Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
Dann hielt er an und stieg aus, um es zuzuschließen. Was wohl ein elektrisches Tor mit Zahlencode und ein paar Überwachungskameras am Eingang kosteten?
Er nahm sich vor zu fragen, was für eine Alarmanlage sie installiert hatte.
Wenn er in der Lage war, sich einen Schlüssel nachmachen zu lassen, konnten das andere auch. Oder man lief einfach um das Tor herum und stahl sich dahinter auf das Reservatgelände. Wenn das jemand unbedingt wollte, waren die Zäune und Tore kein großes Hindernis.
Er folgte der Straße und bremste vor der ersten Kurve ab, nach der die Hütten in Sicht kamen. Aus Lils Kamin stieg Rauch auf, und in der Hütte brannte Licht. Fußspuren führten zu der zweiten Holzhütte und von dort zu den Gehegen, zum Schulungszentrum und dorthin, wo seines Wissens nach Ausrüstung, Trockenfutter und Vorräte gelagert wurden.
Bestimmt war sie so vernünftig, von innen abzuschließen. Und bestimmt wusste auch sie, dass es für einen trainierten, geduldigen Bergwanderer unzählige Möglichkeiten gab, sich Zugang zum Reservat zu verschaffen.
Er musterte den kleinen Besucherparkplatz und stellte sich direkt neben ihren Truck.
Die Tiere kündigten seine Ankunft an, aber ihre Rufe waren ihm bereits vertraut. Noch war es nicht dunkel, aber die Bewohner schienen sich bereits in ihre Unterkünfte verzogen zu haben.
Er konnte nicht beurteilen, ob das Zufall war - aber Lil stand schon in der Tür, bevor er die Veranda erreicht hatte.
Sie trug einen schwarzen Pulli, verwaschene Jeans, verkratzte Stiefel und hatte ihr dichtes schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Weder ihre Haltung noch ihr Gesichtsausdruck ließ auf einen freundlichen Empfang schließen.
»Du musst meinem Vater seinen Schlüssel zurückgeben.«
»Das habe ich bereits.« Er betrat die Veranda und erwiderte ihren verärgerten Blick. »Das sollte dir zu denken geben, welchen Schutz dir dieses Tor bietet.«
»Bisher hat es seinen Zweck prima erfüllt.«
»Bisher schon. Aber jetzt brauchst du ein sichereres, elektrisches Tor mit Zahlencode und einer Überwachungskamera.«
»Ach ja? Sobald ich ein paar tausend Dollar auf der hohen Kante habe und mir keine bessere Anschaffung als ein rein symbolisches Tor einfällt, gern. Außer, du schlägst vor, mein mehr als zwei Dutzend Hektar umfassendes Gelände mit einer Mauer einfrieden zu lassen. Am besten noch mit Wachtürmen.«
»Hauptsache, es wirkt abschreckend genug. Aber da ich hier stehe, scheint dein Tor nicht sehr gut funktioniert zu haben. Hör mal, ich war fast den ganzen Tag im Freien, ich bin müde, und mir ist kalt.«
Er trat einen Schritt vor, und da sie nicht zur Seite wich, hob er sie einfach hoch und über die Schwelle. In der Hütte setzte er sie wieder auf dem Boden ab und schloss die Tür.
»Meine Güte, Cooper!« Ihr stand der Mund offen, sodass sie die Worte nur mit Mühe herausbrachte. »Was ist nur in dich gefahren?«
»Ich möchte ein Bier.«
»Ich wette, du hast zu Hause selber welches. Wenn nicht, gibt es im Ort genügend Läden dafür. Fahr dorthin.«
»Obwohl du so zickig und unfreundlich bist, möchte ich mit dir reden. Du bist hier, und Bier gibt es wahrscheinlich auch.«
Er ging zur Küche. »Warum bist du allein?«
»Weil das mein Haus ist. Ich wohne hier, und ich bin gern allein.«
Er warf einen Blick auf den Tisch, sah den Laptop, die Unterlagen und ein Glas Rotwein. Er griff nach der Flasche auf der Küchentheke, musterte das Etikett und überlegte es sich anders.
Er nahm ein Weinglas aus einem der Schränke.
»Fühl dich nur ganz wie zu Hause.«
»Willy war bei mir.« Er schenkte sich ein Glas Wein an, nippte daran und setzte es wieder ab, um seine Jacke auszuziehen.
»Er wird dir vermutlich genau dasselbe gesagt haben wie mir, nämlich, dass es nichts Neues gibt. Ich arbeite, Coop.«
»Du bist wütend und frustriert, und das kann ich gut verstehen. Aber die Polizei hat leider nicht viel in der Hand, und die Ermittlungen führen nirgendwohin. Doch das heißt nicht, dass sie eingestellt werden. Vielleicht muss man den Fall nur ganz anders angehen.«
Er griff erneut nach dem Wein, nahm einen Schluck und sah sich im Zimmer um. »Isst du nichts?«
»Nein, ich habe nämlich keinen Hunger. Wie dem auch sei - ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du extra vorbeischaust, um mir zu sagen, dass die Polizei ihren Job macht. Ich weiß selbst, dass Willy tut, was er kann. So. Sonst noch was?«
»Gibt es irgendeinen Grund, warum du so sauer
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