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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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dieser Situation. Aber was, wenn Lachlan recht hatte? Sie hasste ihre Angst vor dem Wasser, doch noch mehr hasste sie ihre Furcht vor ihrem Vater. Sie würde ihn aller Wahrscheinlichkeit nach nie mehr wiedersehen, aber falls doch würde sie ihn vielleicht wieder anfassen können, ohne vor ihm zurückzuschrecken.
    Hinzu kam, dass sie, sollte sich je eine Möglichkeit dazu ergeben, nicht von hier würde fliehen können, solange sie ihre Angst vor dem Wasser nicht überwand. Sie hatte die Überfahrt mit dem Boot ertragen, weil ihr keine andere Wahl geblieben war. Man hatte sie dazu gezwungen, in dieses Boot zu steigen, aber sie glaubte nicht, dass sie die Kraft haben würde, sich selbst dazu zu zwingen, um die Heimfahrt anzutreten.
    »Die Schwimmstunden werden dir auch über deine Langeweile hinweghelfen«, gab Lachlan mit einem schlauen kleinen Lächeln zu bedenken.
    »Und dazu führen, dass ich ertrinke.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast zu wenig Vertrauen zu mir.«
    Sie dürfte ihm gar nicht vertrauen, und warum sie es tat, war ihr ein Rätsel.
    »Ich kann dir nicht vertrauen«, sagte sie, um nicht nur ihn, sondern auch sich selbst daran zu erinnern.
    Sie fragte sich allerdings, ob die Worte in seinen Ohren nicht ebenso falsch klangen wie in ihren. Denn wider besseres Wissen konnte sie nicht bestreiten, dass sie ihm tief in ihrem Innersten vertraute, und das zu wissen machte sie sehr wütend auf sich selbst.
    »Und ob du das kannst.«
    »Du hast das Versprechen gebrochen, das du mir gegeben hast.« Daran hätte sie sich besser erinnern sollen, bevor sie ihm ihre geheimsten Erinnerungen anvertraut hatte.
    Was an diesem Mann war es nur, das sie ihre vernünftigsten Überlegungen in den Wind schlagen ließ? Wie konnte sie sich in seiner Gesellschaft in Sicherheit fühlen, wo er doch bewiesen hatte, dass sie alles andere als sicher bei ihm war?
    Er sah tödlich gekränkt aus. »Das habe ich nicht.«
    »Doch, das hast du.«
    »Wie?«
    »Du hattest versprochen, mir nicht wehzutun, aber das hast du - und wie!«, setzte sie bekräftigend hinzu.
    »Was zum Teufel soll das heißen? Ich habe dir nichts angetan.« Seine Stimme klang fast wie ein Knurren.
    Dieser Mann hatte manchmal wirklich etwas von einem Tier. Das musste eine spezielle Eigenschaft der Highlander sein, weil sie bei den Soldaten ihres Vaters so etwas noch nie gesehen hatte. Und wenn die Männer noch so grimmig waren, beschworen sie doch niemals Bilder von Raubtieren in ihr herauf.
    »Wie kannst du behaupten, du hättest mir nichts angetan? Du hast mich verschleppt! Bevor ich dir gesagt habe, ich sei Talorcs Ehefrau, wolltest du mich im Wald zurücklassen, wo ich von einem wilden Tier hätte gefressen werden können. Dann hast du mich gezwungen, die See in einem winzigen Boot zu überqueren. Du hast mich geküsst, nur um zu sehen, ob ich gelogen hatte. Dann hast du deinem Bruder gesagt, ich sei darin so unerfahren, dass ich mit Sicherheit noch unberührt sei.« Ihr Zorn wuchs mit jeder weiteren seiner Sünden, die sie aufzählte.
    »Die Entführung hat dich davor bewahrt, Talorc heiraten zu müssen. Das war ein Geschenk, und das weißt du selbst am besten.«
    »Das ist völlig unerheblich, da du die Absicht hattest, mir zu schaden, und dass deine Taten mir in geringem Maß zunutze kamen, macht deine vielen anderen Sünden nicht ungeschehen.«
    »Mich wundert, dass dein Vater dich nicht in einem Kloster untergebracht hat. Du sprichst wie eine Äbtissin.«
    »Und woher willst du wissen, wie eine Äbtissin spricht?«, höhnte sie.
    »Die Welt zu kennen, ist nötig, um für die Sicherheit meines Clans zu sorgen, und deshalb erwerbe ich mir diese Kenntnisse.«
    »Hmpff.«
    Daraufhin zog er die Augenbrauen hoch, und wieder erschien dieser verführerische Glanz in seinen wolfsähnlichen Augen. »Ich hätte nicht zugelassen, dass du von wilden Tieren aufgefressen wurdest, Emily.«
    »Und wie hättest du das verhindert? Schließlich hattest du vor, mich ganz allein zur Burg zurückgehen zu lassen.«
    »Meine Soldaten hätten dich beschützt.«
    »Das ist keine sehr glaubhafte Geschichte. Als du mich von deinem Pferd herunterhobst, um mich als Botin zu Talorc zurückzuschicken, sollten deine Soldaten mit dir weiterreiten.«
    »Ich hatte zwei Krieger zurückgelassen, die du nie gesehen hast.«
    »Was? Wozu?«
    »Um die Sinclairs zu beobachten.«
    »Du hast Spione dagelassen?«
    »Ja.«
    »Und sie hatten Befehl, mich zu beschützen, wenn ich zu der Burg

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