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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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klein wenig zu kippen. Es kam ihr vor, als habe sie seit Wochen nicht mehr geschlafen.
    Meggie schaute zu ihr hoch. »Fällst du jetzt in Ohnmacht? Also, wenn du das vorhast, dann solltest du sichergehen, dass du neben einem Sofa stehst.«
    Deirdre legte stützend den Arm um sie. »Calder, jetzt sieh nur, was du angerichtet hast.«
    Calder blieb der Mund offen stehen. »Aber … ich …«
    Phoebe stützte sie von der anderen Seite. »Rafe, hol Wasser!« Rafe rannte los.
    Dann war Fortescue da. »Das Zimmer von Ihrer Gnaden ist fertig. Ein Bad ist vorbereitet, und ich werde sofort ein Teetablett hinaufbringen lassen.«
    Sadie, die an diesem Tag geliebt, angeklagt, vermählt, verlassen und jetzt, endlich, umarmt worden war, ließ zu, dass sie von den Menschen, die ihr so nahe standen wie nie jemand zuvor, nach oben und wie ein Kind ins Bett gebracht wurde.

Einunddreißigstes Kapitel
    D er Whiskey schmeckte schal. Graham musterte argwöhnisch die Karaffe. Was hatte Nichols damit gemacht?
    Frustriert und gereizt schleuderte er die Karaffe in den Kamin in seinem Arbeitszimmer. Sie zerschellte an den Mauersteinen, und der Whiskey flammte in einer plötzlichen Explosion blau auf.
    Die Karaffe war aus feinstem Kristallglas. Du hättest damit einen Monat lang Lebensmittel für eine Familie kaufen können.
    Wann war seine innere Stimme eigentlich weiblich geworden? Und seit wann hatte sie immer recht?
    Alles, was verkauft werden konnte, würde er verkaufen. Er sollte das Londoner Haus versteigern lassen. Er glaubte nicht, dass es im Familiengut inbegriffen war. Vielleicht würde es ausreichen, um die lautesten – und brutalsten – Gläubiger zu befriedigen und neue Dächer für die Bauern zu kaufen, die noch gewillt waren, den Winter über auf Edencourt zu bleiben.
    Danach wäre er wirklich arm.
    Er hatte keine Angst um sich selbst. Er schien keinen Appetit mehr zu haben, und nach den letzten vierundzwanzig Stunden war es ziemlich offensichtlich, dass er niemals genug trinken könnte, um diese scharfe Stimme in seinem Kopf auszuschalten. Also würde er weder etwas zu essen noch etwas zu trinken brauchen, nur ein Dach über dem Kopf und einen Sessel, in dem er vor sich hinbrüten konnte.
    Er wäre ein verrückter, in sich gekehrter Herzog in einem verfallenden Herrenhaus, den Mütter einst benutzten, um ihre Sprösslinge zum Gehorsam zu zwingen.
    Benimm dich oder der Herzog kriegt dich.
    Schatten seines eigenen Kindheitsschreckens ließen ihn durch und durch erschauern. Er sprang auf.
    Aber er konnte nirgendwo hin. In der Primrose Street wartete niemand auf ihn außer Tessa. Dort gab es keinen sarkastischen Rotschopf mehr mit endlos langen Beinen und viel zu viel Verstand, als für sie selbst gut war.
    Wohin ist sie wohl gegangen, nachdem du sie in der Kirche allein gelassen hast?
    Er hatte sie nicht allein gelassen. Sie war in Sicherheit gewesen, inmitten einer Menge.
    Inmitten einer Menge, die sie verachtete. Sogar der Geistliche hat ihr feindselige Blicke zugeworfen.
    Das konnte ihm egal sein. Sie war nicht seine Liebste, sein Schatz. Nicht seine Sophie.
    Nur deine Frau.
    Er rieb sich mit der Hand das Gesicht. Seine Frau. Sadie.
    Sadie.
    Er sprach es laut aus. »Sadie, Herzogin von Edencourt. « Es klang vollkommen verkehrt. Der Name einer Wäscherin und ein Titel, der nur von dem der Königin übertroffen wurde. Die Kombination war lächerlich.
    In seinen Gedanken hörte er erfreutes Gelächter. Lächerlich, aber vollkommen.
    »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass er sich betrinken wird.«
    Graham machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. »Du hast meine Hochzeit verpasst, Deirdre.«
    »Das ist nur fair. Du hast meine auch verpasst.« Sie stolzierte in den Raum, Phoebe dicht auf ihren Fersen. Graham wartete darauf, dass ihre verliebten Ehemänner ebenfalls eintraten, und atmete erleichtert aus, als sie es nicht taten. Die meiste Zeit fand er sie ganz in Ordnung, aber das Letzte, was er jetzt ertragen konnte, war eine derart von Liebe geschwängerte Luft, dass man kaum atmen konnte.
    Ich kann nicht atmen. Ich kann mein Herz nicht schlagen spüren. Ich kann ohne meine Sophie nicht leben.
    Es gab keine Sophie.
    Was für ein Schlamassel.
    Er presste beide Handballen an die Schläfen und hoffte, der Druck würde die Stimme endlich zum Verstummen bringen. Vielleicht sollte er den Geistlichen konsultieren. Führten die nicht hin und wieder Teufelsaustreibungen durch?
    Die Stimme in seinem Innern verstummte, aber

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