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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einen betäuben. Sie kann bewirken, dass man sich fühlt wie ein König oder aber wie ein Idiot. All das und noch viel mehr habe ich durch meine Liebe zu dir erlebt.«
    Er zog sie an sich, um sie zu küssen, um dieser nagenden Sehnsucht nachzugeben, während der Wind die Luft mit Salbeiduft erfüllte.
    »Deine Liebe hat mich zum Mann gemacht«, sagte er, als er sie losließ. »Und dieser Mann ist deinetwegen zurückgekehrt.«
    »Bei dir bekomme ich immer noch weiche Knie, und ich möchte deine Hände nach wie vor auf mir spüren. Aber das ist alles, was ich mit Sicherheit weiß.«
    »Das ist immerhin ein Anfang.«
    »Ich muss zurück.«
    »Du hast wieder Farbe im Gesicht und siehst nicht mehr so müde aus.«
    »Wie schön. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich die Art, wie du mich hergeschleppt hast, gut finde.« Sie stieg auf ihr Pferd. »Ich bin aus vielerlei Gründen sauer auf dich.«
    Er musterte sie, während er sich in den Sattel schwang. »Damals haben wir uns nicht so oft gestritten.«
    »Wir haben uns deshalb nicht so oft gestritten, weil du damals noch kein solches Arschloch warst.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Wahrscheinlich warst du schon damals ein Arschloch.«

    »Du mochtest Blumen. Wenn wir wandern oder reiten waren und die Wildblumen blühten, hat dir das immer gefallen. Ich muss dir Blumen schenken.«
    Ihr Ton war so spröde wir ein ausgetrockneter Wacholderbusch.
    »Gut, 1:0 für dich.«
    »Das ist kein Spiel und auch kein Witz oder Wettkampf.«
    »Nein.« Aber sie sprach wieder mit ihm, was er schon mal als Sieg verbuchte. »Ich würde sagen, es ist einfach Schicksal. Es war sehr schwer für mich, ohne dich zurechtzukommen. Und nun bin ich wieder hier, genau wie damals.«
    Sie schwieg, während ihre Pferde durchs hohe Gras und zurück auf den Pfad stapften.
    Er wartete, bis sie die Pferde eingeladen und die Heckklappe geschlossen hatten. Er setzte sich ans Steuer, ließ den Motor an und musterte sie von der Seite. »Ich habe ein paar Sachen gepackt. Ich werde bleiben, zumindest so lange, bis Howe verhaftet ist. Morgen werde ich noch mehr Sachen holen. Ich brauche eine Schublade, etwas Platz in deinem Kleiderschrank.«
    »Du sollst deine Schublade und Platz im Kleiderschrank bekommen. Aber bilde dir bloß nicht ein, dass das irgendetwas zu bedeuten hätte - außer, dass ich dir für deine Hilfe dankbar bin.«
    »Und dass dir der Sex gefällt.«
    »Und dass mir der Sex gefällt«, sagte sie nüchtern.
    »Ich muss ein wenig arbeiten, wenn ich in der Hütte bin. Falls ich den Küchentisch nicht benutzen darf, brauche ich eine andere Unterlage für meinen Laptop.«
    »Du kannst das Wohnzimmer benutzen.«

    »Gut.«
    »Erzählst du mir deshalb nicht, wie James Tyler ermordet wurde, weil du denkst, ich verkrafte das nicht?«
    »Es gibt noch andere Dinge, über die ich mit dir reden will.«
    »Ich bin nicht empfindlich.«
    »Nein, aber es wird dir zu schaffen machen. Die Autopsieergebnisse fehlen noch, aber laut Willy wurde ihm die Kehle durchgeschnitten. Er wurde bis auf seine Hose und die Stiefel ausgezogen - ich nehme an, der Mörder hatte noch Verwendung für sein Hemd, seine Jacke und die Mütze, die er trug. Für seine Uhr und seinen Geldbeutel. Das Handy hat er wahrscheinlich vernichtet, oder aber Tyler hat es unterwegs verloren. Der Mörder muss das Seil, das er benutzt hat, dabeigehabt haben. Er hat die Leiche mit Felsen beschwert. Und er hat sich die Mühe gemacht, sie im Fluss zu verstecken. Doch der Regen hat das Wasser dermaßen aufgewirbelt, dass sie wieder an die Oberfläche gekommen ist und von Gull entdeckt wurde.«
    »Bei der Entsorgung der übrigen Leichen scheint er mehr Glück gehabt zu haben.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wenn er Molly ermordet hat, war er nicht tot, wie du ursprünglich dachtest, und auch nicht lange im Gefängnis. Er geht bloß mal so und mal so vor. Manche Leichen lässt er für die Tiere liegen, Leichen, die sich finden lassen oder gefunden wurden. Andere versteckt er.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Sie nickte bedächtig, wie immer, wenn sie über etwas nachdachte. »Und solche Mörder, Serienmörder, die große Entfernungen zurücklegen und wissen, wie man sich
versteckt und unauffällig verhält, Mörder mit der nötigen Selbstbeherrschung, werden nicht immer gefasst.«
    »Du hast darüber gelesen.«
    »Das mache ich immer, wenn ich mich über ein Thema informieren möchte. Am Ende gibt man ihnen Künstlernamen - und dreht sogar

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