Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
ein. »Wenn es so weiterregnet, wird es eine ziemliche Überschwemmung geben.«
Sie ließ das Wasser einfach nur über ihren Kopf rieseln. Sie war auch nicht in der Stimmung, sich zu unterhalten.
Sie trat zuerst aus der Dusche und wickelte sich in ein Handtuch ein. Im Schlafzimmer zog sie eine Flanellhose und ein T-Shirt an. Danach setzte sie sich auf die Bettkante und stellte den Wecker.
Er kam mit feuchten Haaren, einer Jeans und einem Hemd aus dem Bad, das er noch nicht zugeknöpft hatte. »Hat man den Bergsteiger gefunden?«
»Nein, noch nicht. Nicht, als ich nach Hause kam.«
Er nickte, setzte sich anschließend, um seine Strümpfe anzuziehen, und sah zu, wie sie in das von ihm vorgewärmte Bett schlüpfte. »Deine Haare sind nass.«
»Das ist mir egal. Ich bin müde.«
»Ich weiß.« Er stand auf, kam zum Bett. Er beugte sich über sie und küsste sie, so sanft wie ein schläfriges Kind. »Ich komme nachher wieder.«
Er fuhr mit einem Finger über ihre Wange, bevor er zur Tür ging. »Das war nicht nur Sex, Lil. Das war es nie.«
Sie hielt die Augen geschlossen, hörte, wie er nach unten ging. Sie wartete, bis die Vordertür hinter ihm zufiel.
Und gab sich den widersprüchlichen Gefühlen hin, die er in ihr ausgelöst hatte. Während draußen der Regen fiel, weinte sie sich in den Schlaf.
Es regnete den ganzen Vormittag, und damit fielen die geplanten Ausritte und der Pferdeverleih aus. Coop kümmerte sich um das Vieh auf der Farm. Regen und Wind verfluchend, gab er nach einer Stunde auf.
Es war sinnlos.
Während sein Großvater damit beschäftigt war, Zaumzeug auszubessern, und seine Großmutter bis über beide Ohren in Papierkram vertieft war - beide im Warmen und Trockenen -, lud er zwei weitere Pferde in den Anhänger.
»In den Bergen gibt es jede Menge Schutzhütten«, sagte Lucy, während sie Coop ein Mittagessen einpackte. »Ich kann nur hoffen, dass der arme Mann eine gefunden hat. Keine Ahnung, wie man ihn bei diesem Wetter finden soll.«
»Wir haben sechs berittene Freiwillige da draußen. Ich fahre die Pferde hier in die Stadt, falls noch mehr benötigt werden. Flutartige Überschwemmungen könnten ein Problem werden.«
»So viele Probleme! Sie prasseln auf uns herab wie der Regen.«
»Es wird auch wieder aufklaren. Wenn sie noch jemanden für die Suche brauchen, gebe ich euch Bescheid. Ansonsten bin ich in ein paar Stunden wieder da.«
»Du wirst bei Lil übernachten.«
Er hielt inne, die Hand an der Klinke. »Ja, und zwar so lange, bis das Problem gelöst ist.«
»Und Lil und du?« Sie sah ihn ernst und durchdringend an. »Wirst du dieses Problem auch lösen?«
»Ich arbeite daran.«
»Ich weiß nicht, was vor all den Jahren zwischen euch vorgefallen ist, und will es auch gar nicht wissen. Aber du liebst dieses Mädchen, also hör auf, deine Zeit zu verschwenden.
Ich möchte gern noch erleben, wie du eine Familie gründest!«
Er kratzte sich im Nacken. »Das ist vielleicht noch etwas verfrüht.«
»Nicht aus meiner Warte. Wenn du dich dem Suchtrupp anschließt, nimm bitte ein Gewehr mit.«
Sie gab ihm den Proviantbeutel und nahm sein Gesicht in beide Hände. »Pass auf dich auf, denn du bist alles, was wir haben.«
»Mach dir keine Sorgen.«
Um ihn musste man sich keine Sorgen machen, dachte er, während er sich mit dem Wagen bis nach Deadwood durchkämpfte. Er wurde schließlich nicht verfolgt, und er hatte sich auch nicht irgendwo in den Bergen verirrt. Er tat einfach nur, was getan werden musste, stellte Pferde zur Verfügung und ein weiteres aufmerksames Augenpaar, wenn es sein musste. Und für Lil konnte er nicht mehr tun, als für sie da sein.
Liebte er sie?
Er hatte sie immer geliebt. Und auch in diesem Punkt getan, was getan werden musste, indem er auf sie verzichtet hatte. Dafür war jetzt das aus ihr geworden, wovon sie immer geträumt hatte. Sie hatte sich etwas aufgebaut, und auf seine Art hatte er das auch getan.
Nun, er würde auch weiterhin tun, was getan werden musste. Nur dass er leider nicht wusste, woran er bei ihr war.
War er ein Freund? Nur ein Lover von vielen? Ein Fels in der Brandung?
Doch diesmal würde er sich nicht damit zufriedengeben. Deshalb würde er so lange nicht lockerlassen, bis seine Rolle geklärt war.
Und bis es so weit war, würde er alles tun, was in seiner Macht stand, um sie zu beschützen. Damit musste sie sich abfinden.
Als Coop vorfuhr, kam Gull gerade aus dem Stall. Wasser troff von seiner Hutkrempe und rann an seinem
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