Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
Denn ob sie es nun zugeben wollte oder nicht, sie hatte definitiv ein Problem mit der bevorstehenden Hochzeit ihrer Mutter.
„Madison“, sagte er leise ihren Namen.
Sie wandte sich überrascht zu ihm um. „Stone? Was machst du denn hier?“
Ohne zu zögern, durchquerte er den Raum, schloss Madison in die Arme und küsste sie. Der Wunsch, sie zu berühren, sie zu riechen und zu schmecken war einfach zu stark.
Als Madison sehnsüchtig aufstöhnte, erschauerte er heiß.
Rasch löste er sich von ihren Lippen – bevor er dazu nicht mehr in der Lage war. „Du warst sehr still nach dem Abendessen. Ist alles in Ordnung?“
Sie schmiegte ihre Wange an seine Brust, nickte stumm.
„Die beiden sind sehr glücklich zusammen“, bemerkte er vorsichtig.
Madison straffte sich und sah zu ihm auf. „Ich weiß. Das macht es ja so traurig. Sie haben sich all die Jahre geliebt und konnten nicht zusammen sein.“
„Ja, mein Onkel hat es mir erzählt.“ Diese außergewöhnliche Liebesgeschichte hatte ja selbst den sonst eher unsentimentalen Stone melancholisch gestimmt.
„Es war Liebe auf den ersten Blick“, meinte Madison seufzend.
Stone blickte auf sie hinunter. „Und wie geht es dir damit?“
Sie wusste, worauf er hinauswollte. Schließlich war der Mann, den ihre Mutter statt Corey geheiratet hatte, ihr Vater.
„Eigentlich tun sie mir alle drei leid“, sagte sie schließlich. „Vielleicht gab es auch im Leben meines Vaters eine Frau, die er viel lieber geheiratet hätte? Wer weiß das schon. Es ist vollkommen absurd, wenn Eltern die Ehe ihrer Kinder arrangieren. Ich würde das meinen Kindern niemals antun.“
„Du möchtest Kinder?“, hakte Stone nach. Warum fing sein Puls plötzlich an zu rasen?
Lächelnd blickte sie hoch. „Ja. Später mal.“
Das hieß also, sie würde eines Tages heiraten wollen. Natürlich würde sie das. Verdammt … Er war sich nicht sicher, wie er diesen Gedanken fand. „Du solltest jetzt schlafen. Es war ein langer Tag.“
Ihre Augen blitzten. „Ich gehe nur ins Bett, wenn du mitkommst.“
Stone schüttelte den Kopf. „Keine gute Idee, glaub mir. Das Zimmer deiner Mutter und meines Onkels ist am anderen Ende des Flurs.“ Und er bezweifelte stark, dass er einfach nur still neben ihr liegen konnte.
„Bitte. Ich verspreche dir, dass ich ein braves Mädchen sein werde. Ich möchte nur, dass du noch ein wenig bei mir bleibst.“
Ein Blick genügte, und er wusste sofort, dass sie nicht vorhatte, brav zu bleiben. Also würde er die Kontrolle für sie beide behalten müssen. „In Ordnung, dann ab ins Bett. Ich leiste dir noch ein bisschen Gesellschaft, damit du dich nicht alleine fühlst.“
„Danke, Stone.“
Sie schlüpfte unter die Decke und schmiegte sich in Löffelchenposition eng an ihn, während er es sich neben ihr bequem machte. Er spürte ihren Rücken und die Rundung ihres Pos und war sich sicher, dass sie seine offensichtliche Erregung sofort bemerkt hatte.
„Wäre es nicht angenehmer für dich, wenn du die Hose ausziehst?“, fragte sie dann auch sanft.
Er zog sie fester in die Arme. „Schlaf jetzt, Madison“, raunte er ihr leise ins Ohr.
„Bist du sicher, dass du das möchtest?“
„Ja, absolut sicher.“ Das stimmte zwar nicht, aber unter diesen Umständen blieb ihm keine andere Wahl. Die neugierigen Blicke von Corey und Abby waren ihm nicht entgangen. Die beiden brannten darauf zu erfahren, ob zwischen ihm und Madison irgendwas lief. Auch wenn sie zu rücksichtsvoll gewesen waren, um irgendwelche Fragen zu stellen. Die Tatsache, dass Madison und er zwei Tage in der Hütte im Wald verbracht hatten, sprach eigentlich schon für sich …
Einige Stunden später erwachte er vom Heulen eines Kojoten. Stone nahm Madisons ruhigen Atem neben sich wahr, beugte sich über sie, um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen, bevor er vorsichtig aufstand und zur Tür schlich. Es dämmerte schon. Höchste Zeit, in sein eigenes Zimmer zurückzukehren.
Bevor er die Tür öffnete, blickte er sich noch einmal zu Madison um. Plötzlich wusste er eines mit felsenfester Überzeugung: Wäre er vor dreißig Jahren an Coreys Stelle gewesen – niemals hätte er zugelassen, dass die große Liebe seines Lebens einen anderen Mann heiratet! Absolut ausgeschlossen.
13. KAPITEL
Die folgenden zwei Wochen flogen nur so dahin. Stone half seinem Onkel bei der Arbeit und widmete sich abends seinem Buch. Madison wiederum nutzte die Zeit, um sich an die neue Situation
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