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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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dachte, Mr. Grady hätte den letzten Beitrag.« Jetzt schloss sich uns auch Claudia an. »Was soll das? Wieder eine Änderung?«
    Ich hob beide Hände. »Ich nehme das, was euch am besten passt. Erster, zweiter, letzter Platz, sucht euch was aus.«
    »Nein, Jaime, ich fürchte, das geht nicht«, sagte Becky. »Du hast den letzten Platz, ich kann das nicht mehr ändern.«
    Sie warf nervöse Blicke in meine Richtung, während sie sprach. Wäre ich eine der beiden anderen gewesen, hätte ich diese Blicke so interpretiert, dass Becky in der Tat Anweisungen hatte, an die sie sich halten musste – nämlich meine. Wenn ich jetzt protestierte, stand ich da wie eine doppelzüngige Diva. Nahm ich Becky zur Seite, würde ich den Verdacht einer privaten Absprache nur bestätigen.
    Verdammt noch mal, das hatte ich nicht gebraucht. Es war schwierig genug, diese albernen Séancen durchzuziehen, wenn ich an nichts anderes denken konnte als an diese Kindergeister. Es kostete mich eine Menge Selbstbeherrschung, nicht einfach zu sagen »Schießt in den Wind« und dem ganzen Unternehmen den Rücken zu kehren. Zum Teufel mit der Show. Zum Teufel mit meiner Zukunft im Fernsehgeschäft. Ich hatte wichtigere Dinge zu erledigen – und außerdem Dinge, die ich
lieber
tat.
    Ich zwang mich zu den aktuellen Problemen zurück. Claudia drangsalierte Becky, und Angelique brachte spitze Bemerkungen über Extrawürste an, und dann stellte ich fest, dass der Kameramann in drei Meter Entfernung stand und das Gezänk filmte.
    »Becky«, murmelte ich.
    »Es tut mir leid, Claudia, aber wenn die Reihenfolge einmal festgelegt ist …«
    Ich hustete und gab Becky einen kleinen Wink zu dem Kameramann hin.
    Sie warf einen Blick in seine Richtung und sprach dann weiter: »Wenn Mr. Grady ein Problem mit dieser Show hat, dann schlage ich ihm vor, er soll sich direkt an Mr. Simon wenden, denn …«
    Ich entschuldigte mich und entfernte mich vom Schauplatz.
     
    Die Séance ließ sich nicht gut an. Angelique traute den Informationen nicht, die ich ihr gegeben hatte, bezeichnete Gabrielles Ehemann als einen Fußballspieler und sprach von Einschusslöchern, obwohl die Frau erstochen worden war. Dann sah sie an Beckys Gesicht, dass sie Unsinn redete, und versuchte die Séance mit langweiligen persönlichen Anekdoten zu retten – Gabrielle erinnerte sich daran, wie ihre Mutter ihr das Haar gebürstet hatte, Gabrielle war gern barfuß gegangen, Gabrielle liebte junge Hündchen – die Art Geschichten, die unmöglich zu belegen oder zu widerlegen sind.
    Weiter zu Grady, der sich an den Fall wahrscheinlich undeutlich erinnerte, aber nicht gut genug, um etwas zu riskieren; also stieß er auf einen spanischen Konquistadoren, der seinerseits auf einen heidnischen Kult gestoßen war, und behauptete, der Geist sei so stark, dass er Gabrielle blockierte.
    Dann war ich an der Reihe. Becky konnte ihre Aufregung kaum verbergen. Indem sie mir das letzte Segment zugeteilt hatte, hatte sie mir zugleich die beste Gelegenheit gegeben, die Details zu verwenden, die sie geliefert hatte.
    Ich holte meine Fensterglasbrille aus der Handtasche und korrigierte meine Steckfrisur von ›halb aufgelöst‹ zu etwas Korrekterem – weniger sexy, eher akademisch. Dann ließ ich mich dabei filmen, wie ich unter der Nymphe mit den D-Cups saß und ernsthaft erklärte, welche »Herausforderungen« diese Séance barg.
    Die geographische Verbindung zu Gabrielle war vorsichtig ausgedrückt dürftig, was vermutlich erklärte, warum niemand Gabrielle kontaktieren konnte. Selbst wenn wir am Schauplatz ihrer Ermordung gewesen wären, bezweifelte ich sehr, dass die Ergebnisse angesichts ihres traumatischen Todes brauchbarer ausgefallen wären. Wir hatten zwar gehofft, ihr die Bürde leichter zu machen, indem wir der Welt ihre Geschichte erzählten, aber wir würden akzeptieren müssen, dass sie selbst offenbar noch nicht so weit war, dies zu wollen. Eines Tages würde die Welt vielleicht die Umstände ihres tragischen Todes erfahren.
    Schnitt.
    »Was zum Teufel sollte denn das jetzt?«, wollte Becky wissen, als ich mein Handy auf Nachrichten von Jeremy überprüfte.
    Ich klappte das Gerät zu. »Was ist das Problem?«
    »Du hast Gabrielle Langdon nicht kontaktiert, das ist das Problem.«
    Ich seufzte. »Es ist der Schauplatz. Ich hätte mich mehr reinhängen können, aber nach Tansy Lane hatte ich das Gefühl, es ist besser, wenn ich nicht den Eindruck erwecke, als wollte ich die anderen in den

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