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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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stehen blieb, dann schloss er ihn eilig. »Meint Ihr, sie sucht einen Ehemann?«
    Peabody schaute Graham an, als wäre er nach dem Aufstehen noch nicht ganz bei der Sache. »Natürlich, Euer Gnaden. Damen wollen geheiratet werden. Warum sonst sollten sie sich eine solche Mühe geben, sich zur Schau zu stellen?«
    Sophie, verheiratet mit einem dieser schniefenden Idioten? Sophie, den Haushalt eines dieser Idioten führend? Sophie, den Morgentoast des Idioten schmierend? Sophie im Bett des Idioten?
    Nur über meine Leiche.
    Was lächerlich war. Natürlich sollte Sophie heiraten. Sie würde eine wunderbare Ehefrau abgeben – zumindest wenn ein Kerl helle genug war, clevere Konversation Unterwürfigkeit und Gehorsam vorzuziehen. Es wäre auch hilfreich, wenn er belesen wäre und gebildete Ansichten hätte, und das Rückgrat, sie zu äußern. Es war nicht zu übersehen, dass Sophie über kein bisschen gesellschaftliche Raffinesse verfügte und deshalb eine schreckliche Gastgeberin abgäbe. Ihr Mann müsste tolerant und großzügig genug sein, auch das zu kompensieren.
    Doch im Gegenzug erhielte dieser Ausbund an Gattentugenden ein Leben lang ihre unverbrüchliche Loyalität, scharfen Verstand, warme Offenheit und – immer noch recht überraschend für Graham – bemerkenswerte Schönheit.
    Nein. Das stimmte so nicht ganz. Selbst mit dem ganzen Drum und Dran war Sophie gestern Abend nicht schön gewesen. Nicht schön oder hübsch. Keines dieser Worte reichte aus.
    Letzte Nacht war Sophie einfach …
    … großartig gewesen.
    Glückspilz.
    Sie hatte nur ein einziges Mal getanzt.
    Nun, das mochte daran liegen, dass er der Einzige dort gewesen war, der einen vollständigen Satz formulieren konnte, ohne zu lispeln, zu stottern oder etwas vollkommen Banales von sich zu geben. Sophie war nicht sonderlich tolerant gegenüber den weniger Scharfsinnigen. Er lächelte, als er daran dachte, wie sie ihn zweimal mit ihrem Fächer abgewehrt hatte, als er unhöflich gewesen war. Tödlicher Flirt. Tod durch Zerfächern.
    Er knöpfte sich die Weste zu und schlenderte zu dem bodentiefen Fenster in seinem Ankleidezimmer. Er blickte blind hinaus, während seine Gedanken sich wieder ihrem Anblick in diesem unglaublichen Kleid zuwandten.
    Sie hatte großartig ausgesehen.
    Graham verspürte eine vertraute Rührung – vertraut, aber nichts, was er im Zusammenhang mit seiner einfachen, unschuldigen Freundin Sophie bisher je erlebt hätte!
    Ach ja? Und was war, als du sie aufgeweckt hast?
    Nein. Er wollte Sophie nicht.
    Ein Junge, der nach seinem vermissten Hündchen jammerte. Bitte, Papa, bitte sucht ihn!
    Sei still! Ein Mann weint nicht!
    Dann musste er mit einem kräftigen Schlag mit dem Handrücken seines Vaters, einer Runde boshaftem Applaus seiner Brüder rechnen, aber viel schlimmer war der Verlust des Hündchens. Er sollte nichts lieben. Nichts wertschätzen, denn die anderen würden sich nur darüber lustig machen und ihn verspotten. Wage nicht, dein Herz an irgendetwas zu hängen, denn du wirst es nie behalten dürfen.
    Auch Sophie könnte er nicht behalten. Er brauchte eine Erbin. Letzte Nacht war … einfach eine Verfehlung. Er hatte einer Freundin geholfen, die sich verändern wollte, hatte ihr gesellschaftlich weitergeholfen, hatte mit ihr getanzt, um ganz London zu zeigen, wie außergewöhnlich sie war.
    Wie er sich gefühlt hatte – als würde er über der Menge schweben, als hätte sich eine Nebelschwade zwischen sie und den Rest der Welt gelegt, hätte sie umgeben, voller Magie – das war lächerlich.
    Es gab keine Magie. Nur ein Zuviel an schlechtem Champagner.
    Und doch überlegte er, ob er sie heute besuchen sollte – nur um zu sehen, wie sie sich in ihrem neuen Ich machte. Letzte Nacht war die Menge wie verzaubert gewesen. Sie würden sich heute alle auf sie stürzen. Früher hatten ihr nie viele Männer ihre Aufwartung gemacht. Woher sollte sie wissen, wer ihre Zeit wert war? Er würde es hassen, zusehen zu müssen, dass sie ihre Zeit mit diesen hechelnden Welpen verschwendete.
    Somers Boothe-Jamison – ja, der war in Ordnung. Solide. Keiner, der sich zu Leidenschaften hinreißen ließ und das Interesse verlor, sobald etwas Leuchtenderes und Glanzvolleres seinen Weg kreuzte. Ein Mann wie er mochte genau der Richtige für Sophie sein.
    Warum ballten sich Grahams Fäuste dann schon bei dem bloßen Gedanken?

Dreizehntes Kapitel
    D er Salon in Brook House war überflutet. Es war entsetzlich, ihn zu betreten, als zöge man

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