Lockruf des Glücks
Liebesleben?«
»Ich...«
Sie war kurz davor zu sagen, dass es keines gab, aber sie sah gerade noch ihre Torheit und fuhr fort:
»Es ist befriedigend – nicht dass es dich irgendetwas anginge.«
»Du lügst schon wieder, Megan«, sagte er spöttisch. »Ich weiß alles über dein Liebesleben. Du warst in den letzten drei Jahren mit genau fünf Männern verabredet. Mit dreien von ihnen bist du ein einziges Mal ausgegangen. Mit keinem von ihnen hast du auch nur eine Nacht verbracht.«
Ein Hitzeschwall flutete sekundenschnell vom Mieder ihres Kleides nach oben. Flecken zeigten sich im Nacken und im Gesicht. Eine Wut, die so gewaltig war, dass es sie selbst erschreckte, füllte jede Pore. »Du...«
Er brachte sie zum Schweigen, indem er seinen Zeigefinger auf ihre Lippen legte. »Dieser begehrenswerte Mund sollte nicht die Beleidigungen aussprechen, die dir gerade im Kopf herumschwirren. Abgesehen davon bist du zu Hause.«
Bevor sie wieder zu Sinnen kam, hatte er sie aus dem Rücksitz gezogen. Die Nachtluft war vom Geruch der frühen Sommerblumen erfüllt. Eine Brise kühlte ihre erhitzte Haut, aber nicht die Wut, die in ihr kochte. Sie war so aufgebracht, dass sie Schwierigkeiten hatte, den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken.
Er griff um sie herum, zog theatralisch den Schlüssel aus ihren zitternden Händen und schloss die Tür spielend auf. Augenblicke später waren sie im Inneren des dunklen Hauses, und Megan wurde gegen die Wand des Foyers gepresst.
»Nein!«, keuchte sie, als sich sein Mund auf sie heruntersenkte. Sie kämpfte gegen ihn an, drückte gegen die steinharte Mauer seiner Brust, warf ihren Kopf von einer Seite zur anderen, um sich den unverfrorenen Forderungen seines Mundes zu entziehen.
Er umfasste beide Handgelenke mit eiserner Faust, hob ihre Arme über den Kopf und hielt sie fest. Mit der anderen Hand hielt er ihr Gesicht an den Wangen wie in einem Schraubstock gefangen, damit sie sich nicht bewegen konnte, während seine Lippen über ihren Mund wanderten. Sosehr sie ihn der Anmaßung bezichtigen wollte, so wenig konnte sie ihn der Brutalität bezichtigen. Seine Lippen waren nicht hart oder verletzend, sondern weich und überzeugend, als er sie einmal, zweimal, ein drittes Mal küsste und sein Mund mit jeder Berührung länger auf ihren Lippen verweilte.
Tief in ihrem Inneren begann sich ein Knoten der Anspannung zu lösen, sich auszubreiten und die erogenen Zonen ihres Körpers zu berühren. Unerfülltes Verlangen, das sich in den dunkelsten Untiefen verborgen hatte, wagte sich heraus, erprobte seine Freiheit und wanderte, wie es wollte.
Als Joshs Zunge ihre Lippen erforschte und sie dann aufdrückte, um an ihren Zähnen entlangzustreichen, hörte sie ihr eigenes leises Wimmern der Hoffnungslosigkeit, der hilflosen Verzweiflung. Dagegen anzukämpfen, es zu verleugnen, war eine sinnlose Übung. Sie wollte diesen Mann. Sie hatte ihn immer gewollt. Und er wusste es.
Diese unhaltbare Tatsache konnte sie nicht daran hindern, diesen einen verbotenen Kuss zu genießen. Sie würde später mit sich selbst dafür ins Gericht gehen. Reue war immer für später reserviert. Jetzt überzeugte sie sich selbst, dass es sinnlos war, gegen seine überlegene Kraft anzukämpfen.
Eifersüchtig nahm er ihren Mund. Seine Zunge plünderte ihn, bis sein Herrschaftsanspruch zweifelsfrei etabliert war, dann küsste er sie mit Muße. Er kostete die nach Honig schmeckenden Falten ihres Mundes aus, tauchte seine geschmeidige Zunge immer tiefer und tiefer, um jeden süßen Geschmack einzufangen.
Sie stand bewegungslos, wagte es nicht, sich zu beteiligen. Jeden Nerv in ihrem Körper, der danach rief, an dieser Orgie der Empfindungen teilzunehmen, hielt sie fest am Zügel. Erst, als seine Hand geschickt an ihrem Nacken und Hals hinunterglitt und begann, die Knöpfe ihres Oberteils aufzuhaken, erkannte sie, dass sie nahe daran war, sich zu ergeben.
Sie zog ihren Mund unter seinem weg. »Nein Josh«, sagte sie und versuchte sich von ihm wegzudrehen, erreichte aber damit nur, dass sie bemerkte, wie stark seine Erregung war. Der harte Beweis an der Mitte ihres Körpers versetzte sie in Panik. Oder war es ihre eigene durchdringende Reaktion, die sie in Panik versetzte?
»Nein!«
»Megan«, murmelte er mit einem heiseren Flüstern, als er schließlich die Knöpfe geöffnet hatte und seine Handfläche auf der üppigen Kurve ihrer Brust lag.
»Megan, es gibt ein Gebot, dass du nicht die Frau deines Freundes
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