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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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seine Leute retten könnte. Vorher habe ich nicht einmal daran gedacht, es zu versuchen. Es war mir völlig egal.«
    Sie hob den Blick und sah sie ohne die geringste Verstellung an. »Es tut mir nicht leid, dass ich gelogen habe. Es tut mir leid, dass ich euch verletzt habe, aber die Alternative wäre gewesen, bis an mein Lebensende als Dienstmagd zu vegetieren, ohne die Möglichkeit, wenigstens ein paar Pennys zu sparen, und immer in der Angst, ohne Referenzen oder Abfindung hinausgeworfen zu werden. Es war besser, alles zu riskieren, als so weiterzumachen.«
    »Das meine ich aber auch!«, erklärte Deirdre bestimmt. »Am liebsten würde ich dieser Mrs Blake gehörig die Meinung sagen.«
    »Wir hatten keine Ahnung, dass es so schlimm um Edencourt bestellt ist, nicht wahr, Deirdre?« Phoebe schüttelte den Kopf. »Die armen Menschen dort.«
    »Ich glaube nicht, dass Graham es gewusst hat, bevor er die Bücher des Landguts in die Finger bekam. Er macht sich große Vorwürfe und glaubt, dass jede Münze, die er für seichte Unterhaltung ausgegeben hat, irgendeinem Kind das Brot aus dem Mund gestohlen hat.«
    »Aber … das stimmt ja auch«, sagte Phoebe bedächtig. »Jetzt muss er damit leben, was er getan hat. Genau wie du.«
    Sadie richtete sich auf. »Das weiß ich. Graham hatte eine Chance, alles zu ändern, um die habe ich ihn gebracht. «
    Deirdre lachte laut auf. »Sadie, hast du etwa den Eindruck, Graham Cavendish wäre bei der ganzen Angelegenheit ein unschuldiges Opfer?« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sich jedes bisschen schlechtes Gewissen redlich verdient.«
    Phoebe nickte. »Ich nehme an, du warst letzte Nacht nicht allein im Bett.«
    »Was?« Sadie blinzelte. »Wie hast du …?«
    Phoebe lächelte. »Ich habe geraten, aber es sieht so aus, als hätte ich einen Volltreffer gelandet.« Sie warf Deirdre einen Blick zu. »Du schuldest mir eine Haube und zwei Retiküls.«
    Deirdre streckte gedankenverloren die Hand aus. Phoebe schüttelte sie zufrieden. Sadie runzelte die Stirn. »Ihr habt auf Graham gewettet?«
    »Eigentlich auf dich«, sagte Deirdre. »Ich sagte Phoebe, du würdest ihn dir bis zum Ende der Saison schnappen. Und sie hat gewettet, dass du nicht so lange brauchen würdest.«
    Sadie musterte Phoebe.
    Phoebe stand auf. »Sadie, geh jetzt rauf und leg dich hin.« Sie hob eine Hand, als Sadie protestieren wollte. »Sei kein Dummkopf. Du bist zwar nicht unsere Cousine, aber du hast Deirdre das Leben gerettet und mir warst du eine gute Freundin. Wir werden dich wegen der läppischen Summe von zwanzigtausend Pfund nicht auf die Straße werfen.«
    »Achtundzwanzigtausend Pfund«, korrigierte Deirdre sie. »Beim letzten Durchzählen. Diese Anwälte müssen richtig guten Hafer verfüttern.«
    Wie betäubt ließ sich Sadie zu ihrem alten Zimmer bringen. Ein Tablett mit noch mehr dampfendem Tee sowie ein dampfendes Bad erwarteten sie dort.
    Es war noch nicht überstanden. Fortescue brachte eine Botschaft von dem Marquis, er wolle sie sprechen, sobald sie sich frisch gemacht habe.
    Ihr Hochzeitstag hatte nach ihrer Einschätzung mindestens ein Jahr lang gedauert. Erschöpft nahm sie ein stilles Bad, trank den Tee und kleidete sich in das einfachste Kleid von Lementeur, das sie besaß.

    Sadie freute sich nicht darauf, dem mächtigen und einflussreichen Marquis von Brookhaven und seinem fürsorglichen Halbbruder Lord Raphael entgegenzutreten. Die von diesen Männern geliebten Frauen zu belügen, war definitiv eine ihrer größten Dummheiten gewesen.
    Sie hob das Kinn und betrat das Arbeitszimmer des Marquis mit weit ausgreifenden Schritten, die in nichts an Sophies Huschen oder Sofias Schlendern erinnerten. »Guten Tag, Mylords.«
    Calder saß hinter seinem riesigen Schreibtisch. Er erhob sich nicht, sondern schaute sie nur einen Moment lang an. »Sie ist immer noch hier«, sagte er zu seinem Bruder, der mit verschränkten Armen und gerunzelter Stirn neben ihm stand.
    Rafe nickte. »Das sehe ich. Was ich jedoch nicht verstehe, ist, warum dein Butler sie überhaupt ins Haus gelassen hat.«
    Calder zog eine Augenbraue hoch. »Ich habe mir bereits vorgenommen, Fortescue darauf anzusprechen.«
    »Gibt’s was, was ich für Euch tun kann, Mylord?«
    Sadie zuckte nicht zusammen, als Fortescue wie ein Geist an ihrer Seite auftauchte, sobald sein Name ausgesprochen worden war. Sadie kannte bereits die Schwäche des Butlers, an der Tür zu lauschen – und sie hatte bemerkt, dass er sich im Flur herumdrückte,

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