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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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kämpfen.
    In dem Moment, als der Dämon Sin erreichte, ging er in Flammen auf.
    Kat schnappte nach Luft.
    Deimos trat aus den Schatten. »Es sind dreckige Bastarde, oder?«
    Sin machte sich kampfbereit und wartete darauf, dass Deimos ihn angreifen würde. Er war die Sache, ehrlich gesagt, schon ein bisschen leid. Aber zu seiner großen Bestürzung schaute der Dolophonos an ihm vorbei zu der Frau, die sich hysterisch schluchzend an Kat klammerte.
    »Geht es ihr gut?«, fragte Deimos.
    »Sie ist ganz schön mitgenommen, aber sie ist offenbar unverletzt. Ich glaube, Sin ist rechtzeitig gekommen.«
    Deimos ging um Sin herum und legte der Frau die Hand auf die Stirn. Sie sank bewusstlos zusammen. Er fing sie auf und legte sie sanft auf den Bürgersteig. In diesem Augenblick kam ihre Mutter zu ihnen gerannt.
    »Crystal?«
    »Es geht ihr gut«, sagte Deimos ruhig. Er schaute zu Sin herüber. »Er hat sie gerettet.«
    Die Mutter vergoss Tränen der Dankbarkeit, als sie Sin anschaute. »Danke. Ich danke Ihnen beiden! Ich weiß nicht, was er ihr angetan hätte, wenn Sie uns nicht geholfen hätten!«
    Deimos nickte, dann drückte er auch ihr die Hand auf die Stirn, um ihr die Erinnerung an die Ereignisse zu nehmen. Genau wie ihre Tochter sank sie zusammen, und Deimos legte sie vorsichtig auf den Boden.
    Er schaute Kat über die Schulter hinweg an. »Wir haben genau eine Minute Zeit, ehe sie wieder zu sich kommen. Sie werden denken, dass ein Straßenräuber sie angegriffen hat und sie dann einfach liegen ließ.«
    Sin schaute Deimos misstrauisch an. »Und unseren Kampf werden wir nicht zu Ende bringen?«
    Deimos schüttelte den Kopf. »Entgegen der allgemeinen Auffassung sind weder die Erinnyen noch die Dolophoni die Schoßhündchen der griechischen Götter. Ich befolge keine Befehle, wenn ich keinen Sinn darin erkennen kann. Ich wollte dich nur töten, weil du menschliche Überreste entweiht hast, und das schien mir nicht rational zu sein. Jetzt will ich dich verschonen, weil du das Wohlergehen eines unschuldigen Menschen über dein eigenes gestellt hast …« Er warf Kat einen Blick zu, ehe er weitersprach. »Und über das Wohlergehen von jemandem, aus dem du dir etwas machst. Meiner Meinung nach sollte man dir deshalb vergeben.«
    Sin war von diesem Umschwung noch immer verblüfft. Er fand es nicht logisch. »Heißt das, du verabschiedest dich hiermit?«
    Deimos spottete: »›Verabschieden‹ hieße, ein galantes Benehmen vorauszusetzen, das ich nicht habe. Sagen wir einfach: Du hast Glück gehabt, dass ich nicht das gefunden habe, was ich brauchte. Die Dolophoni töten nur, wenn sie einen Grund dazu haben, und dieser Grund muss Themis gegenüber vertretbar sein, sonst werden wir hingerichtet.« Er wischte sich das Blut vom Hals. »Dich zu töten ist mein Leben nicht wert. Aber du hast in mir noch immer einen Feind, der dich tot sehen will. Pass also gut auf.«
    Kat lächelte ihn an. »Danke, Deimos.«
    »Dank mir nicht, Katra. Ich habe hier niemandem einen Gefallen getan, ich habe nur meine Arbeit erledigt.« Er verblasste in der Dunkelheit.
    Sin blickte sie an, als Mutter und Tochter sich zu regen begannen.
    Kat hielt einen Finger an die Lippen und signalisierte ihm zu schweigen, dann versetzte sie die beiden zurück ins Kasino, wo sie die Leichen der Gallu liegen lassen hatten.
    Dort stand Damien und sah sie fragend an. »Du lebst noch – gut. Besteht die Möglichkeit, dass du mir hilfst, den Dreck hier wegzumachen?«
    Sin warf ihm einen ironischen Blick zu. »Dafür bezahle ich dich fürstlich, Damien.«
    »Hab ich mir schon gedacht, Boss. Aber man kann’s ja mal versuchen«. Damiens Lächeln verblasste, als er sich von ihnen abwandte und leise zu murmeln begann.
    Kat hatte das Gefühl, dass er sich nicht gerade schmeichelhaft über Sin äußerte. »Ich kann kaum glauben, dass du Deimos jetzt nicht mehr am Hals hast. Ich muss sagen, ich habe Respekt ihm gegenüber entwickelt. Ich habe ganz ehrlich gedacht, du müsstest sterben, als er auf der Bildfläche erschien.«
    »Wenn ich mich richtig erinnere, war er derjenige, der fast gestorben wäre. Vielleicht habe ich ihn abgeschreckt.«
    Sie lachte. »Jetzt mal ehrlich, er lässt sich nicht so leicht Angst einjagen, und es würde mich nicht überraschen, wenn er es dir erlaubt hätte, ihn in die Mangel zu nehmen – als Test, um zu sehen, wie du reagieren würdest. Es sieht ihm gar nicht ähnlich, die Jagd auf jemanden aufzugeben.«
    »Glaubst du denn, er hat

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