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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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hätten keine Gefühle?«
    »Das stimmt auch«, erklärte Kat. »Kytara ist ein Skotos. Sie saugt den Träumenden die Gefühle aus und verwendet sie für sich selbst.« Dann fuhr sie fort: »Wir wollen nicht, dass uns die Gallu nachts angreifen. Kannst du auf uns aufpassen, während wir schlafen?«
    Kytara biss sich auf die Lippen und schwang die Hüften, als würde ihr der Gedanke sehr gut gefallen. »Voyeurismus … pervers. Das gefällt mir noch besser.«
    Kat schüttelte den Kopf. »Du bist einfach die Schlechteste.«
    »Natürlich bin ich das. Deswegen hast du mich doch gerufen, oder?«
    Plötzlich erschien Sin die Idee, sie hier zu haben, doch nicht mehr ganz so klug. Einen griechischen Skotos in seinen Träumen zu haben, da schien Ärger geradezu programmiert. »Ich bin neugierig … kannst du auch zu den Gallu hinüberwandern und sie ausspionieren, während sie schlafen?«
    Sie strich mit einem Finger an seinem Kinn entlang und lächelte ihn verführerisch an. »Im Traum, mein Süßer, kann ich alles tun, was ich will.«
    Kat schob sie von Sin weg. »Lass ja die Hände von dem hier, Kytara, sonst verlierst du sie an ein großes, gemeines, händefressendes Traum-Monster.«
    Sie schaute Kat wissend an. »Jawohl, schon kapiert.«
    Sin fand Kats Eifersucht amüsant und sehr schmeichelhaft. Aber jetzt gab es wichtigere Dinge, auf die sie sich konzentrieren mussten. Er räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Sache zu lenken. »Also, wirst du sie beobachten?«
    »Hängt ganz davon ab.« Kytara machte eine kurze effektvolle Pause und fragte dann: »Sieht der Dämon gut aus?«
    Kat nickte. »Sehr gut.«
    »Oh, das muss ich mir anschauen. Bis gleich.« Kytara verschwand.
    Sin verschränkte die Arme vor der Brust und war froh, dass er den Skotos erst einmal los war. »Du hast interessante Freunde, Kat.«
    »Das stimmt – und manchmal sind sie sehr hilfreich.«
    Zakar zog scharf die Luft ein, als hätte ihn gerade etwas in die Brust getroffen.
    Besorgt legte Sin ihm eine Hand auf den Rücken. »Zakar?«
    »Sie versuchen mich zu finden.« Er schob Sin von sich weg und taumelte nach links. »Lauft los!«
    »Ich werde dich nicht allein lassen.«
    Zakar sah ihn wütend an. »Das hier ist nur ein Traum. Los jetzt!«
    »Was schadet es dann, dass ich bleibe, wenn es nur ein Traum ist?«
    Zakar schüttelte den Kopf. »Du weißt nicht, was du tust.«
    »Doch, das weiß ich«, sagte Sin mit Nachdruck. »Ich beschütze meinen Bruder.«
    »Mal rasch eine Frage«, unterbrach Kat die beiden. »Kannst du die Gallu hier in dieser Sphäre töten?«
    »Nein«, sagte Zakar, »warum?«
    Kat deutete auf etwas hinter den beiden Männern. »Weil sie hier sind.«

12
    Sin machte sich auf einen Kampf gefasst, aber seltsamerweise bewegte Kessar sich nicht weiter auf ihn zu.
    Stattdessen starrte er Zakar mit einem schiefen Grinsen an. »Wie ich sehe, hast du mein Schoßhündchen gefunden, Nana.« Er blickte wieder zu Sin, und sein Gesicht wurde hart. »Und meinen Bruder.«
    Sin zuckte mit vorgetäuschtem Mitleid die Schultern. »Er hat uns angegriffen«, sagte er sarkastisch. »Was hätte ich tun sollen – ihn zum Essen einladen?«
    »Du hättest sterben sollen.« Kessar kniff wütend die Augen zusammen. »Das wäre für den Anfang schon mal ganz gut gewesen.«
    Sin schüttelte den Kopf. »Also ich weiß nicht: Wenn ich sterbe, dann wird dir doch langweilig. Das wäre wie das Ende der Welt – ziemlich unpassend, oder? Außerdem will ich es dir nicht zu einfach machen. Was ist schon das Leben ohne Schmerz?«
    Kessar schaute wieder zu Zakar. »Diese Frage kann am besten das Schoßhündchen beantworten.«
    Die Wut verdunkelte Sins Blick, als er die Scham auf Zakars Gesicht sah, aber ehe er reagieren konnte, schoss Zakar schon einen Blitz auf den Dämon ab.
    Kessar lenkte ihn mit einer lässigen Handbewegung ab. »Wirst du es denn nie lernen, du Hund?«
    Zakar starrte ihn an. »Ich werde gegen dich kämpfen, bis ich sterbe.«
    Kessar lachte. »Oh, du wirst schon noch früh genug sterben. Ihr alle werdet sterben. Und für das, was ihr meinem Bruder angetan habt, werdet ihr unvorstellbar leiden.«
    »Bla-bla-bla.« Kat sprach jede Silbe langsam und deutlich aus, ehe sie Sin anschaute, als ob sie von ihrem Wortwechsel zu Tode gelangweilt wäre. »Bin ich hier die Einzige, die seine Monologe satthat?« Sie streckte die Arme aus wie ein Zombie und äffte Kessars Sprechweise nach. »Oh, ich bin der Böse hier und werde euch alle töten.

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