Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
jetzt an der Zeit, den Kampf zu beenden, den wir vorhin begonnen haben.«
    »Ich freu mich schon darauf.«
    Deimos schlug nach ihm. Sin blockte den Schlag ab, aber der nächste Angriff folgte so schnell, dass er kaum Zeit zum Kontern hatte. Er riss den Kopf nur Sekundenbruchteile zurück, ehe Deimos ihn hätte treffen können. Deimos’ Faust sauste so nahe an ihm vorbei, dass Sin die Luftbewegung auf seiner Wange spürte. Er schlug nach Deimos’ Kinn, aber der Dolophonos riss den Kopf zur Seite, und Sin verfehlte ihn nur um Millimeter.
    Trotz allem musste er lächeln. Es war schon lange her, dass er einem Gegner gegenübergestanden hatte, der ihm ebenbürtig gewesen war.
    Kat tauchte auf, als Sin gerade einen unglaublichen Schlag auf Deimos’ Brust gelandet hatte. Der Dolophonos taumelte zurück.
    Sie stellte sich neben Damien. »Was habe ich verpasst?«
    »Nicht viel«, sagte er trocken. »Ein Gallu hat einen Daimon gebissen, und Sin hat diesen Daimon-Gallu getötet, er liegt da drüben auf dem Boden. Dann kam die taube Nuss hier dazu, hat den Gallu getötet und Sin angegriffen.« Er sah sie misstrauisch an. »Willst du einen Tipp abgeben, wer siegen wird?«
    Sie war von seinem Vorschlag entsetzt. »Damien!«
    »Was denn?«, fragte er mit verwirrt-unschuldigem Gesichtsausdruck. »Ich bin Kasino-Manager, Glücksspiel ist mein Leben. Wenn ich clever wäre, würde ich jetzt sofort beginnen, Chancen und Wetten anzunehmen. Glaub mir, Sin hätte nicht nur Verständnis dafür, er fände es sogar gut.«
    Das Traurige war, dass Damien damit wahrscheinlich recht hatte. »Du bist so amoralisch!«
    »Nein. Ich bin ein Daimon, und mit Moral haben wir’s nun mal nicht.«
    Kat schnalzte gespielt missbilligend mit der Zunge, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Kämpfenden richtete. Eines musste sie Sin lassen – wenn er nicht verwundet war, hielt er sich mehr als gut gegen Deimos. Sie hätte beim besten Willen nicht sagen können, wer gewinnen würde.
    Zumindest nicht, bis Sin Deimos so fest in den Hintern trat, dass er in einen der Spiegel flog und ihn zerbrach. Sie zuckte mitfühlend zusammen, als Deimos zu Boden krachte.
    Deimos bemerkte Kat, und ein unheimliches Lächeln verzog seine Lippen, als er auf sie zukam.
    Kat machte sich auf einen Angriff gefasst.
    Aber er kam gar nicht bis zu ihr.
    Sins Gesichtsausdruck hatte etwas höllisch Zorniges. Er sprang auf Deimos zu und zog ein Stück Stacheldraht hervor, der um sein Handgelenk geschlungen war. Er wickelte ihn Deimos um den Hals und riss ihn von Kat fort. Das war die einzige Schwäche der Dolophoni: Wenn man ihnen die Luft nahm, konnten sie nicht mehr kämpfen.
    »Das war dein tödlicher Fehler«, knurrte er Deimos ins Ohr und verstärkte seinen Griff.
    Deimos traten die Augen aus den Höhlen, und er versuchte verzweifelt, den Draht von seinem Hals wegzuziehen. Aber Sin hatte kein Erbarmen mit ihm.
    »Bring ihn nicht um«, sagte Kat.
    Sin starrte sie finster an. »Bist du wahnsinnig? Sonst hört er doch nie auf.«
    Vielleicht, aber trotzdem gehörte Deimos zur Familie, so psychopathisch er auch war, und sie wollte nicht, dass er ums Leben kam. »Deimos, schwöre, dass du uns in Ruhe lassen wirst.«
    »Niemals!«
    Sins Bizeps wölbte sich, als er den Draht noch enger zog. Deimos war so gut wie tot, sie wusste es, und es brach ihr das Herz.
    Plötzlich drang die Stimme einer Frau durch die offene Tür: »Damien! Ein Gallu hat sich gerade eine junge Frau geschnappt! Ihre Mutter schreit um Hilfe.«
    Bei diesen Worten wurde Sin blass, und Kat konnte die Unschlüssigkeit in seinen Augen sehen. Er schaute auf Deimos hinunter, fluchte, ließ den Draht los und rannte zur Tür.
    Deimos fiel nach vorn auf Hände und Knie, hustete und schnappte nach Luft, während er den Draht von seinen Hals abwickelte.
    Kat zuckte zusammen, als sie das Blut an den Stellen sah, wo der Draht ihm in die Haut geschnitten hatte. Deimos würde diese Wunden zweifellos den Rest der Ewigkeit tragen. Sie schüttelte voller Mitleid den Kopf und rannte Sin hinterher, der schon auf der Straße war und den Gallu jagte.
    Der Dämon rannte in eine Seitenstraße und zerrte eine junge Frau hinter sich her.
    Doch plötzlich hielt er an, als wäre er in ein unsichtbares Hindernis gerannt. Sin riss dem Dämon die Frau aus den Armen und stieß ihn zurück. Er übergab Kat die Frau, und als er sah, dass sie in Sicherheit war und in Kats Armen zusammensank, drehte er sich wieder um, um gegen den Dämon zu

Weitere Kostenlose Bücher