend begegnet, bis er auf ihre Brust geschaut hatte, wo sie ein atlantäisches Sonnensymbol trug. Das Siegel ihres Pantheons. Ihr Mundwinkel hatte sich spöttisch gehoben.
    Er hatte sich bis in den Kern seiner Seele getroffen gefühlt. Wie konnte sie es nur wagen, ihre Affären in aller Öffentlichkeit zur Schau zu stellen! Andererseits war Archon ein vollwertiger Gott, und er selbst war es nicht.
    So sei es.
    »Ignoriere sie alle einfach.«
    Sin hatte seinen Weg mit Zakar fortgesetzt, der für die anderen unsichtbar war, sich aber trotzdem an Sins Seite befand. Diesen Trick hatte Zakar schon als Kind gelernt. Obwohl das Ganze gefährlich war, war Sin dankbar für die Unterstützung seines Bruders. »Das ist leichter gesagt als getan.«
    »Ningal ist eine untreue Schlampe, mach dir keine Gedanken darüber. Ich werde dafür sorgen, dass sie jede Nacht von Schlangen und Gorgonen träumt, wenn sie versucht einzuschlafen.«
    Bei diesem

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