Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
er töten müsste.
    Sin hielt sie noch fester an sich gedrückt und hatte Angst, dass Zakar recht haben könnte. »Was kann ich tun?«
    »Töte sie.«
    »Schwachsinn!«
    In Zakars Augen war keinerlei Mitleid zu erkennen, während er Sin beobachtete. »Du weißt es genauso gut wie ich. Es gibt kein Heilmittel dagegen und keinen Weg zurück. Wenn die Verwandlung erst einmal begonnen hat, dann ist für das Opfer alles vorbei. Alles, was du dann noch tun kannst, ist, sie von ihrem Elend zu erlösen.«
    Noch immer weigerte Sin sich. Der Gedanke, Kat zu töten …
    Er konnte ihn nicht ertragen. In kurzer Zeit war sie ihm sehr nahegekommen und bedeutete ihm viel. »Du bist immun gegen das Gift der Dämonen.«
    »So, bin ich das?«
    Ein kalter Schauer lief Sin über den Rücken. »Zakar …«
    Zakar lachte. »Du warst ein Dummkopf, dass du mich befreit hast, Nana.« Er sprang über das Bett auf ihn los.
    Sin ließ Kat auf die Matratze fallen, fing ihn ab und schleuderte ihn gegen die Wand. Zakar sah, bis auf die Fangzähne in seinem Mund, normal aus. Ein Zittern der Wut überlief Sin. »Wer, zum Teufel, bist du?«
    »Ich bin dein Bruder.«
    »Nein, das bist du nicht.« Er verpasste Zakar einen heftigen Schlag mit der Faust und schickte ihn zu Boden. Das hier war nicht Zakar, es war jemand ganz anders.
    »Kytara!«, rief Sin. »Wenn du mich hören kannst, dann beweg deinen Arsch hierher.«
    Zakar stand langsam auf, wischte sich das Blut ab und wandte sich kopfschüttelnd an Sin. »Wie armselig schwach bist du geworden, dass du jetzt schon eine Frau zu Hilfe rufen musst.«
    Sin sah seinen Bruder spöttisch an. »Sie dient mir nicht als Verstärkung, sondern sie ist dein Kindermädchen.« Er schleuderte einen göttlichen Blitzschlag nach Zakar.
    Zakar versuchte zu fliehen, aber er schaffte es nicht. Jedes Mal, wenn er aufstehen wollte, warf der Schlag ihn wieder zu Boden. Zakar wand sich in seiner Ecke, und Sin hielt ihn dort fest, bis Kytara auftauchte.
    Sie war aufgeregt, als sie sah, wie er seinen Bruder mit Blitzen beschoss. »Sehr gut! Bring den Dreckskerl um!«
    Aber Sin konnte ihn nicht töten. Er konnte das seinem eigenen Zwillingsbruder nicht antun – er konnte ihn lediglich nach Strich und Faden verprügeln, und auch das nur, wenn Zakar es wirklich verdient hatte.
    Sobald Zakar bewusstlos war, hörte Sin auf, ihn mit Blitzen zu bombardieren. Zakar war auf dem Boden zusammengesackt, und Sin hockte sich neben ihm nieder und prüfte seinen Puls. Er war stark und unregelmäßig.
    Sin war beruhigt, da sein Bruder durchkommen würde. Er legte ihn bequemer auf den Boden und breitete eine Decke über ihn. Dann schaute er zu Kytara auf, die neben seinem Bett stand. »Was weißt du über die Verwandlungen der Gallu?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht viel. Ich bin aus der anderen Götterwelt, erinnerst du dich? Warum?«
    »Weil ich glaube, dass Kat von einem Gallu gebissen worden ist.« Er ging zurück zum Bett. Kat zitterte inzwischen so stark, dass ihre Zähne klapperten. Und noch immer wachte sie nicht auf und antwortete ihm nicht. »Du musst hierbleiben, während ich Hilfe hole.«
    Kytara wurde blass, als sie begriff, was mit Kat nicht stimmte. »Es gibt keine Hilfe dagegen. Das weißt du.«
    Er schüttelte den Kopf. Es kam nicht infrage, dass er Kat sterben ließ. Nicht so.
    Oder, schlimmer noch, dass er sie deswegen tötete. Es musste etwas geben, das man tun konnte. Irgendetwas – und er würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, um sie zu retten. »Ich weigere mich, das zu glauben.« Er hob Kat vom Bett hoch und sah Kytara an. »Pass du für mich auf Zakar auf. Lass ihn nicht aus den Augen, und was immer du tust, bring ihn nicht um.«
    Sie protestierte aufgebracht: »Willst du mich auf den Arm nehmen? Ich bin doch kein Kindermädchen!«
    Er starrte sie so feindselig an, wie er nur konnte. »Nein, ich nehme dich nicht auf den Arm. Ich will nicht, dass mein Bruder umkommt. Du hast gesagt, er ist gebrochen. Wenn das der Fall ist, dann kann man ihn heilen. Aber zuerst muss ich Kat retten.«
    »Das ist nicht möglich, Sin, und das weißt du auch. Du bist wahnsinnig, und du verschwendest deine Zeit.«
    »Das werden wir ja sehen.« Er machte eine Pause, ehe er verschwand. »Und, Kytara, wenn mein Bruder bei meiner Rückkehr nicht mehr atmet, dann werden die Oneroi dein kleinstes Problem sein.«
    Sie schnaubte wütend.
    Sin achtete nicht auf sie, schloss die Augen und versetzte sich und Kat dorthin, wo er

Weitere Kostenlose Bücher