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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Zähne zusammen, hielt sich krampfhaft fest, damit sie nicht gegen die Windschutzscheibe flog, und bereute ihre grandiose Idee, Luke das Fahren mit dem Pistengerät beizubringen. »Peilst
du eigentlich jeden verdammten Stein und jeden Baumstumpf gezielt an?«
    »Sie tragen nun mal keine Warnschilder.« Er schubste Max auf den Rücksitz. »Ich kann sie nicht sehen, weil sich wegen des Atems von Max die Scheiben beschlagen.«
    »Warte. Halte hier an«, sagte sie. »Ich glaube, das ist die Abzweigung, die wir nehmen müssen.«
    »Du glaubst?«
    Cam warf ihm einen ungehaltenen Blick zu. »Ich war seit Jahren nicht mehr so weit oben im Norden. Sobald die Sonne aufgeht, kann ich mich wieder orientieren.« Sie schaltete den Motor ab. Als sie die Tür öffnete, fiel sie fast hinaus, als Max sich an ihr vorbeidrängte. »Okay, du Riesenbaby, es wird Zeit, dass wir ein paar Regeln festlegen«, sagte sie und sprang dem Hund hinterher. Sie bekam den Labrador am Kopf zu fassen und hielt ihn knapp vor sich. Ihre Nase war nur wenige Zoll von der Hundeschnauze entfernt. »Also: Erstens wartest du ab, bis ich sage, dass du raus darfst. Und zweitens: Du bleibst mit Tigger auf dem Rücksitz. Solltest du wieder versuchen, zu uns nach vorne zu rutschen, dann landest du bei unserer Ausrüstung auf dem Dach.«
    »Na, hoffentlich merkt er sich das«, meinte Luke und ging mit Tigger auf dem Arm um die Pistenraupe herum. Er blieb stehen, um sich im spärlichen Licht
der anbrechenden Morgendämmerung die Umgebung anzusehen. »Es mag Jahre her sein, seitdem du hier oben warst, aber ich habe vor Kurzem diese Wälder zwei Monate lang durchstreift. Dieser Forstweg führt den Südhang des Springy Mountain hinauf.« Er zeigte in die andere Richtung. »Und dieser Weg bringt uns näher zum See und dann weiter zur Nordseite des Berges.«
    »Dann sollten wir wohl diese Richtung nehmen«, sagte sie. »Schließlich beweisen deine Flugbahndaten, dass der Satellit von Norden gekommen ist.«
    »Nur kann das nicht sein«, widersprach er. »Aufgrund seiner Umlaufbahn zum Zeitpunkt des Defektes hätte der Podly auf der Südseite des Springy abstürzen müssen.«
    Camry, die den Schnee niedertrampelte, um für Tigger ein Plätzchen zu schaffen, hielt inne und schaute ihn an. »Du willst also dasselbe Waldgebiet durchstreifen, das du bereits zwei Monate lang durchkämmt hast? Möchtest du denn nicht lieber dort suchen, wo der Satellit tatsächlich abgestürzt ist? Ich weiß nämlich zufällig, dass er sich auf der Nordseite des Berges befindet.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wie das?«
    »Weil ich seine Landung vom Anfang bis zum Ende beobachtet habe.«
    »Du hast den Absturz wirklich gesehen?«
    Cam nahm ihm Tigger aus den Armen und stellte den Dackel auf dem niedergetrampelten Schnee ab. »Damals bekam Winter ihr Kind, und meine anderen Schwestern und ich saßen in Erwartung des großen Ereignisses auf der Mole vor ihrem Haus. Da bemerkten wir etwas, das wir für einen Meteor hielten; er fegte über den Himmel genau auf den Springy Mountain zu. Er kam von Norden und flog nach Süden. Wir alle haben ihn gesehen, doch genau in diesem Moment trat Mom aus dem Haus und rief uns zu, dass wir eine kleine Nichte bekommen hätten. Ich habe die ganze Sache dann bis zum Samstag vergessen, als du mir sagtest, der Podly wäre vergangenen Juni nördlich von Pine Creek abgestürzt.«
    Luke starrte sie mit offenem Mund an. »Dann müssen wir also in den Norden. Warte, du hast gerade gesagt, du hättest vor Winters Haus gesessen. Hat sie denn zu Hause entbunden?«
    Camry nickte. »Meine Mutter und alle meine Schwestern haben ihre Kinder zu Hause bekommen. Das hat bei den MacKeages Tradition.«
    Wieder blieb ihm der Mund offen stehen.
    »Was ist daran so ungewöhnlich?«, fragte sie. »Schon als wir noch in Höhlen lebten, bekamen Frauen ihre Kinder zu Hause.«
    »Aber was ist, wenn etwas schiefgeht? Das nächste Krankenhaus ist meilenweit entfernt!«
    Als sie sah, dass Tigger ihr Geschäft erledigt hatte, setzte sie die Hündin in die Schneeraupe, dann wandte sie sich wieder Luke zu. »Man könnte auch sagen, dass relativ leichte Geburten ebenfalls zu unseren Familientraditionen gehören.«
    Lukes Miene nahm einen undurchschaubaren Ausdruck an. »Wenn du ein Baby bekommen solltest … würde man von dir auch eine Hausgeburt erwarten?«
    »Von mir erwarten? Nein, das wohl nicht. Alle meine Schwestern entschlossen sich, ihre Kinder zu Hause mit Hilfe einer Hebamme auf die

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