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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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versteinert da, mit Augen so groß wie Teetassen. Dann stieß er einen neuen Schreckensruf aus und lief davon, so schnell es seine plumpen Beine ihm erlaubten.
    »Was ist los, um Himmels willen, Donald? Haben Sie dem armen Kerl etwas getan?«
    Ich ging nach hinten und blickte in den Gepäckraum. Dort sah ich etwas Dunkles, das dem Bein in einer Hose glich. Als ich genauer hinsah, erkannte ich die Leiche von Carter J. Holgate. Man hatte ihn in zusammengekrümmter Stellung, die Knie an der Brust, in meinen Kofferraum gelegt.
    Ich hörte Doris Ashley laut und schrill schreien. Im Nu waren wir von einer Menschenmenge umringt. Frauen schrien hysterisch, und ein Polizist hielt mich am Arm fest.
    »Ist dies Ihr Wagen, Mann?« fragte er.
    »Ja, das ist mein Wagen.«
    Der Beamte herrschte die Umstehenden an: »Zurücktreten, Herrschaften! Zuschauer sind hier überflüssig!«
    Er ließ die Trillerpfeife gellen.
    Ein Mann in der Uniform des Flughafenpersonals näherte sich. Ein paar Sekunden später brauste auch schon ein Funkstreifenwagen mit Sirenengeheul heran.
    Zwei Polizeibeamte in Uniform sprangen heraus. Ich selbst fand mich einen Augenblick danach in ihrem Wagen wieder. Zwei Minuten später saß ich in einem Büro des Flughafens, zwei uniformierte Beamte verhörten mich, ein Mann in Zivil machte Notizen.
    »Wie heißen Sie?« fragte man mich.
    Ich nannte meinen Namen.
    »Zeigen Sie mal Ihren Führerschein.«
    Ich zeigte.
    »Ist das Ihr Wagen?«
    »Er gehört unserer Agentur.«
    »Was wollten Sie hier draußen?«
    »Eine Dame abholen, die mit dem Flugzeug angekommen ist.«
    »Wie heißt sie?«
    Ich sagte es ihm.
    »Ihre Flugnummer?«
    Ich gab ihm auch diese Auskunft.
    »Wer ist der Mann in Ihrem Kofferraum?«
    »Soweit ich das sehen konnte, ist es Carter J. Holgate. Ich bin aber nicht ganz sicher.«
    »Wer ist Carter Holgate?«
    »Ein Grundstücksmakler und Bauunternehmer.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Natürlich. Sonst könnte ich Ihnen doch nicht sagen, wer er ist.«
    »Wann haben Sie ihn zum letztenmal gesehen?«
    »Gestern; genauer gesagt, gestern nachmittag.«
    »Wie ist die Leiche in den Kofferraum Ihres Wagens gekommen?«
    »Das möchte ich auch gern wissen.«
    »Noch etwas?«
    »O ja, noch eine ganze Menge. Ich hatte mit Lorraine Robbins gesprochen. Sie —«
    »Wer ist das?« unterbrach mich der Beamte.
    »Das ist die Sekretärin von Carter Holgate.«
    »Wo wohnt sie?«
    »In Colinda. Miramar-Apartments.«
    »Worüber haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »Über Holgate. Sie machte sich Sorgen um ihn.«
    »Dazu hatte sie augenscheinlich allen Grund. Was sagte sie?«
    »Er war die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen, und sie war deswegen beunruhigt.«
    »Wohnt sie mit ihm zusammen?«
    »Nein. Aber sie wußte, daß er verschwunden war.«
    »Woher wußte sie das?«
    »Wir haben gestern abend beide versucht, ihn zu finden.«
    »Sagten Sie eben, >wir< haben versucht?«
    »Ja. So war es.«
    »Sie waren also mit ihr zusammen?«
    »Stimmt.«
    »Und was haben Sie beide versucht?«
    »Wir versuchten, Carter Holgate ausfindig zu machen.«
    »Warum?«
    »Weil jemand in seinem Büro eingebrochen hatte.«
    »Um welche Zeit war das?«
    »Meinen Sie, als wir nach ihm suchten? Ich weiß es nicht genau. Es war reichlich spät, vermutlich schon Mitternacht vorbei.«
    »Woher wußten Sie, daß jemand in seinem Büro eingebrochen hatte?«
    »Weil wir in seinem Büro waren.«
    »Was haben Sie dort gesucht?«
    »Holgate.«
    »Warum?«
    »Weil ich etwas mit ihm zu besprechen hatte.«
    »Was?«
    »Einen Autounfall.«
    »Was ist das für eine Geschichte mit dem Autounfall?«
    »Ich weiß nicht, ob ich in diesem Augenblick eine Aussage über den Autounfall machen soll.«
    »Aber, aber, Mann«, sagte der Beamte. »Sie sitzen doch ganz schön in der Tinte. Sie sind, wie Ihr Ausweis sagt, Privatdetektiv, und darum sollten Sie genau wissen, woran Sie sind. Es wäre besser, wenn Sie uns klaren Wein einschenkten.«
    »Das tue ich doch.«
    »Nicht, wenn Sie mit der Aussage über einen Verkehrsunfall zurückhalten.«
    Ich fragte ihn: »Was ist mit den beiden Mädchen, die mit mir im Wagen waren?«
    »Hier auf dem Flugplatz?«
    »Ja.«
    »Die werden gerade vernommen.«
    »Eine von den beiden, die Blonde, war in den Unfall verwickelt.«
    »Wie heißt sie?«
    »Vivian Deshler.«
    »Und wie heißt die andere?«
    »Doris Ashley. «
    »Wann haben Sie Doris Ashley getroffen?«
    »Heute morgen.«
    »Um welche Zeit?«
    »Um halb neun. Ich holte sie von ihrer

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