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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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runzelte die Stirn. »Ihr seid nur hier, weil Ihr sicherstellen wolltet, dass Eure Stieftochter sich einen Herzog angelt. Da Ihr das jetzt mehr oder weniger erreicht habt, glaubt Ihr, Ihr könntet Sophie den Wölfen überlassen.«
    »Macht Euch keine Sorgen, von Wölfen droht ihr keine Gefahr.« Tessa lachte verächtlich. »Hunde allerdings … die jagen doch Stöckchen, nicht wahr?«
    Graham wandte sich von dem letzten Rest Familie ab, der ihm auf dieser Welt geblieben war. Ihm war klar, dass er hier nichts mehr zu erwarten hatte. Offensichtlich hatte sie noch nichts von seinem Aufstieg gehört, sonst hätte sie diese Gelegenheit zu mehr Bewunderung und Süßholzraspeln genutzt. Er erschauerte bei dem Gedanken. Sollte sie ruhig noch etwas länger in Unwissenheit bleiben.
    Eine kurze Frage an Tessas seit Langem leidende Zofe Nan erbrachte die gesuchte Information. Sie fügte außerdem mit gedämpfter Stimme hinzu, dass Tessas letzter Liebhaber sie gerade sitzen gelassen hatte und an jenem Morgen unter einem Schwall von Beschimpfungen aus einem Fenster des oberen Stockwerks das Haus verlassen hatte. Typisch Tessa.
    Als er in Brook House eintraf – das hätte er wirklich auch selbst herausfinden können und hätte es wahrscheinlich auch getan, wenn er nicht von seinen eigenen Sorgen derart abgelenkt gewesen wäre –, wurde er an der Tür von Fortescue begrüßt und in den Familiensalon geführt.
    »Ich werde Miss Blake unterrichten, dass Ihr hier seid.«
    Eine junge Dame war bereits im Salon. Graham stützte sich mit beiden Händen auf die Rückenlehne des Sofas und grinste zu dem Kind hinunter, das auf dem Fußboden spielte. Die kleine Lady Margaret war eine dünne Göre mit großen Füßen und zu viel Haar. In ein paar Jahren wäre sie eine echte Schönheit, und Graham freute sich bereits darauf, zuzusehen, wie sie die jungen Burschen der guten Gesellschaft um den Verstand bringen würde.
    »Hallo, Superhirn. Was steht für heute auf dem Plan? Die Herrschaft über die Welt gewinnen?«
    Meggie schenkte ihm ein Lächeln. »Hallo, Gray. Sir Söckchen jagt gerade einen Faden.«
    Graham betrachtete das struppige schwarz-weiße Kätzchen in ihrem Schoß. Mit jedem Mal, dass er es sah, kam es ihm hässlicher vor. Die schwarz-weiße Zeichnung war hübsch, aber seine riesigen Ohren, die schielenden Augen und der abgeknickte Schwanz machten es zu einem Albtraum auf vier Pfoten.
    Als das Vieh noch jünger gewesen war, war es irgendwie niedlich gewesen, aber der Charme des Babys hatte sich in der Schlaksigkeit wildäugiger Jugend verloren. Deirdre hatte es vor nicht allzu langer Zeit aus einem Baum gerettet. Doch Graham fand, dass eher der Baum der Rettung bedurft hatte. »Ist das jetzt sein endgültiger Name?«
    »Nein. Ich probiere ihn nur aus. Was sagst du dazu?«
    »Äh … Sir Söckchen?«
    Sie blinzelte ihn an. »Zu langweilig? Ich hatte überlegt, ihn Sir Schneesöckchen zu nennen.« Das Kätzchen angelte höher, als sie abgelenkt war, und erwischte mit einer nadelspitzen Kralle ihren Finger. »Autsch!«
    Graham lächelte und erinnerte sich an den Bären. »Wie wäre es mit Sir Krallenviel?«
    Meggie grinste. »Ich will nicht, dass er sich für zu gefährlich hält. Dee meint, er wird einmal ein sehr großer Katzenherr.«
    Graham betrachtete das wilde, struppige kleine Biest, und sein Lächeln erstarb. »Dann vielleicht besser nicht.«
    Meggie seufzte, dann nahm sie das Kätzchen hoch und wiegte es in ihrem Arm. Es ließ den Kopf gelassen hängen und starrte Graham an. »Ich muss ihn jetzt in mein Zimmer bringen. Patricia will einen Ausflug mit mir machen.«
    Der kleine Kater, der jetzt von der Notwendigkeit befreit war, auf einer der vier Pfoten zu stehen, schlug alle Krallen bösartig in das Wollknäuel. Nur um dessen völlige Zerstörung sicherzustellen, biss und kaute er mit seinen winzigen Milchzähnen darauf herum, wobei er fortwährend heiser schnurrte.
    Graham hätte angeboten, auf das Kätzchen aufzupassen, aber ehrlicherweise zerstörte die irre Attacke auf das unschuldige Wollknäuel jeglichen Gedanken an derartige Großzügigkeit. Er würde jedoch freiwillig für die Teufelsaustreibung zahlen. »Tu das.« Und schließ die Tür ab. Er sollte es auf den Bären des alten Herzogs hetzen. Das würde sie beide in Ordnung bringen.
    Fortescue erschien in der Tür des Salons. »Es tut mir leid, Euer Gnaden, aber Miss Blake ist heute Morgen nicht verfügbar. Sie bittet Euch, ein andermal wiederzukommen. «
    Graham

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