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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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Begeisterung, mit der sie sich mit dem Kopf voran in eine Schneewehe stürzte. Nach und nach erschienen noch mehr Menschen in der Straße, blinzelten verwundert in den blendenden Schnee und riefen wohlmeinende Grüße. Ein oder zwei Schneebälle flogen durch die Luft - eine sportliche Betätigung, die bei Polly sogleich auf Begeisterung stieß. Im Handumdrehen war sie in eine fröhliche Schlacht mit einigen Stallburschen geraten, und ihre erst kürzlich entdeckte Würde zerstob in alle vier Himmelsrichtungen, bis Richard De Winter erschien. Er kam auf einem mächtigen Tier angeritten, das seinen Mangel an Eleganz eindeutig durch Kraft ausglich, während es sich mit hoch erhobenen Hufen einen Weg durch die Schneeverwehungen bahnte. Lord De Winter wurde die Ehre zuteil, mit anzusehen, wie sein alter Freund Nicholas und Stammgast am Hofe von König Charles von einem lachenden Mädchen einen Schneeball mitten ins Gesicht bekam, während sie selbst spottend durch den Schnee tänzelte und den Wurfgeschossen der anderen geschickt auswich. Mit lautem Gebrüll stürzte Nicholas sich auf den tanzenden Kobold, um Rache zu nehmen, doch Polly nahm quietschend und mit wild flatterndem Umhang Reißaus.
    »Was ist es doch für ein erfreulicher Anblick, Kindern beim Spielen zuzuschauen«, höhnte Richard.
    Als er die vertraute Stimme hinter sich hörte, gab Nicholas seine Verfolgungsjagd auf, drehte sich lachend um und wischte sich den Schnee von Gesicht und Mantel. »Oh, Richard, du kommst gerade recht. Und du bist recht kühn. Sind die Straßen wieder passierbar?« Ein Schneeball flog durch die Luft und traf De Winters Pferd am Hals. Mit einem verärgerten Wiehern warf es den Kopf in den Nacken, worauf die Männer herumwirbelten, um nach dem Übeltäter Ausschau zu halten.
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung«, sagte Polly, eine Hand vor den Mund geschlagen und die Augen erschrocken aufgerissen. »Er... er ist mir irgendwie ganz von allein aus der Hand geflogen.« Sie stapfte durch den Schnee auf die beiden Herren zu. »Lord De Winter, ich wünsche Euch einen guten Tag.« Sie streckte die Hand aus und lächelte, wobei die Kapuze von ihrem Kopf rutschte und den Blick auf das strahlende Gesicht freigab, eingerahmt von einem Zopfkranz, der tiefgolden in der Sonne glänzte. »Bitte vergebt mir, Sir. Ich hatte noch nicht ganz begriffen, dass die Spielstunde vorbei ist.«
    »Da gibt es nichts zu vergeben«, entgegnete De Winter gut gelaunt und schwang sich aus dem Sattel. »Glaubst du, einer deiner Spielgefährten lässt sich dazu überreden, sich um mein Pferd zu kümmern?«
    Nicholas winkte einen der Burschen herbei, und das Tier wurde seiner Obhut übergeben. »Polly, erkundige dich doch bitte, ob die Hauswirtin die Zutaten für eine Punschbowle im Haus hat. Würdest du das tun?«
    »Ja, Mylord. Gewiss, Mylord. Wünscht Ihr sonst noch etwas, Mylord?« Polly knickste, und griff nach einer Hand voll Schnee, als sie sich wieder aufrichtete. Gedankenverloren klopfte sie den Schnee zwischen ihren Händen zurecht und lächelte freundlich.
    De Winter zupfte mit peinlicher Sorgfalt die Spitzenkante an seinem Handschuh zurecht. »Mistress Wyat«, wiederholte Nicholas, »wärt Ihr wohl so freundlich, Hauswirtin Benson zu bitten, mir die Zutaten für eine Punschbowle zukommen zu lassen? Ich wäre Euch auf ewig zu Dank verpflichtet.« Polly warf nachdenklich den Schneeball von der einen Hand in die andere.
    »Man sollte stets so klug sein zu erkennen, wann man einen Punkt errungen hat«, erklärte De Winter leise. »Selbst beim Sport.«
    Polly warf ihm einen scharfen Blick zu, sah die lächelnden grauen Augen und ließ den Schneeball mit einem leisen Lachen auf den Boden fallen. »Ihr seid ein guter Ratgeber, Sir. Kommt doch mit herein und wärmt Euch ein wenig auf. Und ich werde nachsehen, was wir unseren Gastgebern entlocken können.« Damit verschwand Polly in Richtung der Wohnung der Bensons, während Nicholas seinen Freund in dem Salon im Obergeschoss führte. »Eine bemerkenswerte Veränderung«, stellte Richard fest und trat vor das Kaminfeuer.
    Nicholas ahnte, dass sich die Bemerkung seines Freundes nicht auf seine neue Umgebung bezog, und nickte. »Sie beweist beim Lernen eine große Leichtigkeit und passt sich mühelos an. Ich glaube nicht, dass Killigrew bei ihr noch irgendetwas vermissen wird.«
    »Und die Ketten ...?« Richard nahm eine Prise Schnupftabak und vermied diskret den Blickkontakt mit seinem Freund.
    »An Ort und

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