Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Sinn nach einer Partie Whist. Ist ein verteufelt gutes Spiel - und der letzte Schrei im Salon der Königin.«
    »Ich werde die Karten holen«, erbot sich Polly »Nein, Liebes, ich werde sie holen«, kam ihr Nick zuvor. »Du gehst jetzt besser zu Bett.«
    »Aber ich bin noch gar nicht müde«, protestierte Polly. »Ich möchte Euch zusehen, wie Ihr spielt.« »Und dafür wirst du dann morgen früh todmüde sein«, widersprach Nick.
    »Das wäre ich nicht, wenn wir nicht schon in aller Herrgottsfrühe -« Der Anblick von Nicks Miene ließ sie verstummen. Küchenmägde stritten nicht mit ihrem Herrn, und auch einer Dame stand dieser öffentlich vorgebrachte Protest nicht gut zu Gesicht.
    »Sag Gute Nacht«, wies Nick sie mit leiser Stimme an. »So wie es sich gehört.«
    »Ich wünsche Euch eine gute Nacht, Mylord.« Polly machte einen Knicks vor ihm, ehe sie mit peinlicher Sorgfalt den Salon durchquerte, um sich von jedem anderen der Herren mit einer höflichen Floskel zu verabschieden, wenn auch mit ausdrucksloser Miene. Dennoch entging den Männern die Aura gekränkter Enttäuschung nicht, mit der sie den Raum verließ.
    Richard lachte leise, als sich die Tür hinter ihr schloss. »Mit diesem Geschöpf hast du dir ja einiges aufgeladen, Nick.«
    »Ja.« Nicholas grinste. »Anders würde ich es aber nicht haben wollen. Was denkt ihr?« Er blickte Sir Peter und den Major mit erhobenen Brauen fragend an.
    »Eine atemberaubende Schönheit. Du hast wirklich nicht übertrieben, Richard«, meinte Sir Peter. »Ich muss zugeben, wir hatten gehofft, unser unerwarteter Besuch würde uns einen kleinen Blick auf sie gestatten. Woher kommt sie, Nick?«
    Nick zog an seiner Pfeife und schüttelte den Kopf. »Das ist ein Geheimnis, das ich gern für mich behalten möchte, Peter. Das ist eine Sache zwischen Polly und mir.« Zwar wusste Richard Bescheid, doch das Geheimnis war bei ihm so sicher aufgehoben, als hätte er nie davon gehört. »Meint ihr, sie wird Buckingham für sich einnehmen können?«, fragte Nick.
    »Und auch jeden anderen, den sie sich aussucht«, versicherte Major Conway und nahm eine Prise Schnupftabak. »Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich vorhin so verplappert habe. Natürlich ist mir klar, dass sie nicht das Geringste ahnen darf, dass wir noch andere Absichten hegen, als nur die Dummheit des Königs und die Intrigen der Kabale zu beklagen.«
    »Es ist ja nichts passiert«, entgegnete Nick gelassen. »Du hast es noch früh genug bemerkt. Aber euer Besuch kam gerade rechtzeitig.« Zumindest in einer Hinsicht, wie er sich mit einem reumütigen Lächeln eingestehen musste. »Ich hatte mir ohnehin gewünscht, dass ihr sie euch einmal anseht und ein Urteil fällt, bevor ich den nächsten Schritt unternehme.« Er ließ den Blick über die gespannt lauschende Gruppe schweifen. »Wenn alle damit einverstanden sind, sollten wir uns daranmachen, den Plan in die Tat umzusetzen.« »Du willst sie von hier fortbringen?«
    »Sobald ich eine passende Unterkunft für sie gefunden habe, Richard.«
    »Und dann willst du sie zu deiner Mätresse machen?«, fragte der Major ohne Umschweife. »Wahrscheinlich aber noch, bevor du sie Killigrew vorstellst, habe ich Recht?« »Das hatte ich zumindest vor«, entgegnete Nick nüchtern.
    »Um sie fest mit den Ketten der Liebe an dich binden«, murmelte Richard und warf Nick einen prüfenden Blick zu. »Die der Dankbarkeit scheinen ja ziemlich gut zu sitzen.«
    »Noch nicht ganz, aber das werden sie, wenn ich Polly von Margarets Beaufsichtigung erlöse«, ergänzte Nick mit einem nachsichtigen Schmunzeln. »Für ihre gegenwärtige Lage besteht nämlich wahrlich kein Grund zur Dankbarkeit, auch wenn sie durchaus Freude am Unterricht zeigt.« Nick nahm einen Schluck von seinem Wein. »Habt ihr keine Idee für ihre Unterbringung?«
    »Auf jeden Fall nicht Covent Garden«, erklärte Richard. »Du willst doch wohl nicht, dass der Einfluss der Huren auf sie abfärbt. Unter deinem Schutze zu stehen ist eine Sache, aber im Grand Seraglio zu wohnen kommt nicht infrage.«
    »Nein, wohl kaum«, stimmte Sir Peter ihm zu. »Aber die Drury Lane könnte passen. Dort gibt es recht ehrbare Häuser und anständige Hauswirte, trotz der Nähe zu Covent Garden.«
    »Richtig, außerdem ist es nahe beim Theater«, bestätigte der Major. »Dort wird sie keinen Verdacht erregen.« »Und du kannst kommen und gehen, ohne allzu viel Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen.« Richard lächelte. »Dort herrscht ein solch

Weitere Kostenlose Bücher