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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Großeltern in den Sattel zu bekommen, wäre das ein Riesenfortschritt. Er musste noch in die Stadt, um ein paar Einkäufe und den Papierkram im Büro zu erledigen.
    Er wollte durchrechnen, ob es sich lohnte, zusätzlich
zu den Reittouren auch noch Ponyreiten anzubieten. Wenn man mehrere Pferde wie Little Sis hatte und sie eine halbe Stunde innerhalb eines umzäunten Bereichs am Zügel führte …
    Etwas lenkte ihn ab, und er war sofort alarmiert. Der Tierkadaver war über das Tor drapiert worden. Der Schnee darunter war blutbefleckt. Einige Geier machten sich bereits daran zu schaffen.
    Coop hupte, um die Vögel zu vertreiben. Gleichzeitig bremste er und suchte die Bäume, das Unterholz und die Straße hinter dem Tor ab. Im fahlen Morgenlicht erfassten seine Scheinwerfer den toten Wolf und ließen dessen Augen unheimlich aufleuchten.
    Coop beugte sich vor, öffnete sein Handschuhfach und holte seine 9-mm-Pistole sowie seine Taschenlampe heraus. Er stieg aus dem Wagen und richtete den Lichtkegel auf den Boden. Natürlich gab es Fußspuren. Unter anderem seine eigenen vom Vorabend, als er das Tor geöffnet hatte.
    Auf dem Reservatgelände entdeckte er keine, die frischer waren als seine eigenen. Immerhin. Trotzdem lief er in seinen Fußstapfen auf den Wolf zu.
    Soweit Coop das auf den ersten Blick beurteilen konnte, hatte das Tier zwei Kugeln abbekommen - eine in den Rumpf und eine in den Kopf. Der Kadaver fühlte sich kalt an, und die kleine Blutlache war gefroren.
    Die »Botschaft« war also bereits vor mehreren Stunden überbracht worden.
    Er sicherte seine Waffe und steckte sie in die Tasche. Als er nach seinem Handy griff, hörte er, wie sich ein Wagen näherte. Obwohl er bezweifelte, dass der Überbringer dieser Botschaft so schnell zurückkommen würde,
geschweige denn mit dem Auto unterwegs wäre, ließ Coop seine Hand in die Hosentasche gleiten und umklammerte den Griff seiner Waffe.
    In der Dämmerung war es neblig grau, doch im Osten färbte sich der Himmel schon rot. Er ging zurück zum Wagen und machte die Scheinwerfer aus. Nachdem er kurz am Tor gewartet hatte, sah er, dass ihn sein Instinkt nicht getrogen hatte. Der Jeep wurde langsamer. Als er in die Kurve fuhr, hob Coop die Hand, um ihn zum Halten zu bewegen.
    Er kannte den Mann, der auf der Beifahrerseite ausstieg, vom Sehen, aber nicht seinen Namen. »Bleiben Sie vom Tor weg«, befahl Coop.
    Auf der Fahrerseite stieg Tansy aus und suchte Halt am Türgriff. »Oh mein Gott.«
    »Bitte bleib vom Tor weg«, wiederholte er.
    »Lil.«
    »Es geht ihr gut«, sagte Coop zu Tansy. »Ich komme gerade aus ihrer Hütte. Bitte sei so gut und benachrichtige Willy, den Sheriff. Steig wieder in den Wagen und ruf ihn an. Sag ihm, dass jemand einen toten Wolf am Tor hinterlegt hat. Er wurde von zwei Kugeln getroffen, soweit ich das erkennen kann. Ich möchte, dass ihr im Wagen wartet, und fasst bitte nichts an. He, Sie!« Er zeigte auf den Mann.
    »Äh, Eric. Ich bin ein Praktikant. Ich wollte nur …«
    »Bleiben Sie im Wagen. Wenn die Geier zurückkommen, hupen Sie. Ich werde Lil holen.«
    »Wir erwarten ein paar Freiwillige heute Morgen.« Tansy stieß eine heftige Atemwolke aus, dann eine kleinere. »Und die anderen Praktikanten. Sie dürften bald hier sein.«

    »Wenn sie kommen, bevor ich zurück bin, haltet sie bitte vom Tor fern.«
    Er ging wieder zu seinem Truck und fuhr rückwärts, bis er eine Wendemöglichkeit gefunden hatte. Dann drehte er rasch um und gab Gas.
    Sie stand bereits draußen auf dem Weg, der von ihrer Hütte zu den Büros führte. Als sie ihn sah, stemmte sie die Hände in die Hüften und runzelte wütend die Stirn.
    »Was ist denn jetzt schon wieder? Wir haben hier morgens viel zu tun.«
    »Du musst sofort mitkommen.«
    Das Stirnrunzeln verschwand. Sie stellte keine Fragen. Sein Tonfall, seine Augen sprachen eine eindeutige Sprache.
    »Hol eine Kamera«, rief er, als sie auf den Truck zulief. »Eine Digitalkamera. Los, beeil dich!«
    Wieder stellte sie keine Fragen, sondern rannte zur Hütte. Es dauerte keine zwei Minuten, bis sie mit einer Kamera und ihrem Gewehr wieder da war.
    »Raus mit der Sprache!«, sagte sie, als sie in den Truck sprang.
    »Da hängt ein toter Wolf über deinem Tor.«
    Sie sog scharf die Luft ein. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ihre Hand den Gewehrlauf umklammerte. Aber ihre Stimme blieb ruhig.
    »Erschossen? Wie der Puma?«
    »Soweit ich das erkennen kann, hat er zwei Mal geschossen. Es gibt kaum Blutspuren,

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