Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
weniger …« Es ließ sich nicht ändern. Er musste es sagen. Er liebte den irischen Akzent in ihrer Stimme, aber wenn sie eine erfolgreiche Laufbahn innerhalb des Hauspersonals anstrebte, musste sie ihn ablegen. »Weniger irisch.«
    Sie wandte sich ab und schaute lange Zeit auf das vor ihr liegende Blatt Papier. Dann legte sie beide Hände darauf und schob es von sich. Sie erhob sich langsam und richtete sich zu voller Größe auf. Dann hob sie den Blick ihrer smaragdgrünen Augen und sah ihn an.
    »Mr Fortescue, ich danke Euch für all Eure Mühen, aber ich fürchte, ich muss zu meinen Pflichten zurück. Ich werde hiermit nicht weitermachen. Ich habe Euch bereits gesagt, dass ich nichts dagegen habe, meine Grammatik zu verbessern, aber ich werde meine Herkunft nicht verleugnen. Eher male ich mich blau an.«
    Fortescue hatte sich von dem Aufglimmen entfernter Länder in ihren Augen so sehr ablenken lassen, dass er etwas zu lange brauchte, um zu verstehen, was sie da sagte.
    O nein!
    »Patricia …« Sie wandte sich bereits ab. Er konnte es nicht ertragen. Diese Stunden, in denen er ihr Lehrer war, waren der einzige Grund für ihn, morgens aufzustehen, das und die Gelegenheit, untertags das ein oder andere Wort mit ihr zu wechseln, wenn sie einander auf den Fluren von Brook House begegneten.
    »Ich entschuldige mich«, sagte er.
    Da Fortescue der Herr all jener war, die in diesem Haus dienten, reichte eine solche Bemerkung aus, dass Patricia stehen blieb. Sie blinzelte. »Ihr entschuldigt Euch … bei mir?«
    Gott, war sie schön. Fortescue lächelte, ohne dass er sich dessen bewusst war. Er bemerkte nur, dass Patricia schockiert die Augen aufriss und ihr der Atem stockte.
    »Was ist?« Wie sie ihn anschaute, als …
    Er spürte, wie er auf sie zuging – sie wankte ihm entgegen.
    Ein herzhaftes Klopfen an der Tür ließ sie auseinanderspringen, obschon sie sich noch nicht berührten.
    Ein Lakai streckte den Kopf zur Tür des Studierzimmers hinein. »Mr Fortescue, wir haben einen Gast. Miss Blake ist hier, und sie sagt, sie will lange bleiben.«

    Es ist leichter, um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen.
    Als Sophie aus Lementeurs geradezu lächerlich eleganter Kutsche stieg – sie sah aus wie eine Torte mit goldenem Zuckerguss! – und man ihr auf den Bürgersteig vor Brook House hinaushalf, rief sie sich Lementeurs Beteuerung ins Gedächtnis.
    Trotz des guten Wetters zitterte sie innerlich ein wenig. Sie war es nicht gewohnt, sich einfach irgendetwas zu nehmen, schon gar nicht etwas, wozu sie kein Anrecht hatte.
    Und doch lässt du es dir gerade zur Gewohnheit werden.
    Sie hatte kein Recht, auf diese grobe Art in Deirdres Haus einzudringen, zumal ihre Cousine auf Reisen war. Aber Lementeur hatte recht damit, dass ihr neues Ich, Sofia, jeden Vorteil brauchte, den sie durch Status und Wohnort bekommen konnte.
    Diese Adresse hier war goldrichtig für ihre Zwecke. Der wohlhabende Lord Brookhaven, demnächst Herzog von Brookmoor, war ein guter Dienstherr und hatte einen scharfen Sinn fürs Geschäft, sodass seine Güter niemals gelitten hatten wie so viele andere des Adels. Brook House glänzte, die Marmorstufen der Treppe wurden dreimal täglich geschrubbt, die Bäume, die die halbrunde Auffahrt beschatteten, waren ordentlich gestutzt, und der große Türklopfer aus Messing war … weg.
    Ah, ja. Natürlich war er weg, wenn seine Lordschaft sich nicht hier aufhielt. Sophie reckte das Kinn und kam sich noch mehr wie ein Eindringling vor. Die Lakaien von Brook House traten sofort auf sie zu und ließen sich ihre Überraschung nicht anmerken, als auch ihr Gepäck vom Kutschendach heruntergereicht wurde.
    Sie hatte ein paar Wochen hier gelebt, bevor Deirdre und Brookhaven geheiratet hatten, sodass die Lakaien sie gut genug kannten, um sie anzulächeln.
    Sie bemerkte, dass ein paar von ihnen besorgte Blicke in das Innere der leeren Kutsche warfen. Vergewisserten sie sich, dass Lady Tessa sie nicht begleitete? Sophie hätte ihnen versichern können, dass Tessa keine Ahnung von ihrem Umzug hatte, aber sie hielt es nicht für ratsam, sie auf ihre fehlende Anstandsdame aufmerksam zu machen.
    »Niemand wird wagen, auch nur ein Wort über Euch zu tuscheln«, hatte Lementeur ihr Mut gemacht. »Meine Verwandlungskünste zusammen mit Brookhavens Reichtum und sozialem Status werden dafür sorgen, dass keine Seele in London auch nur einen Zweifel an Euch hegen wird.«
    Große Worte. Sophie, denn sie war noch Sophie und

Weitere Kostenlose Bücher