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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Nie werde ich meine Zugehörigkeit zu Lucas infrage stellen, werde immer hinter ihm stehen, ihm aber auch stets die Wahrheit sagen, selbst wenn es hart ist.«
    Es war anerkennenswert, dass Sienna diese Offenheit nicht abschreckte. Die Sternenaugen wurden nur ein wenig dunkler, weil sie so genau zuhörte. »Und die Wächter?«
    »Auch zu denen besteht ein besonderes Vertrauen, aber … « Es war kaum möglich, den Bund, das energetische Band zu beschreiben, aber es war notwendig, dass Sienna begriff, was es war, deshalb fand Sascha schließlich die richtigen Worte. »Bei mir ist er nie das Alphatier. Er ist immer nur Lucas, der Mann, dem mein Herz gehört.«
    »Ist das nicht … Bist du durch diese Verletzlichkeit denn nicht automatisch die Schwächere? Ein Alphatier ist doch von Natur aus dominant.«
    »Nein, denn er gibt mir ja dasselbe zurück.« Liebte sie mit der ungezähmten Kraft und absoluten Treue des Panthers. »Sogar mehr.«
    »Ich weiß nicht, ob eine solche Beziehung mit Hawke möglich ist«, flüsterte Sienna. »Selbst wenn ich ihn dazu brächte, mir zuzuhören, hinzuschauen.« Sie war nicht mutlos, eher nachdenklich. »Er ist nicht wie Lucas.«
    Sascha wartete ab.
    »Natürlich würde auch Lucas mich mit einem einzigen Schlag töten, wenn ich seiner Meinung nach dich oder das Rudel bedrohen würde«, sagte Sienna. »Aber er ist fröhlich, lacht und spielt.«
    »Hawke sitzt auch der Schalk im Nacken.« Sascha wusste schon nicht mehr, wie oft er mit ihr geflirtet hatte, nur um Lucas auf die Palme zu bringen.
    Sienna schob den Kuchen auf ihrem Teller hin und her. »Mit mir spielt er nie.«
    »Mein Gefährte meint, Wölfe hätten eine sehr spezielle Art zu spielen.« Sascha schüttelte den Kopf. »Er lässt doch zu, dass du ihn ärgerst, nicht wahr?«
    »Aber er hat mich bestraft.«
    Diese missmutig vorgebrachte Bemerkung brachte Sascha zum Lachen. »Du hattest es wahrscheinlich verdient.«
    »Stimmt.« Das Stirnrunzeln galt eher ihr selbst. »Aber er hat mir grünes Licht gegeben, die Hierarchie zu ignorieren, wenn wir allein sind.«
    Sascha setzte sich auf, sie war so erstaunt, dass sich das Kind mit Tritten meldete, um den Grund zu erfahren. Sie strich sich mit der Hand über den Bauch, beruhigte telepathisch den Geist des Kindes und legte die andere Hand auf Siennas Arm. Hoffnung keimte in ihr auf. »Dann solltest du alle Kniffe anwenden, um allein mit ihm zu sein.«

13
    Lara war fast fertig zum Ausgehen und prüfte noch einmal den Sitz ihres Kleides. Es war sonnengelb, sie hatte es aus einem Impuls heraus gekauft und war sicher gewesen, es würde ein kurzes Dasein in ihrem Kleiderschrank fristen, bevor sie es schließlich jemand anderem schenkte. Doch ausgerechnet Drew hatte sie überredet, doch einen Versuch zu wagen, und wer hätte es gedacht: Auf der dunklen Haut sah es wirklich fantastisch aus.
    Der Schnitt war nicht spektakulär. Mit einem viereckigen Ausschnitt, der in breiten Trägern mündete, lag es oben eng an und fiel dann mit weichem Schwung über die Hüften. Es erinnerte sie ein wenig an den Stil der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Dazu passten die Ohrringe, die sie bei einem kurzen Ausflug nach New York in einem kleinen Laden gefunden hatte. Die kleinen Sonnenblumen glitzerten vergnügt in den schwarzen Korkenzieherlocken.
    Sie streifte ein dünnes goldenes Armband über das Handgelenk und schlüpfte in die Sandalen mit den schmalen Riemen, die sie zusammen mit dem Kleid auf einer von Unzufriedenheit und unerklärlicher Unruhe getriebenen Einkaufstour erstanden hatte. Ein Schal zum Schutz vor der kühlen Abendluft und eine süße kleine Vintagetasche rundeten ihr Outfit ab. Sie sah hübsch aus, auch wenn sie wohl nie einen Schönheitswettbewerb gewinnen würde.
    Kurz darauf klopfte es.
    Sie öffnete die Tür. »Du kommst genau richtig«, begrüßte sie den Mann, der vor ihr stand.
    Kieran strahlte sie mit dem Lächeln an, das sein Markenzeichen war – ein tiefes Grübchen erschien auf einer seiner Wangen. »Wollte ja nicht zu spät kommen, wenn es mir doch endlich gelungen ist, die schönste Frau weit und breit zum Ausgehen zu überreden.«
    Kieran flirtete schamlos, seine Haut war ein wenig heller als ihre, den hypnotischen Blick aus den graugrünen Augen hatte er seinem tadschikischen Vater zu verdanken. Er war ein paar Jahre jünger als sie und hatte mehr Herzen gebrochen als die meisten anderen Männer in der Höhle zusammengenommen … doch er wusste auch genau, was er

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