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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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schlecht ist. Der dir das Haar aus dem Gesicht hält … das ist romantisch.«
    »In was für einem Paralleluniversum lebst du denn? Hier, in der Wirklichkeit, wie ich sie mal nennen möchte, ist das einfach nur abstoßend. Niemand, der noch alle seine Sinne beisammenhat, könnte das romantisch finden.«
    Sie schaffte es, beide Augen zu öffnen, und bedachte ihn mit einem nicht besonders schmeichelhaften Knurren. »Du lässt mich also hier einfach allein, wenn mir schlecht ist?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, versuchte er, sich zu verteidigen. »Ich würde dir Damien raufschicken, damit er nach dir schaut.«
    Sie verzog den Mund und schob ihn weg. »Dann geh, verschwinde einfach.«
    Sin rührte sich nicht vom Fleck. »Ich kann bleiben. Im Moment würgst du ja nicht.«
    Sie würgte, und er bewegte sich tatsächlich ein paar Zentimeter in Richtung Tür. »Du machst doch nur Blödsinn, oder? Das war doch nicht echt.«
    Sie legte sich auf das Bett zurück und schloss die Augen. »Ich fasse es nicht, was für ein Baby du bist.«
    »Ich? Als ob du neben mir stehen würdest, wenn ich kotze! Jetzt hör aber auf!«
    »Das würde ich vielleicht tun.«
    Das glaubte er nicht eine Sekunde lang. »Ja, schon klar.«
    Sie nahm sich ein Kissen und drückte es auf ihren Magen. »Du bist schrecklich.«
    »Ich bin nur ehrlich. Glaub mir, es kommt nie jemand nach einem sehen, wenn man krank ist.«
    »Das ist ohnehin egal. Du bist ein Dark-Hunter und kannst weder krank noch betrunken sein.«
    Das stimmte nicht. Er hatte jede Menge Kater gehabt, die das Gegenteil bewiesen. »Ich bin ein Exgott, dem dein Vater einen Job zugeteilt hat. Ich kann krank werden, und ich bin es schon oft gewesen.«
    Kat öffnete die Augen wieder und runzelte die Stirn. »Du warst krank?«
    »Ja. Offenbar habe ich jegliche Immunität, die ich gegen Erkältung und Grippe hatte, verloren, als deine Mutter mir meine Kräfte ausgesaugt hat.«
    »Und Damien oder Kish haben dir nicht geholfen?«
    »Sie bringen mir was zu essen, und das war’s dann.«
    »Das tut mir leid, Sin. Niemand sollte allein sein, wenn er krank ist.«
    »Ja, wir schlagen uns alle so durch, was?«
    Das glaubte sie auch. Aber es schien schrecklich hart zu sein, und eine Welle der Schuld überkam sie. Niemand sollte leiden, ohne dass er jemanden hatte, der sich um ihn kümmerte. Es brach Kat das Herz, wenn sie daran dachte, wie Sin in seinem Bett lag und niemanden hatte, der ihn umsorgte.
    Sie versuchte, die Hand nach ihm auszustrecken, aber plötzlich drehte sich das ganze Zimmer, und sie fiel fast aus dem Bett.
    Sin fing sie auf und fluchte, als er spürte, wie heiß sie sich anfühlte. Sie glühte regelrecht. »Kat?«
    Sie antwortete nicht. Stattdessen gab sie ein merkwürdig gurgelndes Geräusch von sich.
    »Kat? Geht’s dir gut? Sag doch was!«
    »Sie kann nichts sagen.«
    Er schaute hoch und sah Zakar in der Tür stehen. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    »Weg«, sagte er feindselig.
    »Wo – weg?«
    Er zuckte lässig mit den Schultern. »Du hast jetzt Wichtigeres, um das du dir Gedanken machen solltest, als darüber, wo ich gewesen bin.«
    »Und das wäre?«
    Zakar wies auf Kat. »Deine Freundin muss von einem Gallu gebissen worden sein. Weißt du, was gerade mit ihr passiert? Sie verwandelt sich in einen von ihnen.«

14
    Sin verschlug es den Atem, als die Worte seines Bruders in seinen Ohren widerhallten. Er schaute auf Kat hinunter, die auf seinem Bett lag. Sie mochte vor Fieber glühen, aber es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass sie sich in einen Dämon verwandelte. »Was meinst du damit: ›Sie verwandelt sich‹? Es hat sie keiner gebissen.«
    »Glaub mir, ich kenne die Symptome. Sie verwandelt sich in einen von ihnen.«
    Sin hielt Kat an seine Brust gedrückt. Obwohl sie bewusstlos war, standen ihre Augen halb offen. Ihr Körper war völlig schlaff. Ihre Gesichtszüge waren schön wie immer – ruhig und ernst.
    Sie verwandelte sich nicht in einen Dämon – er weigerte sich, das zu glauben. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass ihre Zähne sich verwandelten oder ihre Hände sich deformierten. Sie sah genau so aus wie immer.
    Sein Bruder hatte unrecht. »Sie ist nur krank.«
    Zakar lachte ihn aus. »Krank – eine unsterbliche Göttin? Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Ich bin auch schon krank gewesen«, sagte er abwehrend. »Das ist durchaus möglich.«
    »Glaubst du das allen Ernstes?«
    Nein, aber er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie zu einem Dämon wurde, den

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