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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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leid, dass ich der Feigling geworden bin, den Vater immer in mir gesehen hat.«
    Kat schaute ihn finster an. »Feigling? Soll das ein Witz sein? Mein Gott, wir haben doch gesehen, wie grausam und bösartig diese Dinger sind. Du hast allein gegen sie gekämpft, sogar noch, als sie dich dort auf den Stein gepfählt hatten. Wie könntest du dich jemals als Feigling sehen?«
    »Ich habe versagt.« Er richtete seinen Blick wieder auf Sin. »Die Gallu sind schlimmer, als selbst du es ahnst. Sie können dich hier in der Traumsphäre schwächen und erfahren dann, wie sie dich angreifen können. Hier werden sie alles über deine Schwächen herausfinden.«
    Sin konnte das nur schwer glauben. »Warum bist du mir nie in meinen Träumen erschienen und hast mir gesagt, was mit dir los ist?«
    »Das konnte ich nicht. Wegen der Gallu bin ich sogar im Traum schwach. Du hast jetzt gerade von mir geträumt und hast mich herbeigerufen. Nur deshalb bin ich hier. Ich hätte nicht von selbst kommen können – diese Kräfte habe ich nicht mehr.«
    Kat stellte sich vor die beiden, denn seine Worte ließen sie nicht mehr los. »Du musst mir erklären, wie das mit dem Traum funktioniert. Ich weiß, dass die griechischen Schlafgötter, die Oneroi, jeden beliebigen Traum zu jeder Zeit betreten können. Sie haben Zaubertränke, mit denen sie Leute, die wach sind, zum Schlafen verführen. Funktioniert das bei den Gallu so ähnlich?«
    Zakar schüttelte den Kopf. »Anders als deine Götter können sie nicht in die Träume von Leuten eindringen, denen sie noch nie begegnet sind. Sie müssen zuvor Körperkontakt mit ihnen gehabt haben.«
    Sin zuckte zusammen, als er an Kessar dachte. Das hatte ihn also zu ihnen geführt. »Das Kasino heute! Ich wusste doch, dass der Besuch dieses Dreckskerls etwas zu bedeuten hatte.«
    Zakar nickte. »Sie berühren einen, und dann können sie dich finden, wenn du schläfst.«
    Kat fluchte. »Und ich habe zugelassen, dass er mich berührt. Ein kluger Schachzug von ihm.«
    Sin tätschelte ihr den Arm. »Mach dir keine Gedanken. Du bist nicht die Einzige, die die Sache versaut hat.« Er fletschte die Zähne, als der Zorn ihn überkam. »Dafür könnte ich Enlil töten.«
    »Du hast sie alle gewarnt«, sagte Zakar. »Aber Enlil hielt sich für zu schlau, als dass er den Gallu jemals zum Opfer fallen könnte. Zumindest hast du nicht gesehen, was die Gallu ihm angetan haben, als sie ihn töteten.«
    Sin konnte sich den Horror einigermaßen vorstellen, und er war dankbar, dass er es nicht hatte mit ansehen müssen. »Was ist mit seinen Kräften geschehen?«
    »Die meisten sind in der Tafel des Schicksals eingeschlossen.«
    Den Göttern sei Dank, dass Sin in der Lage gewesen war, sie aus dem Museum zu retten. Es war gar nicht auszudenken, was die Gallu anstellen würden, wenn sie in den Besitz dieser Kräfte in der Tafel kämen. »Und die restlichen Kräfte?«
    »Die hat Kessar in sich aufgenommen. Er hat seine Leute ausgeschickt, um Enlil gefangen zu nehmen und ihn in seine Höhlen zu verschleppen. Enlil hatte gerade noch genug Zeit, um die Tafel des Schicksals zu verstecken, ehe sie ihn fanden, und als er dann bei Kessar war, hat der ihn ausbluten lassen … auf mehr als eine Art. Kessar ist sogar noch gefährlicher, als du glaubst. Und jetzt, da er wieder in Freiheit ist …«
    »Wie konnte das geschehen?«, fragte Sin.
    »Die Schlösser an ihrem Gefängnis werden durch die Dimme schwächer.«
    Kat runzelte die Stirn. »Aber warum ist Kessar nicht schon vorher herausgekommen?«
    »Er wurde in einem anderen Teil der Höhle gefangen gehalten, die ein separates Schloss hat. Und das war jetzt so schwach, dass er und seine schlimmsten Anhänger sich befreien konnten. Er hat nichts als Chaos und Blutvergießen im Sinn. Und ganz besonders will er Sin dafür bezahlen lassen, dass er geholfen hat, ihn dort einzusperren.«
    Kat schüttelte sich übertrieben fröhlich. »Ach, da wird einem richtig warm ums Herz, was?« Sie wurde wieder ernst. »Ich bin dafür, dass wir meine Großmutter loslassen, damit sie die gesamte Bande auffressen kann.«
    »Deine Großmutter?«, fragte Zakar.
    Sin lachte leise. »Apollymi.«
    Zakar wurde bleich. »Wie gut ist sie denn gefangen?«
    »Gut genug, dass wir einigermaßen sicher vor ihrem Zorn sind.«
    Kats Augen leuchteten auf. »Aber ich kann ihre Kräfte aktivieren, wenn ich sie brauche.«
    Die Männer starrten sie an.
    »Was kannst du tun?«, fragte Sin. Dass Kat solche Kräfte besaß, hörte

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