Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
mit ihr zu züchten.«
Jenna nickte und setzte sich. »Ich will dich nicht beunruhigen.«
»Oh je.«
»Du kennst Alan Tobias, den Ranger.«
»Klar. Er kommt öfter mit seinen Kindern her.«
»Er hilft heute Nacht aus.«
»Wie nett von ihm! Ich sollte rausgehen und mich bei ihm bedanken.«
»Ja, später vielleicht. Er hat uns erzählt, dass ein Bergsteiger vermisst wird.«
»Seit wann?«
»Er wollte gegen vier zurück sein. Doch als es fünf wurde, begann sich seine Frau, ernsthaft Sorgen zu machen.«
»Na ja, es ist gerade mal acht.«
»Und dunkel. Er geht nicht an sein Handy.«
Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, aber sie sprach ganz ruhig. »Der Empfang hier ist schlecht, das weißt du doch.«
»Ja, wahrscheinlich ist es nur falscher Alarm. Wahrscheinlich ist er ein wenig vom Weg abgekommen, und wenn er nicht bald heimfindet, verbringt er eine furchtbare Nacht. Trotzdem, Lil, er wollte den Crow Peak besteigen, und der ist nicht weit von jenem Ort entfernt, an dem du mit Coop den Puma gefangen hast.«
»Das ist ein Tagesausflug, und der Weg ist nicht einfach. Wenn er unerfahren ist, braucht er bestimmt länger, länger als gedacht. Warum war er allein unterwegs?«
»Keine Ahnung, die Details kenne ich nicht.« Jenna sah zum Fenster, hinaus in die Dunkelheit. »Sie suchen nach ihm.«
»Sie werden ihn bestimmt finden.«
»Sie haben nach dem Mann gesucht, der deinen Puma erschossen hat. Der hier war. Sie haben ihn auch nicht gefunden.«
»Er will nicht gefunden werden«, erklärte Lil. »Aber der Bergsteiger will das schon.«
»Es soll Regen geben heute Nacht. Heftigen Regen.« Jenna sah erneut aus dem Fenster. »Man riecht ihn schon. Ich habe kein gutes Gefühl, Lil. Ich habe das Gefühl, dass wir mit Schlimmerem rechnen müssen als nur mit Regen.«
18
D er Regen kam, heftiger Regen. Bei Sonnenaufgang schleppte sich Lil zurück in die Hütte, hängte ihren Regenumhang zum Trocknen auf und schälte sich aus ihren durchnässten, schlammbespritzten Stiefeln.
Sie wollte ein, zwei Stündchen schlafen, am liebsten den ganzen Tag unter der Dusche verbringen und essen wie ein Scheunendrescher.
Gegen Morgen war der Bergsteiger - ein James Tyler aus St. Paul - immer noch nicht gefunden worden. Hoffentlich war ihm nichts Schlimmeres zugestoßen als eine ähnlich unangenehme Nacht, wie sie sie heute verbracht hatte.
Sie schlich barfuß aus der Küche in Richtung Treppe. Aber als sie einen Blick ins Wohnzimmer warf, war das Sofa leer. Wahrscheinlich war er nach Hause gefahren. Sie hatte seinen Truck nicht gesehen, aber in dem strömenden Regen hatte sie auch kaum etwas erkannt. Deutlich entspannter, ging sie die Treppe hoch.
Stell den Wecker, befahl sie sich - neunzig Minuten waren ein schöner Kompromiss. Und dann ab ins Bett. In ihr warmes, weiches, trockenes Bett.
Als sie ihr Zimmer betrat, sah sie, dass ihr warmes, weiches, trockenes Bett bereits belegt war.
Sie biss sich auf die Zunge, um einen Fluch zu unterdrücken, aber als sie den Raum rückwärts verlassen wollte, öffnete Coop die Augen.
»Ich schlafe nicht auf der verdammten Couch.«
»Gut. Es ist bereits Tag, also Zeit, aufzustehen und zu gehen. Du kannst dir Kaffee machen, wenn du willst, aber sei bitte leise - ich brauche dringend etwas Schlaf.« Sie ging quer durchs Schlafzimmer ins Bad und knallte die Tür zu.
So, erst mal duschen, dachte sie. Danach werde ich umso besser schlafen. Eine schöne heiße Dusche, und dann ins Bett. Es war schließlich nichts dabei: Warum sollte der Mann nicht das Bett benutzen, nachdem er Stunden draußen im Dunkeln gestanden hatte?
Sie zog sich aus, ließ ihre Kleider in einem Haufen auf dem Boden liegen und machte die Dusche an. Sie drehte sie voll auf und stellte sie so heiß ein, dass sie es gerade noch aushielt. Sie stöhnte sogar auf, als sie unter den Strahl trat und spürte, wie die Hitze ihren bis auf die Knochen ausgekühlten Körper traf.
Als der Duschvorhang zurückgezogen wurde, zischte sie: »Verdammt noch mal!«
»Ich will duschen.«
»Das ist meine Dusche.«
Er trat einfach hinter sie. »Hier ist genug Platz und genügend Wasser für zwei.«
Sie strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. »Du gehst zu weit, Cooper.«
»Nur, wenn ich dich anfassen würde, aber das habe ich nicht vor.«
»Ich bin müde. Ich werde mich jetzt nicht mit dir streiten.«
»Prima. Ich bin nicht in der Stimmung, mich zu streiten.« Er pumpte etwas Duschgel in seine Hand und seifte sich
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