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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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konnte. Sophie schämte sich für ihre instinktive Reaktion und gab sich Mühe, dem Mann ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit zu schenken. Sie wollte nicht, dass er ihre unerklärliche Abneigung gegen ihn spürte und deshalb in seinen Gefühlen verletzt wäre.
    Endlich verlief sich die Masse der jüngeren Männer, und Sophie begann, sich Hoffnungen auf ein baldiges Entkommen zu machen. Dann bemerkte sie, dass Graham ihre Verehrer aus dem Raum scheuchte, als wäre er ein Schäferhund, der ein Lämmchen von der Herde trennte.

    Fest entschlossen, dieses … Raubtier von seiner Sophie zu verjagen, machte Graham einen Schritt vorwärts. Doch als er bei ihr angekommen war, hatte der Kerl sich bereits mit einem raschen Diener verabschiedet, war im Gefolge der restlichen Meute aus der Tür geglitten und ließ Sophie allein mit Graham zurück, wie es seine Absicht gewesen war.
    Die aufflackernde Wut in ihrem Blick hatte er jedoch nicht erwartet. Überrascht blieb er stehen.
    Sie stand auf und trat ihm entgegen. »Was genau, frage ich Euch, sollte das jetzt?«
    Nun ja. Vielleicht war er nicht gerade subtil vorgegangen. Er räusperte sich und schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. »Ihr wolltet doch nicht den ganzen Nachmittag mit diesem Haufen Idioten verbringen, oder doch?«
    Sie verschränkte die Arme und verzog den Mund. »Oh, dann waren das also Eure Verehrer, die Ihr hinausgeworfen habt, ja? Wenn dem so ist, dann habt Ihr mir tatsächlich etwas Wesentliches verschwiegen.«
    Ihm blieb der Mund offen stehen. »Meine Verehrer?« Was hatte ihr dieser Affe eben in den Kopf gesetzt? Er war sich nicht ganz sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Rasch ruderte er zurück. »Ich bin nicht der Einzige hier, der Geheimnisse hat.«
    Erbleichend wich sie zurück. Sprach er von ihrer überraschenden Verwandlung auf dem Maskenball gestern Abend oder ahnte er etwas von ihren Gefühlen für ihn? Schnell fasste sie sich wieder. »Möglicherweise habe ich mich amüsiert. Ihr werdet es nie mit Sicherheit wissen.« Sie stieß ihm mit dem ausgestreckten Zeigefinger gegen die Brust. »Wir sind Freunde, und darüber freue ich mich, aber Ihr habt kein Recht dazu, Besitzansprüche zu stellen. Ich gehöre Euch nicht, Gray.«
    Besitzansprüche? Alarmglocken schrillten in einem kleinen, gesunden Teil seines Gehirns. Er ignorierte sie. Stattdessen verschränkte er schnaubend die Arme vor der Brust. »Es geht nicht um Besitzansprüche. Ich bin einfach nur … fürsorglich. Ihr seid naiv und so gut wie ohne Anstandsdame. Ihr habt ja keine Ahnung, was für Wölfe einige dieser Kerle sind.«
    »Ihr habt überhaupt kein Recht dazu, so etwas zu sagen. Ihr habt selbst davon profitiert, dass ich ohne Anstandsdame in London bin. Sagt selbst: Bin ich ruiniert, weil ich einige Stunden mit einem Schürzenjäger Karten gespielt habe?«
    Bei diesen Worten plusterte er sich auf, denn er hatte die Grenzen der Schicklichkeit tatsächlich überschritten – zumindest jenes eine Mal. Die Erinnerung an ihren Duft und an das Gefühl ihres Haares in seiner Faust raubte ihm fast die Sinne, so sehr sehnte er sich plötzlich nach ihr.
    Er war ein Dummkopf gewesen, das erkannte er jetzt. Er hatte geglaubt, sein Verlangen an jenem Tag hätte nichts mit ihr zu tun gehabt, sei nur ein Impuls gewesen, um sich abzulenken.
    Aber nicht um Ablenkung war es gegangen, sondern um Trost. Um Beistand. Kein Impuls, sondern ein Sehnen.
    Eine Strähne ihres rotblonden Haares hatte sich in ihrem Zorn gelöst. Sie kringelte sich an einem hohen, eleganten Wangenknochen, umrahmte ein zorniges, dunkelgraues Auge. »Wisst Ihr was, Graham? Ich glaube, Ihr seid ein klein wenig eifersüchtig.«
    Er hatte eine plötzliche Vorstellung davon, wie sie im Schlaf aussehen würde, den Kopf halb in seinem Kopfkissen vergraben, ihr Haar, das sich über ihrer beider nackte Körper ausbreitete und an der Haut klebte, die von befriedigter Lust noch feucht war …
    Verdammt noch einmal!
    Was war mit ihm passiert? Was hatte er ihr angetan – und sich selbst?
    Schau ihn sich nur einer an! Er wurde zu einem Brustklopfer! Er hatte kein Recht dazu, zu schnauben, mit den Füßen zu stampfen und ihre Verehrer zu verscheuchen.
    Sie fummelte an ihrem Ärmel herum und zog ihre Brille heraus, damit sie ihn durch die Gläser noch besser böse anstarren konnte. Wie ein Soldat, der sich für den Kampf rüstet. Die Geste rührte ihn auf höchst merkwürdige Weise.
    Die Brille und die Art, wie ihre Augen durch die Gläser

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