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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Balkon entgegen. »Ein Gallu hat sie gebissen.«
    Ash wurde blass. »Wo genau?«
    »Ich weiß es nicht, und ich bin mir auch nicht sicher. Wir sind in einer Höhle gewesen, um meinen Bruder zu befreien, und es sind eine Menge Gallu aufgetaucht und haben uns angegriffen. Ich kann mir nur vorstellen, dass es dabei passiert ist, aber sie hat mir nicht gesagt, dass sie gebissen worden ist.« Er sah auf Kat hinunter und fragte sich, warum sie das vor ihm geheim gehalten hatte. »Bis eben ging es ihr gut. Sie hat gesagt, sie hätte Kopfschmerzen, und dann hat sie ganz plötzlich Fieber bekommen. Ich dachte, sie wäre einfach nur krank, bis Zakar mir sagte, dass sie sich verwandeln würde.«
    Acheron nahm sie ihm aus den Armen und trug sie nach drinnen zu einer weißen Couch, auf die er sie niederlegte. Sin sank der Mut, als er sah, wie blass sie war. Ihre Augen waren eingesunken, aber zumindest klapperte sie jetzt nicht mehr mit den Zähnen.
    Andererseits war er nicht sicher, ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht war.
    »Katra?«, fragte Ash und kniete neben ihr nieder. Als sie nicht antwortete, legte er ihr die Hand auf die Wange.
    In dem Moment, als Ash ihr Gesicht berührte, schrie sie auf und versuchte, ihn zu beißen.
    Ash sprang zurück und aus ihrer Reichweite.
    Beim Anblick einer doppelten Reihe von Fangzähnen fluchte Sin. Sie verwandelte sich tatsächlich. Unsägliche Qualen stiegen in ihm hoch bei dem Gedanken, dass er sie verlieren würde. Ihm wurde übel, und er wollte Kessar dafür töten.
    »Es ist schon zu spät, oder?«
    Ash sah auf, als er den Schmerz in Sins Stimme hörte. Und in dieser Sekunde begriff er die Natur ihrer Beziehung, und sein Inneres zog sich zusammen. Warum sonst wäre Sin hergekommen, da er nicht Artemis suchte, um sie zu töten?
    Er hätte Katra einfach bei Apollymi lassen und nach Hause zurückkehren können. Stattdessen war er mit ihr hergekommen und betrachtete sie angstvoll.
    Es war die einzige Schlussfolgerung, die er daraus ziehen konnte.
    Sin war Katras Geliebter.
    Ash hätte am liebsten vor Wut laut geflucht, aber jetzt war es dafür zu spät. Sie waren bereits zusammen gewesen, das konnte er spüren. Außerdem kannte er seine Tochter kaum – wer war er denn, dass er sie bevormunden und ihr sagen wollte, dass sie nicht mit Sin hätte schlafen sollen? Sie war eine erwachsene Frau.
    Eine, die im Moment gewaltige Probleme hatte.
    Und leider konnte Ash diese Probleme nicht allein lösen. Um Kat zu heilen, brauchte er Hilfe. Er stand auf und starrte Sin durchdringend an. Er musste die Wahrheit darüber wissen, welche Art von Beziehung sie miteinander hatten.
    Katras Leben hing davon ab.
    »Was bedeutet Katra dir?«
    Bei dieser Frage errichtete Sin eine Mauer in seinem Inneren. Ash konnte beinahe hören, wie sie sich schloss, aber er konnte nicht sagen, ob sie durch Verdacht, Furcht oder Schuld entstanden war.
    »Warum fragst du mich das?«
    Ash knirschte mit den Zähnen, während er über die Schulter einen Blick auf seine Tochter warf, die sich auf dem Sofa hin und her warf. Es gab nur einen Weg, um sie zu retten, und es brach ihm das Herz. Es war das Letzte, was er irgendjemandem antun wollte. Aber es war der einzige Weg, um den Dämon aus ihr herauszubekommen.
    »Ich muss sie jemandem anverloben.«
    Sin war von Ashs merkwürdigem Verhalten und von seinen Worten verwirrt. Ash hielt sich damit zurück, seiner Tochter zu helfen, und das konnte Sin nicht begreifen. Er hätte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um seine eigene Tochter zu beschützen. Warum war Ash jetzt so aufgebracht?
    »In Ordnung. Wo liegt das Problem?«
    Ash versengte ihn mit seinem wirbelnden silbernen Blick, der bis in die Tiefen seiner Seele zu blicken schien. Als Ash sprach, war seine Stimme voller Emotionen. »Hör mir zu, Sin. Ich werde den Dämon aus ihr herausrufen müssen … und zwar, indem ich ihr das Blut aussauge. Wie ich den Dämon in ihr kenne, wird er nicht von ihr lassen, bis ich ihr so viel Blut ausgesaugt habe, dass sie daran sterben wird. Der einzige Weg, sie zu retten, besteht darin, sie mit jemandem zu vermählen und dessen Blut zu benutzen. Wenn ich das tue, wird sie für den Rest ihres Lebens von dieser Person abhängig sein. Sie wird sich von deren Blut ernähren. Sie wird zu einem Vampir werden.«
    Sin zögerte. Er wollte sichergehen, dass er genau begriff, was Ash da sagte. »Aber kein Gallu.«
    »Nein. Sie wird genauso sein, wie sie war … es sei denn, sie bekommt zu lange

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